Metaphysik
Beisiele
Basiswissen
Was man nicht durch Experimente oder Beobachtungen überprüfen kann: Meta ist ein griechische Vorsilbe die hier so viel bedeutet wie jenseits oder außerhalb. Metaphysik ist Wissenschaft von den Dingen jenseits der Physik, jenseits des Körperlichen, man spricht hier auch von Transzendenz. Hier stehen einige Beispiele für Dinge oder Themen, die man allgemein zur Metaphysik zählt.
Was zählt zur Metaphysik?
- Was ist Bewusstsein[11] ↗
- Das Leben nach dem Tod im Jenseits ↗
- Die Welt vor ihrem Beginn, vor dem Urknall ↗
- Ein über oder außerhalb der Welt stehender Gott ↗
- Wozu dient die Welt, was ist der Sinn des Lebens ↗
- Warum ist die Welt so wie sie ist So-Sein der Welt ↗
- Wer oder was erschuf die Naturgesetze ↗
- Was sollen wir tun? Was ist die richtige Moral [?] ↗
- Unlösbare Fragen wie Die sieben Welträtsel[1880] ↗
Fußnoten
- [1] Gotthard Günther: Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik. 3., erw. Auflage. Agis, Krefeld, Baden-Baden 2002, ISBN 3-87007-009-9 (Erstausgabe: 1957).
- [2] Emil du Bois-Reymond: Die Sieben Welträtsel. Vortragsmanuskript. 1880. In: Emil du Bois-Reymond: Die sieben Welträtsel. Und: Über die Grenzen des Naturerkennens. In: Reden, in zwei Bänden, Hrsg.: Estelle du Bois-Reymond. Veit & Co., Leipzig 1912. Siehe auch Die Sieben Welträtsel ↗
- [3] 1786, Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Ersterscheinung 1786.
- [4] 1798, starker Gottbezug: "Die Metaphysik, plur. die -en, aus dem Griech. und Lat. Metaphysica, diejenige philosophische Wissenschaft, welche sich mit den allgemeinen Eigenschaften der Dinge, mit dem Daseyn und den Eigenschaften Gottes, mit dem Wesen der Welt überhaupt und mit den Eigenschaften eines Geistes beschäftiget, ohne Plural; die Hauptwissenschaft, bey einigen die Grundwissenschaft, mit welchem letztern Nahmen doch andere richtiger die Ontologie, den ersten Theil der Metaphysik belegen. Ingleichen, ein Buch, welches diese Wissenschaft enthält. Daher metaphȳsisch, zu dieser Wissenschaft gehörig, in derselben gegründet." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 193. Online: http://www.zeno.org/nid/20000317195
- [5] 1836, Metaphysik auch als Erkenntnistheorie: "Metaphysik, der Wortbedeutung nach die Wissenschaft, welche sich in ihren Untersuchungen über die Physik erheben soll. Sie bildet den Haupttheil der theoretischen Philosophie, die sich mit der übersinnlichen Erkenntniß befaßt. Begriff, Inhalt, Umfang und Zweck dieser Wissenschaft ist gewissermaßen schwankend; man vereinigt sich dahin, daß sie die Wissenschaft von den höchsten Grundsätzen unserer Erkenntniß, mithin eine philosophische Erkenntnißlehre sein soll." In: Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 204. Online: http://www.zeno.org/nid/20001750739
- [6] 1839, über den Sinnen (nicht empirisch): "Metaphysik ist der Name eines Gebiets der Philosophie, über dessen Begriff, Umfang und Zweck von jeher eine große Meinungsverschiedenheit gewaltet hat; die Meisten verstehen jedoch darunter die Hauptwissenschaft der theoretischen Philosophie, deren Gegenstand die höchste (übersinnliche) menschliche Erkenntniß, also das Grundwesen aller Dinge und wie man möglicherweise eine Erkenntniß desselben erlangen könne, sein soll. Wird eine niedere und höhere Metaphysik unterschieden, so bezieht man die erste auf die sinnliche Natur, die andere aber auf die übersinnliche und theilt sie in Psychologie, Kosmogenie und Theologie oder Seelen-, Welt- und Gotteslehre. Alles, was sich auf Metaphysik bezieht, heißt metaphysisch; weil aber diese Wissenschaft die schwersten und tiefsinnigsten philosophischen Untersuchungen betreibt, wird auch überhaupt das schwer zu Ergründende und über die gemeine Einsicht Erhabene als metaphysisch bezeichnet." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 123. Online: http://www.zeno.org/nid/20000844896
