Substantiv
Physikalisch
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- 2025
Basiswissen|
Das Substantiv in der Physik|
Die Substantivierung als Abstraktion|
Das Substantiv als Unvergängliches|
Soziolinguistisch|
Der Pole, der Poilu, der Tommy|
Den Baum vor lauter Wald nicht sehen|
Fußnoten
Basiswissen
Mond, Blume, Sand, Welle, das Gute, das Denken, das Gelbe: ein Substantiv, auch Hauptwort[1][5][6][7], Dingwort[5][7], seltener auch Gegenstandswort[6 ], Sachwort[6] oder Nennwort[2][7] bezeichnet, bezeichnet normalerweise ein „Ding, ein Lebewesen, einen Begriff, einen Sachverhalt oder Ähnliches“. [7] Die Bedeutung wird aus dem späten Latein hergeleitet und ist eng Verwandt mit dem Begriff der Substanz[5] im Sinne von etwas, „das den Phänomenen als wesentlich und selbständig Zugrundeliegend“. [5] Das man im Altgriechischen leicht Substantive aus Adjektiven und Verben bilden konnte, trug möglicherweise zur frühen Entstehung abstrakt-naturwissenschaftlichen und philosophen Denkens im antiken Griechenland bei.
Das Substantiv in der Physik
Die Substantivierung als Abstraktion
Die antiken "Griechen besaßen erstmals in der Geschichte der Menschheit [...] in ungewöhnlich hohem Maße das Vermögen zur Abtraktion", zumindest soweit die heute bekannten Quellen das hergeben.[9] Die Abstraktion war dabei ein gedankliches "Aufsteigen zu immer früheren und allgemeineren Ursachen bis hin zu den allgemeinen Prinzipien, wie etwa Naturgesetzen".[9] Dabei hätten sich die alten Griechen ein "sprachliches Hilfsmittel"[9], um solche Abstraktionen zu "konkreten Dingen"[9] machen zu können. Dieses Hilsmittel sei der "generelle bestimmte Artikel"[9] gewesen: "das Kalte, das Warme, die Wärme, die Luft, das Feuer, das Wasser, die Erde, das Stoffliche, die Materie, das Wachsen, das Gewächs das Sich-Bewegen, das Lebewesen, das Leben, die Natur"[9] oder auch "der Hund" oder "das Schöne"[8] werden als Beispiele genannt. Der generelle bestimmte Artikel sei literarisch überlieferten Dokumenten zufolge im 5ten Jahrhundert vor Christus aufgetaucht.
ZITAT:
Die Wärme etwa gehört zu den "Dingen die nicht mehr als Einzelding oder an einem Einzelding auftreten, die es also konkrete gar nicht gibt, sondern die nur in allgemeinerem Sinne auf einer durch Abstraktion gewonnenen Seinsebene wirklich sind."[9]
Die Wärme etwa gehört zu den "Dingen die nicht mehr als Einzelding oder an einem Einzelding auftreten, die es also konkrete gar nicht gibt, sondern die nur in allgemeinerem Sinne auf einer durch Abstraktion gewonnenen Seinsebene wirklich sind."[9]
Macht man aus dem Verb bewegen das Substantiv "die Bewegung" oder aus dem Ajdektiv warm das Substantiv "die Wärme" so spricht man grammatisch von einer Substantivierung. Damit bezeichnet man dann aber auch "Dinge, die nicht mehr als einzelding [...] auftreten, die es also koinkret gar nicht gibt, sondern die nur in allgemeinerem Sinne auf einer durch Abstraktion gewonnenen Seinsebene wirklich sind." Dem Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker zufolge, seien die antiken griechischen Denker darüber auch zu einer Überhöhung, einer "Hypostasierung hin zum Absoluten" verleitet worden.[8] Auf jeden Fall gab diese Substantivierung dem Denken feste Begriffe "über die Aussagen getroffen und die hinterfragt werden können".[9] Und eine "Wissenschaft von denr Natur als dem hinter dem konkreten Einzelding und Einzelvorgang Stehden und vo nde Ntaur als den sie verursachnden und bedingenden einheitlichen und allgemein gültigen Prinzipien,also rationales Erklären des verschiedenartigen Geschehens aus dgleichen rational gewonnen Prinzipien, was selbst den Griechen eigentlich erst seitdem möglich."[9]
In der Philosphie des westeuropäischen Mittelalter sollte die Suche nach den höchsten Prinzipien, dann zu der zugespitzen Fragen führen, ob es so etwas wie Glück[26], das Gute oder die Wärme überhaupt wirklich gibt, ob diese Begriffe als in einem eigenen Reich des Seins wirklich existieren. In die Geschichte der Philosophie ging diese Frage ein unter dem Begriff Universalienstreit ↗
