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Organisationales Wissen

Definition

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Basiswissen


Als organisational im engeren Sinn bezeichnet man ein Wissen, dass nicht in den einzelnen Bestandteilen, etwa Menschen[1][2] einer Organisation vorhanden ist, sondern im Wesentlichen in der Art der Organisation selbst. Als ein Modell für diese enge Definition[3] organisationales Wissen können neuronale Netze dienen, bei denen das Wissen und Lernen nicht vorrangig in den einzelnen Neuronen abläuft sondern über die Wichtung der Verbindungen zwischen den Neuronen, also ihrer Organisation.

Ausprägungen von organisationalem Wisssen


  • "Organisationale Routinen" von "gelerntem Verhalten", Routinen sind oft mit "der Zusammenführung verteilten Wissens verbunden".[2]
  • "Strategiepapiere"[2]

Träger von organisationalem Wissen


Offensichtliche Träger von organisationalem Wissen sind die in der Organisation tätigen menschlichen Individuen. Aber auch "Objekte" können zu Trägern werden, wenn sie nämlich "Signale auf bestimmte Art und Weise interpretieren". "Technische Systeme" wie zum Beispiel "Expertensysteme" und "künstliche Intelligenz" können mit "inkorporierten Regeln […] Handlungen durchführen und menschliches Handeln veranlassen". Auch technische Systeme "stellen organisationales Wissen dar."[2]

Nutzen eines organisationalen Wissens


  • Organisationales Wissen hat eine "Steuerungsfunktion"[2]
  • Es bleibt erhalten, auch wenn Mitarbeiter eine Organisation verlassen[2]
  • Es kann schwer von Konkurrenten imitiert werden[2]

Fußnoten


  • [1] "Wissen, das – im Gegensatz zum individuellen Wissen – nicht in den Köpfen von Menschen gespeichert ist, sondern in sozialen Systemen (Organisationen) bzw. in deren Regelsystemen vorhanden ist". In: der Artikel "Organisationales Wissen". Spektrum Lexikon der Psychologie. Abgerufen am 5. August 2024. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/organisationales-wissen/10961
  • [2] Ein Kondensat verschiedener Definitionen kommt für eine Charakterisierung von organisationalen Wissen zu dem Schluss: "Im Vordergrund stehen in Dokumenten oder in Datenbänken gespeicherte Wissensbestände und die normativen Grundlagen einer Organisation. Organisationales Wissen kann in Gebrauchstheorien vorliegen, die offiziell anerkannte Komponenten […] wie Führungsleitlinien und Strategiepapiere umfassen. Kollektiv geteilte Erwartungen, Verhaltensnormen und Vorgehensweisen dagegen repräsentieren informelle Gebrauchstheorien, die als inoffizielle Wahrheiten gelten." Und: "Organisationales Wissen wird durch die Abgrenzung zum individuellen Wissen definiert. Dabei liegen verschiedene, auch konstruktivistisch geprägte und beeinflusste Verständnisse zum organisationalen Wissen und organisationalem Lernen vor." Ricarda Bouncken sieht das individuelle als "ein von allen geteiltes Wissen in Organisationen", es hebt "eine vollständige Bindung an ein Individuum auf". In: Ricarda Bouncken: Konstruktion von organisationalem Wissen in Virtuellen Unternehmungen. In: Die Unternehmung. Bd. 57 (2003) Heft 1. Dort die Seiten 21 bis 44. ISSN: 0042-059X.
  • [3] Abweichend von der obigen Definition fasst ein anderes Lexikon weiter und verorter das organisationale Wissen auch oder gerade auch in den Köpfen individueller Menschen: organisationales Wissen "entsteht, wenn das individuelle Wissen einzelner Mitarbeiter innerhalb des Unternehmen zur Verfügung steht. Organisationales Wissen wird von mehreren Mitarbeitern gemeinsam gestaltet und in den Arbeitsprozessen genutzt. Dabei erweitert sich nicht nur das organisationale Wissen, sondern gleichzeitig auch das individuelle Wissen der beteiligten Mitarbeiter." Wissen Ricarda In: Wirtschaftslexikon 24.com. Ausgabe 2024. Dort der Artikel "Organisationales Wissen". Online: https://www.wirtschaftslexikon24.com/e/organisationales-wissen/organisationales-wissen.htm
  • [4] Zur Entstehung von organisationalem Wissen: "Organisationales Wissen entwickelt sich in einem permanenten, abgestimmten sozialen Prozess, der keine willkürliche, subjektabhängige Wirklichkeitskonstruktion ist, weil das Wissen dem Kontext und der Bewährung unterliegt. Dabei umschließen die Prozesse der sozialen Konstruktion und der Bewährung Subjekte und Objekte der Organisation und die Aufnahme von Umweltreizen. Das als objektiv betrachtete organisationale Wissen entsteht, indem die Organisationsmitglieder fortwährend ihre sozialen Erlebnisse segmentieren, Teilstücke aufeinander beziehen und verknüpfen (Kategorisieren), in Interaktion treten sowie Wiederholungen finden." In: Ricarda Bouncken: Konstruktion von organisationalem Wissen in Virtuellen Unternehmungen. In: Die Unternehmung. Bd. 57 (2003) Heft 1. Dort die Seiten 21 bis 44. ISSN: 0042-059X.