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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Intelligente Organisation

Definition

Basiswissen


Eine intelligente Organisation ist eine arbeitsteilig vorgehende Einrichtung, die zweckmäßig auch auf unvorhergesehene Anforderungen reagieren kann und dabei besser abschneidet, als mit rein zufallsgesteuerten Reaktionen.

Beispiele


Typische Organisationen sind Unternehmen, Behörden oder militärische Einrichtungen. Sie verfolgen Ziele wie etwa Gewinnmaximierung, Steuern einnehmen oder gewaltsame Auseinandersetzungen erfolgreich bestehen. Üblicherweise treten bei dieser Tätigkeit Handlungsalternativen auf. Organisationale Intelligenz ist dann die Fähigkeit, aus allen Handlungsalternativen die bestmögliche für die eigenen Zwecke auszuwählen. Eine beispielhafte Ausprägung einer modellhaften intelligenten Organisation ist die neuronale Organisation ↗

Abgrenzung zur Schwarmintelligenz


Intelligenten Organisationen und Schwarmintelligenz ist gemeinsam, dass sie beide aus einer größeren Anzahl einzelner, oft ähnlicher Individuen bestehen. Es gibt drei wesentliche Unterschiede: a) bei einer Schwarmintelligenz bilden die Individuen üblicherweise keine organ-ähnlichen Strukturen aus, eine Organisation ist aber gerade darüber definiert. Und b) bei einer Schwarmintelligenz sind alle Individuen untereinander sehr ähnlich und prinzipiell austauschbar. Bei einer Organisation mit Organen aber hat ein Individuum eine feste Rolle in einem Organ und kann diese Rolle nicht leicht wechseln. Und zuletzt c) können die Individuen einer Schwarmintelligenz oft auch alleine längere Zeit erfolgreich überleben und sinnvolle Zwecke erfüllen, bei einer Organisation eher nicht. Hier sind die Übergänge aber fließen. Siehe auch Schwarmintelligenz ↗

Kollektive Intelligenz als Überbegriff


Intelligente Organisationen und Schwarmintelligenzen sind zwei konkrete Ausprägungen einer übergeordneten kollektiven Intelligenz. Kollektiv heißt so viel wie gemeinsam oder gemeinschaftlich. Ob die Individuen schwarmartig oder eher organisational miteinander kooperieren ist nicht wesentlich. Lies mehr unter kollektive Intelligenz ↗

Die Evolution von Organisationen


Der Soziologie Peter Kappelhoff (geboren 1944) untersuchte in verschiedenen Schriften, inwiefern sich darwinistische Konzepte auf Kultur und Wirtschaft übertragen lassen. Kappelhoff betrachtete kulturelle und wirtschaftliche Prozesse aus Sicht eines universellen Darwinismus.[7]. In "Wirtschaftsunternehmen", "Bildungsorganisationen und Medienagenturen" sieht Kappelhoff "Gebilde eigener Art mit einer eigenen, im Vergleich zu den individuellen Akteuren erweiterten Handlungsfähigkeit, die ihre eigenen Ziele verfolgen und der Kontrolle ihrer Schöpfer weitgehend entglitten sind" und in eigenen "Selektionsarenen"[8] evoluiereren. Kappellhoff möchte, dass diese Gebilde auch im Kontext "bedeutsamer evolutionärer Übergänge", das heißt auch biologistisch evolutionär, betrachtet werden. Denn, so Kappelhoff, nur so könne die "soziobiologische Emergenz neuer Organisationsformen und das Erreichen neuer Ebenen der sozialen Integration mit der damit verbundenen Dynamik von erweiterter Handlungsfähigkeit und der Eroberung und Gestaltung einer neuen ökologischen Nische einerseits und dem damit notwendig einhergehenden Autonomieverlust der konstituierenden Einheiten andererseits in einer auch allgemein sozialtheoretisch relevanten Form in den Blick genommen werden". Siehe auch Evolutionsökonomik ↗

Fußnoten