Die Frage mag heute überspannt oder veraltet wirken. Doch sie tritt uns in ähnlich Form auch heute noch entgegen, wenn wir etwa fragen, ob es die Naturgesetze real irgendwo in irgendeiner Form wirklich gibt oder ob es bloße Konstrukture der Gedanken sind. Oder nehmen wir den Begriff des physikalischen Feldes, etwa von Gravitationsfeldern oder elektromagnetischen Feldern. Mit diesem hoch abstrakten Begriff kann man sehr verschieden und oft einzigarte Erscheinungen der Natur beschreiben: das Fallen eines Blattes im Gravitationsfeld der Erde, die wechselvolle Reise eines geladenen Teilchens durch das Magnetfeld der Erde bei Polarlichtern oder das Abstehen von Haaren auf dem Kopf, wenn man sich beim Schlurfen über einen Teppichboden elektrisch aufgeladen hat. Es ist aber in der modernen Physik völlig unklar, ob diese Felder wirklich in irgendeiner Form objektiv und eigenständig existieren oder nicht.[10] Selbst die größten Denker der Physik haben ihr unversöhnliche Standpunkte.[10]
Das Substantiv als Unvergängliches
Verschiedene Lexika sehen den etymologischen Ursprung des Wortes Substantiv im Begriffsfeld der Substanz.[5][7] Eine Substanz ist dabei etwas "für sich selbst stehen könnend"[5], der "Bestand"[5] oder das Wesen[5] von etwas. Im Frühneuhochdeutschen ist die Substanz dann die "zugrundeliegende Materie, Stoff, Masse, Materialbeschaffenheit"[5]. Diese Vorstellungen von Substanz durchzieht die Idee des Beständigen.
Dass etwas Beständiges das Weltgeschehen bestimmt ist als Gedanke im antiken Griechenland schon klar formuliert worden. Für den Philosophen Platon gab es eine höchste Stufe des Seins in Form der reinen Ideen:
ZITAT:
, Platon 4tes Jh. v. Chr.: "„Und hier, ich bitte euch“, sagte sie, „schenkt mir die beste Aufmerksamkeit. Denn wer in diesen Dingen richtig geleitet worden ist, der wird, wenn er heranreift, anfangen, die Schönheit in diesen Dingen zu erblicken und zu verstehen, dass alle Schönheit verwandt ist. Dann wird er die Schönheit des Körpers höher achten als die Schönheit des Besitzes, und die Schönheit der Seele höher als die Schönheit des Körpers, so dass, wenn er eine schöne Seele findet, auch wenn sie wenig äußeren Reiz besitzt, er sie verehren und lieben wird, und er wird sich um solche Schönheit kümmern und zeugen, bis er gezwungen ist, die große Schönheit selbst zu betrachten. „Und diese Schönheit“, fuhr sie fort, „erscheint ihm nicht als etwas, das entsteht oder vergeht, das wächst oder schwindet, oder als etwas, das an einem Teil schön und an einem anderen hässlich ist, oder als etwas, das zu einer Zeit schön und zu einer anderen hässlich ist, oder als etwas, das in einer Hinsicht schön und in einer anderen hässlich ist, oder als etwas, das von seiner Position abhängt, so dass es einigen schön und anderen hässlich erscheint.“[14]
, Platon 4tes Jh. v. Chr.: "„Und hier, ich bitte euch“, sagte sie, „schenkt mir die beste Aufmerksamkeit. Denn wer in diesen Dingen richtig geleitet worden ist, der wird, wenn er heranreift, anfangen, die Schönheit in diesen Dingen zu erblicken und zu verstehen, dass alle Schönheit verwandt ist. Dann wird er die Schönheit des Körpers höher achten als die Schönheit des Besitzes, und die Schönheit der Seele höher als die Schönheit des Körpers, so dass, wenn er eine schöne Seele findet, auch wenn sie wenig äußeren Reiz besitzt, er sie verehren und lieben wird, und er wird sich um solche Schönheit kümmern und zeugen, bis er gezwungen ist, die große Schönheit selbst zu betrachten. „Und diese Schönheit“, fuhr sie fort, „erscheint ihm nicht als etwas, das entsteht oder vergeht, das wächst oder schwindet, oder als etwas, das an einem Teil schön und an einem anderen hässlich ist, oder als etwas, das zu einer Zeit schön und zu einer anderen hässlich ist, oder als etwas, das in einer Hinsicht schön und in einer anderen hässlich ist, oder als etwas, das von seiner Position abhängt, so dass es einigen schön und anderen hässlich erscheint.“[14]
