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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Wissenschaftlich

Verständlich und überprüfbar

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Basiswissen


Was wissenschaftlich im Detail alles heißen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Der kleinste gemeinsame Nenner der meisten Wissenschaftler dürfte aber sein, dass man seine Ergebnisse für andere Leute nachvollziehbar macht und dass sie eine hohe Erklärungskraft haben. Je mehr davon zutrifft, desto wissenschaftlicher kann man etwas nennen.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Wissenschaftlich heißt: Theorien werden getestet, hier auf der Internationalen Raumstation © NASA ☛


Merkmale von Wissenschaft


  • Die Ausgangspunkte einer Überlegung werden genannt Prämisse ↗
  • Zur Beschreibung in Worten gehört oft eine einfache Skizze ↗
  • Gedanken werden logisch miteinander verbunden Logik ↗
  • Wichtige Arbeiten anderer Leute werden genannt zitieren ↗
  • Man beschränkt sich auf Dinge, die andere Leute nachvollziehen können.

Zum Unterschied von akademisch und wissenschaftlich


Johann Wolfgang von Goethe sah sich selbst als Physiker, Biologe und Geologe[1]. Seine Farbenlehre hielt er für wichtiger als alle seine Dichtungen zusammengenommen. Aber selbst wenn man Goethe ein wissenschaftliches Vorgehen im Sinn der obigen Merkmale zugesteht, so waren seine Forschungen in keinem Fall akademisch. Um auch akademisch zu sein, muss Wissenschaft zusätzlich noch im Stil der vorherrschenden universitären Gepflogenheiten durchgeführt oder zumindest vorgestellt werden. Während eine Einzelperson durchaus für sich alleine wissenschaftlich arbeiten kann, fordert das Akademische, dass man seine Wissenschaft sozugen gruppenfähig im Sinne des momentanen universitären Denkkollektiv[2] macht. Siehe auch akademisch ↗

Empirismus als Grundlage von Naturwissenschaft


Müsste man ein einziges Kriterium wählen, so wäre es wahrscheinlich die Überprüfung an Naturbeobachtungen und Versuchen. Auch esoterische Werke, wie etwa ein Buch zur Astrologie, kann nachvollziehbar, in sich logisch konsistent und mit guten Skizzen versehen sein. Unwissenschaftlich bleibt ein solches Werk aber, solange es nicht zeigt, wie seine Behauptungen durch Beobachtung und Experiment überprüft werden können. Siehe auch Empirismus ↗

Beispiele für Wissenschaft


  • Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane

Fußnoten


  • [1] Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) hatte umfangreich auf dem Gebiet der Optik, der Farbpsychologie, der Botanik (Urpflanze) und der Geologie gearbeitet. Seine Arbeiten wurden später von nahmhaften Wissenschaftlern ernsthaft - wennauch kontrovers - erwogen. Goethe ging dort wissenschaftlich vor, wo er seine Experimente detalliert und für andere nachvollziehbar beschrieb. Seine Tätigkeiten waren aber in keinem Fall akademisch, da er sich nicht in die Gepflogenheiten der universitären Forschung seiner Zeit einzufügen gedachte. Siehe auch Goethes Farbenlehre ↗
  • [2] Das Wort Denkkollektiv stammt von dem polnischen Mediziner und Pioniers der Wissenssoziologie Ludwik Fleck (1896 bis 1961). Siehe mehr unter Denkkollektiv ↗