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Urknall


Weltbeginn


Basiswissen


Als Urknall bezeichnen Kosmologen den Beginn der Ausdehnung des Universums: viele Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass unsere Welt vor etwa 13,8 Milliarden Jahren entstand. Sie war damals auf einen winzigen Punkt zusammengefasst. Dann begann sie sich schlagartig auszudehenen. Das war der Urknall, auf Englisch Big Bang.

Was passierte kurz nach dem Urknall?


Im eigentlichen Moment des Urknalls gab es noch keinerlei Materie, nur reine Energie. Aber bereits Bruchteile von Sekunden nach dem Urknall entstanden die ersten Bausteine späterer Atomkerne. Aus diesen ist dann letztendlich unsere ganze heutige Welt aufgebaut. Zu dieser ersten Phase nach dem Urknall, siehe den Artikel primordiale Nukleosynthese ↗

Wer hat die Theorie entworfen?


Als Urheber der Idee eines Big Bang gilt der belgische Astronom und Priester Georges Lemaitre (1894 bis 1966). Lemaitre hatte zunächst festgestellt, dass sich die Galaxien im Universum alle voneinander weg bewegen. Unter anderem diese Beobachtung führte ihn dann zur Idee eines Urknalls. Diese Idee hat er im Jahr 1931 in einer wissenschafltichen Zeitschrift veröffentlicht[1]. Das Wort Big Bang kommt in dem kurzen Artikel jedoch nicht vor. Der Name Big Bang wurde es im Jahr 1949 von dem englischen Astronomen und Mathematiker Fred Hoyle geprägt[2]. Siehe auch Georges Lemaitre ↗

Wann entstand die Erde?


Unser Heimatplanet Erde entstand erst recht spät in der Geschichte des Kosmos. Vor ihrer Entstehung waren bereits unzählige andere Sonnen und Planeten entstanden und vergangen. Erst im letzten Drittel des bisherigen Weltgeschehens wurde die Erde geboren, vor etwa 4,54 Milliarden Jahren. Lies mehr dazu unter Erdentstehung ↗

Was ist das Gegenteil von einem Big Bang?


Als Gegentheorie zum Urknall formulierte unter anderem der Astronom Fred Hoyle die sogenannte Steady-State-Theory. Ihr zufolge hat sich der Kosmos niemals ausgedehnt. Die Theorie gilt heute als eher unwahrscheinlich. Kosmologen betrachten zur Zeit vor allem drei Möglichkeiten, wie sich der Kosmos nach dem angenommen Urknall über die Zeit entwickeln wird: den Big Crunch (großes Zermalmen), den Big Bloat (großes Aufblähen) und den Wärmetod (thermodynamisches Ende). Als eigentliches Gegenteil kann man am ehesten eine Zusammenziehen des Kosmos im Großen Zermalmen bezeichnen. Siehe dazu den Artikel zum Big Crunch ↗

Wie zuverlässig ist die Theorie vom Urknall?


Die Theorie von einem Urknall kann sehr viele heute beobachtbaren Eigenschaften des Kosmos erklären. Doch es gibt auch viele offene Fragen. Ein Problem ist, dass im Moment des Urknalls sowohl die Quantenphysik als auch Einsteins Relativitätstheorie angewandt werden müssten. Doch die beiden Theorien sind mathematisch (noch) unverträglich. Auch ist unsicher, inwiefern die aktuellen Naturgesetze und die Größe der Naturkonstanten tatsächlich als konstant angenommen werden dürfen. Es ist durchaus denkbar, dass sich die Naturgesetze mit der Zeit verändern[3].

Fußnoten