Platons Ideen beziehen sich dabei nicht nur auf abstrakte Dinge wie die Schönheit, abgeleitet aus dem substantivierten Adjektiv schön. Man kann sich gut vorstellen, dass die Möglichkeit einer Substantivierung dazu verleitet, sich unter rein grammatisch willkürlichen Konstrukten etwas Reales vorstellen zu wollen: das Widerliche, das Schwimmen, das Sehen oder das Böse.[15] Und so ist es vielleicht auch verständlich, dass Platon selbst einem so alltäglichen Ding wie einem Tisch eine dazugehörige oberste abstrahierte Idee zugestand, die dann für sich selbst existiert:
ZITAT:
Platon 4tes Jh. v. Chr.: "„Es gibt also, wie ich meine, drei Arten von Betten: eine, die in der Natur existiert, und die wir, denke ich, mit Recht sagen würden, dass Gott sie geschaffen hat […] Dann gibt es eine zweite, die der Tischler herstellt […] Und eine dritte, die der Maler malt. Nicht wahr?“[12]
Platon 4tes Jh. v. Chr.: "„Es gibt also, wie ich meine, drei Arten von Betten: eine, die in der Natur existiert, und die wir, denke ich, mit Recht sagen würden, dass Gott sie geschaffen hat […] Dann gibt es eine zweite, die der Tischler herstellt […] Und eine dritte, die der Maler malt. Nicht wahr?“[12]
Mit Beginn der Neuzeit in Westeuropa tritt uns dann wieder die vorsokratische Idee entgegen, dass das wahrhaft unvergängliche in der Welt die Naturgesetze sein könnten.
ZITAT:
Spionza, 17tes Jahrhundert: "In der Natur geschieht nichts, was auf ihre eigene Schuld zurückgeführt werden könnte; denn die Natur ist immer und überall dieselbe, und ihre Kraft und Wirkungskraft sind dieselben, d. h. die Gesetze und Regeln der Natur, nach denen alle Dinge geschehen und von einer Form in eine andere verwandelt werden, sind überall und immer dieselben, und daher sollte auch der Grund für das Verständnis der Natur der Dinge jeglicher Art ein und derselbe sein, nämlich durch die Gesetze und Regeln der universellen Natur."[13]
Spionza, 17tes Jahrhundert: "In der Natur geschieht nichts, was auf ihre eigene Schuld zurückgeführt werden könnte; denn die Natur ist immer und überall dieselbe, und ihre Kraft und Wirkungskraft sind dieselben, d. h. die Gesetze und Regeln der Natur, nach denen alle Dinge geschehen und von einer Form in eine andere verwandelt werden, sind überall und immer dieselben, und daher sollte auch der Grund für das Verständnis der Natur der Dinge jeglicher Art ein und derselbe sein, nämlich durch die Gesetze und Regeln der universellen Natur."[13]
Die Naturgesetze als wirklich Beständige und ewigliche der Welt ist eines der Forschungsziele moderner westlicher Naturwissenschaft, bis hin zum Ideal einer allgemein gültigen Weltformel.
ZITAT:
Max Planck, 1908: "Von jeher, solange es eine Naturbetrachtung gibt, hat ihr als letztes, höchstes Ziel die Zusammenfassung der bunten Mannigfaltigkeit der physikalischen Erscheinungen in ein einheitliches System, womöglich in eine einzige Formel, vorgeschwebt.[14]
Max Planck, 1908: "Von jeher, solange es eine Naturbetrachtung gibt, hat ihr als letztes, höchstes Ziel die Zusammenfassung der bunten Mannigfaltigkeit der physikalischen Erscheinungen in ein einheitliches System, womöglich in eine einzige Formel, vorgeschwebt.[14]
Soziolinguistisch
Neben der Substantivierung von Adjektiven und Verben (das Gelbe, das Schlittern) ist es ein zweiter grammatischer Kniff, der einen erheblichen Einfluss auf die Bedeutung des Wortes hat: die Verwendung des generell bestimmten Artikels[9] zur Bezeichnung ganzer Gruppen, wie etwa: Der Tiger ist gefärlich.[21] Wenn man etwa von einem Polen spricht, so stellt man sich darunter irgendeinen individuellen Menschen polnischer Nationalität, polnischer Kultur oder polnischer Herkunft vor. Welche Bilder und Emotionen aber werden geweckt, wenn es heißt: der Pole?