- [7] 1856, antike Wortherkunft: "Metaphysik, griech., die Lehre vom Uebernatürlichen, von den höchsten Principien des Seins u. Lebens. Das Wort M. soll durch den Peripatetiker Andronik von Rhodos, einen Zeitgenossen des Cicero, aufgebracht worden sein, indem derselbe beim Ordnen der aristotelischen Schriften eine Reihe von Abhandlungen, die er nicht anders unterzubringen wußte, hinter die physikalischen Schriften seines Meisters stellte. Ob das Meta – mit »über« od. »hinter« übersetzt wird, ändert an der angegebenen Bedeutung [168] des Ausdruckes schon deßhalb nichts, weil Aristoteles in den erwähnten Abhandlungen besonders gegen Platons M., nämlich gegen die Ideen- und Zahlenlehre kämpft und seinen Begriff vom Alles bewegenden, selbst unbewegten göttlichen Geist erörtert, anderseits Gegenstände der M., die Lehre vom Sein als Sein und von Gott, in seiner sog. ersten Philosophie od. Theologie abhandelt. Platon nannte die M. Dialectik und unterschied dieselbe als Philosophie im höhern Sinne oder als die Wissenschaft vom Ewigen und Unveränderlichen sowohl von seiner Physik als von seiner Ethik." Und noch einige Zeilen weiter. In:
- [8] 1860, vorsokratische Wurzeln: "Metaphysik (v. gr.), die Wissenschaft von den letzten Realgründen der Erscheinungswelt u. somit der Mittelpunkt des theoretischen Theiles der Philosophie. Der Name ist zufällig entstanden, indem die Anordner der Werke des Aristoteles (s.d.) den Schriften desselben, welche sich mit den hierher gehörigen Fragen beschäftigen u. von ihm als zur ersten Philosophie gehörig bezeichnet worden waren, ihre Stelle nach seinen physischen Schriften u. demgemäß die Aufschrift μετὰ τὰ φυσικά gaben. Durch das Ansehen der Aristotelischen Philosophie ist dann der Name allgemein geworden. Die Sache selbst ist älter, als Aristoteles, indem schon die vorsokratischen Denker verschiedene Lehrmeinungen über die letzten Gründe der Erscheinungswelt aufgestellt hatten. Ob das, was der Welt zu Grunde liegt, nur Eins sei od. Vieles, ob ein Seiendes im strengen Sinne, od. nur ein Veränderliches u. Werdendes, ob neben den Urstoffen auch Urkräfte angenommen werden müssen, ob es eine vernünftige Ursache der Welt gebe od. nicht, was Raum, Zeit, Bewegung sei, diese u. ähnliche Fragen waren sehr frühzeitig an die Spitze der philosophischen Speculation getreten u. in sehr verschiedener Weise beantwortet worden." Und noch sehr ausführlich weiter. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 183-184. Online: http://www.zeno.org/nid/20010435573
- [9] 1908, Metaphysik vom Sein hinter dem Schein: "Metaphysik (griech.), die Wissenschaft von den letzten Gründen des Seins, deren Name nach der gewöhnlichen Ansicht daher kommt, daß in der Sammlung der Schriften des Aristoteles die dem Inhalt nach der M. entsprechende »erste Philosophie« hinter der Physik folgte. In der Tat bildete auch das äußere Sein, die Natur, anfänglich den Hauptgegenstand der metaphysischen Forschung, doch wurden im Laufe der Zeit auch die Fragen nach dem Wesen der Seele und dem der Gottheit in ihren Bereich gezogen und die M. demgemäß in die vier Abschnitte der Ontologie, Kosmologie, rationalen Psychologie und Theologie eingeteilt (vgl. diese Artikel). Während ferner die ionischen Naturphilosophen, die zuerst die Frage nach dem Grundprinzip aller Dinge unabhängig von religiösen Vorstellungen zu beantworten suchten, dieses im Bereich der Sinnenwelt zu finden glaubten (indem z. B. Thales die Feuchtigkeit, Anaximenes die Luft als solches betrachteten), waren es die Eleaten, die zuerst einen Unterschied machten zwischen den vergänglichen und trügerischen Erscheinungen der Sinnenwelt und dem unvergänglichen wahrhaft Seienden, das nur im Denken erfaßt werden könne, und dadurch auf mehr als zwei Jahrtausende der M. ihre Richtung gaben." Und so weiter. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 691-692. Online: http://www.zeno.org/nid/20007081464
- [10] 1911, Urgrund des Seins: "Metaphysik (grch.), Titel eines Buches des Aristoteles (»hinter der Physik«), später Bezeichnung der Wissenschaft von den letzten Gründen aller Dinge, dann (nach Hume) von den letzten Gründen unserer Erkenntnis der Dinge, nach Kants Kritik der reinen Vernunft die systematische Darlegung der apriorischen Elemente unserer Erkenntnis. Metaphysisch, auf die M. bezüglich, übersinnlich. – Vgl. Lotze (3. Aufl. 1901); Deussen (3. Aufl. 1902); E. von Hartmann, »Geschichte der M.« (2 Bde., 1899-1900)." Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 174. Online: http://www.zeno.org/nid/20001352008
- [11] Das Phänomen des Bewusstseins liegt außerhalb der Erklärungskraft der Physik, und gehört damit zur Metaphysik: "[…] the process by which the external world of physics is transformed into a world of familiar acquaintance in human consciousness is outside the scope of physics." In: Arthur Stanley Eddington: The Nature of the Physical World. MacMillan, 1928 (Gifford Lectures). Dort in der Einführung: "Introduction". Seite xiv. Siehe auch Bewusstsein ↗