Pädagogik
Erziehung
Definition
Als Pädagogik bezeichnete man in der griechischen Antike die Kunst, besser Technik, der Erziehung von Kindern[1]. Heute steht Pädadogik auch für die akademische Beschäftigung mit Fragen rund um die bewusste Erziehung von Kindern. Als solche wird die Pädagogik auch Erziehungswissenschaft genannt. Das Teilgebiet der Pädagogik, das sich mit der Vermittlung von Lerninhalten und Lernmethoden beschäftigt ist die sogenannt Didaktik ↗
Fußnoten
- [1] 1811: Die Pädagogik (a. d. Griech.): die Erziehungskunst, Erziehungslehre. – Eigentlich hieß bei den Griechen und Römern Pädagog derjenige, welcher die Aufsicht über die Kinder hatte, sie überall begleitete, zum Lehrmeister bei dem öffentl. Unterricht, auch in die Schauspiele etc. führte. Man nahm gewöhnlich, und zwar aus ökonomischen Rücksichten, Sklaven zu diesem Amte, und öfters unwissende, und sittenlose Menschen (worüber denn freilich von den damaligen Philosophen sehr geeifert wurde), wissenschaftliche Pädagogen ließen sich ansehnliche Summen bezahlen: geschickte wurden dann zur Belohnung meistentheils freigelassen. – Daß man in den folgenden und den neueren Zeiten richtigere Begriffe von der Wichtigkeit eines Pädagogen und dessen Erfordernissen gefaßt hat, ist bekannt, obgleich auch in so mancher Hinsicht viele der vornehmeren Aeltern jene Römischen Begriffe von dem Pädagogen, in sofern sie zu den Sklaven gerechnet wurden, angenommen, aber eben so sehr sich den Geiseln der Satyre ausgesetzt haben. Wie viele Leser werden sich hierbei nicht der Rabenerschen Briefe über diesen Gegenstand erinnern?" In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 188. Online: http://www.zeno.org/nid/20000800392
- [2] 1837: "Pädagogik, Unterrichtslehre, Erziehungskunde." In: Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 58. Online: http://www.zeno.org/nid/20001756095
- [3] 1904: "Pädagogik: Erziehungslehre, Wissenschaft von den Principien und Methoden der Erziehung. Ihre Grundlagen sind die Psychologie und die Ethik. Pädagogische Psychologie ist die auf Erziehungsfragen angewandte Psychologie (vgl. Zeitschr. f. pädag. Psychol.. STRÜMPELL, Psycholog. Pädagogik 1880. OSTERMANN, Grundlehren d. pädagog. Psychol. 1880). Pädologie (CHRISMAN) ist die wissenschaftliche Erforschung der die Erziehung bedingenden psychophysischen Tatsachen (vgl. E. BLUM, La pédologie, Année psychol. V, 1899, p. 299 ff.). Nationalpädagogik nennt LAZARUS »die auf die Gesamtheit des, ob auch vielfach gegliederten, doch einigen Volksganzen gerichtete Erziehungskunst« (Leb. d. Seele I2, S. 5. vgl. NATORP, Socialpädag., s. d.). Pädagogisches findet sich bei vielen Philosophen und Psychologen, so bei PLATO (Republ.), LOCKE (Conduct of understand., dtsch. 1883), ROUSSEAU (Emile), KANT (Pädag. 1803), JEAN PAUL (Levana), J. G. FICHTE, HERBART (Allg. Pädag. 1873/75, Umriß päd. Vorles. 1835), BENEKE (Erziehungs- u. Unterrichtslehre 1835/36),[66] SCHLEIERMACHER (Erziehungslehre 1854), STRÜMPELL (Psychol. Pädag. 1880), H. SPENCER (Education 1861) u. a. Vgl. G. MAIER, Päd. Psychol. 1894." In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 66-67. Online: http://www.zeno.org/nid/20001798235
- [4] 1905: "Pädagōgik (griech.), der Wortbedeutung nach »Kunst oder Wissenschaft des Pädagogen« (s. d.), d.h. der Knabenführung, Knabenerziehung; jetzt soviel wie Erziehungslehre oder Erziehungswissenschaft, Theorie der Erziehung und zumal des Unterrichts als des wichtigsten Mittels der Schulerziehung (s. d.). Von Erziehungswissenschaft kann erst bei höherer Kulturentwickelung in einem Volk die Rede sein." Und noch sehr ausführlich weiter. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 295-299. In: http://www.zeno.org/nid/20007202555