Der Pole, der Poilu, der Tommy
Der Pole an sich ist ... ja, was ist er denn? Ein guter Handwerker? Faul, fleißig, planlos oder gut organisiert? Genauso gut könnte man fragen, was "der Deutsche" ist. Isst "der Deutsche" (zumindest mehrheitlich) gerne Bratwurst und Sauerkraut? Ist "der Deutsche" an sich arbeitsam oder neigt er zum Faulenzertum? Und wie sieht "der Deutsche" aus? Hat er blondes Haar? Kann er weiblich sein? Darf er nordafrikanische Gesichtszüge haben? Weniger interessant ist zunächst die Frage nach richtigen oder erlaubten Antworten. Viel interessanter ist die Frage, was das überhaupt sein soll, "der Deutsche" oder "der Pole". Gibt es ihn (oder sie?), den durchschnittlichen, archetypischen Volksgenossen? Wozu soll diese hypothetische Figur überhaupt gut sein?
Diese Personifizierung, die Reduzierung einer ganzen Gruppe von Menschen auf eine fiktive und archetypische Person war oder it typisch für den Sprachgebrauch der Nationalisten und speziell der Nationalsozialisten und ihnen im Geiste verwandter Menschen.
Der später zum Reichskanzler gemachte Adolf Hitler fasste in seiner Hasschrift "Mein Kampf" die Italiener zusammen zu einem Typus, zu "dem Italiener":
ZITAT:
Adolf Hitler, 1925: "Ich habe die leidenschaftliche Verachtung sowie den bodenlosen Haß, mit dem der Italiener dem österreichischen Staate „zugetan" war, öfter als einmal in Wien aufbrennen sehen."[16]
Adolf Hitler, 1925: "Ich habe die leidenschaftliche Verachtung sowie den bodenlosen Haß, mit dem der Italiener dem österreichischen Staate „zugetan" war, öfter als einmal in Wien aufbrennen sehen."[16]
14 Jahre später sollte Hitler den Zweiten Weltkrieg entfesselt haben. Beim Überfall auf Polen waren dann auch Kriegsberichterstatter dabei, die eng in die kämpfenden Truppen eingebunden waren. Berichterstatter, die sich von der Front fern hielten, wie im Ersten Weltkrieg üblich, so der Autor eines Buches aus jener Zeit, fänden kein gutes Urteil durch "den Soldaten":
Die durch einen weiteren Kriegsberichterstatter warnend an "den Polen" gerichteten Worte, unterstellen ihm gleichzeitig, zumindest indirekt, dass er den Krieg unredlich führen könnte:
ZITAT:
Hans Theodor Wagner, 1940: "Wenn aber der Pole es wagen sollte, diesen Krieg mit unhumanen Mitteln zu führen, dann wird er eine Antwort bekommen, dass ihm Hören und Sagen vergeht.[17, Seite 23]
Hans Theodor Wagner, 1940: "Wenn aber der Pole es wagen sollte, diesen Krieg mit unhumanen Mitteln zu führen, dann wird er eine Antwort bekommen, dass ihm Hören und Sagen vergeht.[17, Seite 23]
Blättert man mit flüchtigen Auge durch das hier zitierte Propaganda-Buch aus den Anfangstagen des Zweiten Weltkriegs, so stößte man immer wieder auf "den Polen". In einem ähnlich begeistert vom Krieg berichtetenden Buch, wird dann der französische Soldat zusammenfassend als "der Poilu"[18] und der englische Soldat als "der Tommy" bezeichnet.
Den Baum vor lauter Wald nicht sehen
Die Beispiele oben, dem Jargon der Nationalsozialisten entnommen, bedeuten nicht, dass der allgemeine bestimmte Artikel wie in "der Pole" nur abwertend genutzt wurde. Im Sprachgebraucht der Nationalsozialisten oder auch in der alltäglichen Umgangssprache gab es sicherlich auch anerkennende Wendungen wie "der Franzose kämpfte tapfer bis zum letzten Mann" oder "der Landser hatte einen überragenden Kampfgeist".
Was die Abstraktion, die Zusammenfassung tausender bis Millionen von Menschen in einem hypothetischen Archetypen mit der Abstraktion tausender von höchst individuellen Prozessen in der Natur gemeinsam hat, ist die Vergröberung des Blicks, der Verzicht auf Differenzierung, das Desinteresse am individuellen Einzelmenschen oder dem tasächlich ablaufenden Einzelfall in der Natur. Im Zusammenleben von Menschen führt die oft klischeehafte ausgeblendete Vielfalt individueller Menschen auf einen Typus zur Überhöhung der eigenen Gruppe bei gleichzeitiger Abwertung fremder Gruppen.[20] Man sieht dann nicht mehr den einzelnen, lebendigen Menschen sondern nur noch einen modellhaften Typ. Das schränkt aber dann auch unsere Neigung ein, emotional mit individueller Menschlichkeit reagieren zu können.
Wie sieht es in der Wissenschaft, speziell der Physik aus? Wird dort auch durch einen allgemein bestimmten Artikel der Blick vom vielleicht wichtigen Detail umgelenkt auf die Gleichmachende Abstraktion? Betrachten wir einige Beispiele:
ZITAT:
Elektronik-Buch, 1933: "Das Elektron ist ein Baustein der Materie; es stellt eine sehr kleine, nicht mehr unterteilbare Masse mit einer elektrischen Ladung dar, es ist ein negativ geladenes elektrisches Elementar quantum."[23]
Elektronik-Buch, 1933: "Das Elektron ist ein Baustein der Materie; es stellt eine sehr kleine, nicht mehr unterteilbare Masse mit einer elektrischen Ladung dar, es ist ein negativ geladenes elektrisches Elementar quantum."[23]
ZITAT:
Programmier-Buch, 2024: "Der freie Fall beschreibt die Bewegung eines Körpers ohne Luftwiderstand im Gravitationsfeld eines Planeten, wie zum Beispiel das der Erde."[24]
Programmier-Buch, 2024: "Der freie Fall beschreibt die Bewegung eines Körpers ohne Luftwiderstand im Gravitationsfeld eines Planeten, wie zum Beispiel das der Erde."[24]
ZITAT:
"Der Zerfall eines radioaktiven Nuklids ist ein rein stochastischer. Er ist unabhängig von allen äußeren Einflüssen, wie Temperatur, Druck etc. - aber insbesondere auch unabhängig vom "Alter" des Nuklids, d. h., dass die Wahrscheinlichkeit p eines Nuklids, in der nächsten Zeiteinheit zu zerfallen, völlig unabhängig davon ist, wie lange es dieses Nuklid schon gibt."[25]
"Der Zerfall eines radioaktiven Nuklids ist ein rein stochastischer. Er ist unabhängig von allen äußeren Einflüssen, wie Temperatur, Druck etc. - aber insbesondere auch unabhängig vom "Alter" des Nuklids, d. h., dass die Wahrscheinlichkeit p eines Nuklids, in der nächsten Zeiteinheit zu zerfallen, völlig unabhängig davon ist, wie lange es dieses Nuklid schon gibt."[25]
Fußnoten
- [1] 1793, auch als Hauptwort: "Das Substantiv, des -es, plur. die -e, in der Sprachkunst, S. Hauptwort." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 493. Online: http://www.zeno.org/nid/20000463418
- [2] 1796, auch als Hauptwort: "Das Hauptwort, des -es, plur. die -wörter. 1) Ein wichtiges Wort; ingleichen das vornehmste, wichtigste Wort unter mehrern. So wird in der Vernunftlehre dasjenige Wort eines Satzes, welches das eigentliche Subject oder Prädicat enthält, von einigen das Hauptwort genannt. 2) In engerer Bedeutung wird in der Sprachkunst ein Nennwort, welches den Nahmen eines Dinges enthält, ein Substantiv, das Hauptwort genannt. Ein eigenthümliches Hauptwort, besser, ein eigener Nahme, Nomen proprium; zum Unterschiede von den allgemeinen Hauptwörtern oder allgemeinen Benennungen, Nominibus appellativis. Ältere Sprachlehrer nennen die Substantiva eigenständige Wörter, selbstständige oder wesentliche Nahmen, Hauptnahmen. Christian Wolf verstand unter den Hauptwörtern die Verba oder Zeitwörter." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1020. Online: http://www.zeno.org/nid/20000221597
- [3] 1861, Substantiv als Teil des Nomen: "Nomen (lat.), 1) Name (s.d.), Benennung; 2) Nennwort; scheidet sich in N. substantivum, (Hauptwort) u. N. adjectivum (Beiwort); das erstere wieder in N. appellativum (s. Appellativum) u. N. proprium (Eigenname)." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 19. Online: http://www.zeno.org/nid/20010524088
- [4] 1908, Substantiv als Teil des Nomen" (lat., Mehrzahl nomĭna), zusammenfassende Bezeichnung der Substantiva und Adjektiva (s. d.). N. proprium, Eigenname (s. Name)." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 731. Online:
- [5] Ein Substantiv ist ein "typischerweise deklinierbares Wort, das ein Konzept als Gegenstand oder Ereignis darstellt, auf das man mit anderen Wörtern (z. B. Pronomen) Bezug nehmen kann." Die Herkunft wird in dem lateinischen Begriff der Substanz gesehen: "aus substantīvuslat ‘für sich selbst stehen könnend’, zu substantialat ‘Bestand, Wesen, Substanz’" Und: "Substantiv n. ‘Hauptwort, Dingwort’ (18. Jh.), zuvor Substantivum (1. Hälfte 16. Jh.), hervorgegangen aus der Fügung spätlat. verbum substantīvum, womit der Grammatiker Priscian das Verb lat. esse ‘sein’ bezeichnet, wenn es für sich allein, d. h. als Prädikat steht, also eigentlich ‘selbständiges Wort’; vgl. lat. substantīvus ‘selbständig, für sich selbst bestehen könnend’, abgeleitet von lat. substantia (s. unten Substanz). substantīvum (nōmen) ‘Haupt-, Dingwort’ erscheint seit der 1. Hälfte des 16. Jhs. in dt. grammatischen Schriften, verdeutscht durch selbständiges Nennwort (17. Jh.), Hauptwort (Gottsched, 18. Jh.). – substantivieren Vb. ‘zum Substantiv machen, als Substantiv verwenden’ (19. Jh.). Substanz f. ‘Stoff, Material, Wesentliches, Inhalt’, mhd. substanci(e), substanz ‘das den Phänomenen als wesentlich und selbständig Zugrundeliegende’, vorwiegend in theologischen und philosophischen Zusammenhängen verwendet, verbreitet bei den Mystikern (13. Jh.), entlehnt aus lat. substantia ‘Bestand, Wesenheit, Existenz, Wesen, Beschaffenheit, Stoff, Sache, Speise, Vermögen, Hab und Gut’, einer Ableitung von lat. substāre (Part. Präs. substāns, Genitiv substantis) ‘darunter-, dabei-, darinsein, vorhanden sein, standhalten’ (zu lat. stāre ‘stehen’). Frühnhd. Substanz wird in seiner Bedeutung und Anwendung erweitert zu ‘zugrundeliegende Materie, Stoff, Masse, Materialbeschaffenheit’ im naturwissenschaftlichen Bereich (15. Jh.), ‘wesentlicher Inhalt, Kern einer Sache, wesentliches Merkmal’ (16. Jh.), dem Lat. entsprechend auch ‘Vermögen, Besitz, Kapital’ (ebenfalls 16. Jh.). substantiell Adj. ‘wesentlich, entscheidend, inhaltlich’, in älterer Zeit auch ‘stofflich, materiell, nahrhaft, kräftig’ (18. Jh.), von gleichbed. frz. subtantiel, afrz. substanciel, sustanciel, nach spätlat. substantiālis ‘wesentlich’; älteres, dem Lat. folgendes substantial, substantialisch ‘wesenhaft, wesentlich, selbständig’ (16. Jh.) ablösend." In: der Artikel "Substantiv". DWDS (digitales Wörterbuch der deutschen Sprache). Abgerufen am 24. Juni 2025. Online: https://www.dwds.de/wb/Substantiv
- [6] Substantiv als Bezeichnung für Objekte und Personen: "Wort, das ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Person bezeichnet". Und als Synonyme werden aufgelistet: "Synonyme: "Dingwort, Gegenstandswort, Hauptnennwort, Hauptwort, Sachwort; älter und seltener: Selbststandwort, Selbstwort; Nomen, Nennwort, Namenwort (jeweils im jüngeren engeren Sinne)" In: der Artikel "Substantiv". Wiktionary. Abgerufen am 25. Juni 2025. Online: https://de.wiktionary.org/wiki/Substantiv
- [7] Ein Substantiv ist ein "Wort, das ein Ding, ein Lebewesen, einen Begriff, einen Sachverhalt o. Ä. bezeichnet; Nomen (1), Haupt-, Ding-, Nennwort (z. B. Haus, Einheit, Regenbogen)". Der Duden leitet die Bedeutung aus dem Lateinischen ab: "spätlateinisch (nomen) substantivum, eigentlich = Wort, das für sich allein (be)steht, zu lateinisch substantia". In: der Artikel "Substantiv". Duden online. Abgerufen am 25. Juni 2025.
- [8] C. F. von Weizsäcker: Über Sprachrelativismus. In: Ein Blick auf Platon. Ideenlehre, Logik und Physik. Reclam Universal-Bibliothek. 1981. ISBN: 3-15-007731-1. Seite 6 bis 15.
- [9] Fritz Krafft: Abstraktion und Substantivierung. In: Die Vorsokratikiker I: Die Suche nach den Prinzipien (6. und 5. Jahrhundert v. Chr.). Eigenes Kapitel in: Karl von Mëyenn (Herausgeber): Die Grossen Physiker. Band I "Von Aristoteles bis Kelvin", Band II "Von Maxwell bis Gell-Mann". C. H. Beck Verlag. München, 1997. ISBN für beide Bände: 3-406-4115-7. Dort im Band I, Seite 30.
- [10] Dass "das magnetische Feld" vielleicht in keinem einzelnen Fall wirklich objektiv existiert, sondern nur subjektiv vom Bewegungszustand des Beobachters abhängt, hat Albert Einstein behauptet "Ist ein punktförmiger elektrischer Einheitspol in einem elektromagnetischen Felde bewegt, so ist die auf ihn wirkende Kraft gleich der an dem Orte des Einheitspoles vorhandenen elektrischen Kraft, welche man durch Transformation des Feldes auf ein relativ zum elektrischen Einheitspol ruhendes Koordinatensystem erhält." Und: "Analoges gilt über die 'magnetomotorischen Kräfte'. Man sieht, daß in der entwickelten Theorie die elektromotorische Kraft nur die Rolle eines Hilfsbegriffes spielt, welcher seine Einführung dem Umstande verdankt,daß die elektrischen und magnetischen Kräfte keine von dem Bewegungszustande des Koordinatensystems unahbängige Existenz haben." In: Albert Einstein: Zur Elektrodynamik bewegter Körper. 1905. Siehe auch Einsteins Induktionsparadoxon ↗
- [11] Die von Gott geschaffenen Schönheit wäre dann die Idee der Schönheit schlechthin. Das Zitat von oben stammt aus: Platon: Symposion 210e–211a. Übers. nach Friedrich Schleiermacher, Platon: Werke in acht Bänden, Bd. 3, 1990, S. 333.
- [13] Platon, Politeia 597b–c. Übers. nach Otto Apelt, Platon: Der Staat, 2016, S. 365.
- [13] Spinozas Worte im lateinischen Original: "Nihil in natura fit, quod ipsius vitio possit tribui; est namque natura semper eadem et ubique una, eademque ejus virtus et agendi potentia, hoc est naturae leges et regulae, secundum quas omnia fiunt et ex unis formis in alias mutantur, sunt ubique et semper eaedem atque adeo una eademque etiam debet esse ratio rerum qualiumcunque naturam intelligendi, nempe per leges et regulas naturae universalis." In: Benedictus de Spinoza, Ethica Ordine Geometrico Demonstrata, Pars III, Praefatio (Gebhardt II, S. 138, Z. 11–18). Online: https://www.thelatinlibrary.com/spinoza.ethica3.html
- [14] Max Planck über die Weltformel als letztendliches Ziel: "Von jeher, solange es eine Naturbetrachtung gibt, hat ihr als letztes, höchstes Ziel die Zusammenfassung der bunten Mannigfaltigkeit der physikalischen Erscheinungen in ein einheitliches System, womöglich in eine einzige Formel, vorgeschwebt…" In: Die Einheit des physikalischen Weltbildes. (Vortrag, gehalten am 9. Dezember 1908 in der naturwissenschaftlichen Fakultät des Studentenkorps an der Universität Leiden.) Siehe auch Weltformel ↗
- [15] Am Bösen kann man gut die (reizvollen) Probleme nachvollziehen, die sich durch eine Substantivierung ergeben. Dass ein Mensch oder eine Handlung böse sein kann, das leuchtet jedem ein. Aber was "das Böse" sein soll ist schwierig zu bestimmen. Ist es eine eigene in der Welt wirkende Kraft, personifiziert durch Dämonen oder Teufel? Ist es eine bloß künstich geschaffene Abstraktion menschlichen Denkens? Siehe mehr unter das Böse ↗
- [16] Das Zitat über "den Italiener" findet sich in: Adolf Hitler: Mein Kampf. Zwei Bände in einem Band Ungekürzte Ausgabe. Zentralverlag der NSDAP. München, Auflage von 1943.
- [17] Josef Grabler: Mit Bomben und MGs über Polen. PK Kriegsberichte der Luftwaffe. Bertelsmann Verlag. Gütersloh. 1940. (Das PK steht Propaganda-Kompanie.)
- [18] Ein Kriegsberichterstatter Straß übertitelt einen wenige Seiten langen "Bericht" mit "Der Poilu mag nicht mehr sterben". Der Poilu steht dabei für den französischen Soldaten. Die Bezeichnung ist nicht abfällig gemeint, sie wurde vielmehr vom Französischen übernommen. Als Poilu, wörtlich den Behaarten, bezeichnete man im Ersten Weltkrieg die Soldaten, wegen ihrer unrasierten Bärte und langen Haare. Der Bericht von Straß findet sich in: Kurt Hesse: Über Schlachtfelder vorwärts! Mit dem siegreichen Heer durch Frankreich 1940. Wilhelm Limpert Verlag. Berlin.
- [19] Ein propagandamäßiger Kriegsbericht von "Kriegsberichterstatter Straß" trägt den Titel "Der Tommy: Auf und davon". Mit Tommy sind britische Soldaten gemeint, hier speziell jene, die nach der Einkesselung der Hafenstadt Dünkirchen zurück nach England fliehen konnten. In: Kurt Hesse: Über Schlachtfelder vorwärts! Mit dem siegreichen Heer durch Frankreich 1940. Wilhelm Limpert Verlag. Berlin. Dort auf Seite 104.
- [20] In der Soziologie des Imperialismus spricht man auch von einem Othering ↗
- [21] Eine kurze Übersicht zur Verwendung des bestimmten Artikels zur "generischen" Bezeichnung ganzer Gruppen oder Klassen für einige wenige indo-germanische Sprachn ("The linguistic means to express [...] generalizations about entire classes of objects or facts varies across languages") findet sich in: Dagmar Barton*, Nadine Kolb and Tanja Kupisch: Definite article use with generic reference in German: an empirical study. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft ; 34 (2015), 2. - S. 147-173. Online: https://dx.doi.org/10.1515/zfs-2015-0009
- [22] "Fallacy of misplaced concreteness", auf Deutsch so viel wie der Trugschluss von der deplatzierten Konkretheit ist ein Begriff, unter dem die erkentnistheoretischen Gefahren betrachtet werden, die sich ergeben, wenn man zu stark verallgemeinert. Das Fazit ist,dass man mit Abstraktionen vorsichtig sein solte: Alfred North Whitehead: Science and the Modern World. Lowell Lectures, 1925. Pelican Mentor Books, New York 1948 (Erstausgabe: 1925).
- [23] Otto Klemperer: Die Beschleunigung des Elektrons, Elektronenstrahlen. In: Einführung in die Elektronik. Springer, Berlin, Heidelberg. 1933. Online: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91806-3_1
- [24] Elias Posoukidis: Der Freie Fall. In: Mechanik mit C++. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. 2024. Online: https://doi.org/10.1007/978-3-662-70068-6_7
- [25] "Der Zerfall eines radioaktiven Nuklids ist ein rein stochastischer. Er ist unabhängig von allen äußeren Einflüssen, wie Temperatur, Druck etc. - aber insbesondere auch unabhängig vom "Alter" des Nuklids, d. h., dass die Wahrscheinlichkeit p eines Nuklids, in der nächsten Zeiteinheit zu zerfallen, völlig unabhängig davon ist, wie lange es dieses Nuklid schon gibt." Die Freie Universität Berlin beschreibt unter dem Titel "Zentrale Experimente GOSt" ein Experiment für Schüler, wobei der Zerfall von radioaktiven Stoffen mit Hilfe einer großen Menge von Würfel simuliert wird.
- [26] Francis Bacon führte 1620 einige Beispiele für irreführende Substantivierungen an: "Die Götzenbilder, welche die Worte in den Geist einführen, sind zwiefacher Art. Entweder sind es Namen von Dingen, die es nicht giebt (denn so wie es Dinge giebt, die aus Unachtsamkeit keinen Namen bekommen haben, so giebt es Namen, wo die Philosophie getäuscht und der Gegenstand fehlt), oder es sind zwar Namen von wirklichen Dingen, aber sie sind verworren, schlecht begrenzt, voreilig und ungleich von den Dingen entlehnt. Zur ersten Art gehören z.B. Worte wie: Glück; das erste Bewegliche; die Sphären der Planeten; das Element des Feuers und ähnliche Erdichtungen, die aus eitlen und falschen Lehren hervorgegangen sind. Diese Art von Götzenbildern kann leicht beseitigt werden; denn durch beharrliche Verleugnung und Beiseitschiebung solcher Lehren kann sie zerstört werden." In: Roger Bacon: on der ursprünglich auf sechs Teile geplanten Abhandlung hat Bacon nur den ersten und größere Abschnitte des zweiten und dritten Teils publiziert. Als erstes erschienen die zwei Bücher des zweiten Teils unter dem Titel »Instauratio Magna. Novum Organum, sive Indicia vera de interpretatione naturae«, London 1620. Die erste deutsche Übersetzung durch G. W. Bartoldy erschien unter dem Titel »Neues Organon«, Berlin 1793. Der Text folgt der Übersetzung durch Julius Heinrich von Kirchmann von 1870. Online: http://www.zeno.org/nid/20009151184
- [27] Die Rolle der Sprache als Instrument individueller Wahrheitssuche betrachtete unter anderem Johann Heinrich Lambert im Jahre 1764. Angesichts der vielen einander widersprechenden Theorie der Physik, frug er: "Ob die Sprache, in die er die Wahrheit