Das Böse
Philosophie
Charakterisierung
Als böse bezeichnet man Wesen, die in voller Einsicht der Schlechtigkeit ihres Tuns und Wollens Gefallen daran finden. Substantiviert zu „Das Böse“ geht man von einer Macht aus, die zu bösen Handlungen verleitet.
Soziobiologisch
Die Naturwissenschaften versuchen methodisch jede moralische Bewertung aus ihren Ergebnissen herauszufiltern. Was man umgangssprachlich als böse bezeichnet versuchen sie neutral zu beschreiben und in der Entstehung zu verstehen. Die Soziobiologie beispielsweise versucht Krieg, Kindesmord oder Aggressivität generell als Ergebnis darwinistisch-evolutionärer Wirkmechanismen zu begreifen: wer sich böse verhält, verschafft seinen Genen einen Überlebensvorteil.[1] Als Folge davon verbreiten sich "böse" Gene stärker als "friedliche" Gene.[3] Lies mehr dazu unter Soziobiologie ↗
Fußnoten
- [1] Lorenz, Konrad: Das sogenannte Böse S. 246-259, Deutscher Taschenbuchverlag, 1977.
- [2] Rüdiger Safranksi: Das Böse oder das Drama der Freiheit, Fischer Taschenbuch Verlag, 1999.
- [3] Richard Dawkins: 1976: Das egoistische Gen. Spektrum, Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin/Oxford, 1994. Originaltitel: The Selfish Gene. ISBN 3-86025-213-5. Hier das Kapitel 5. Aggression. Seite 92 ff. Siehe auch Das egoistische Gen ↗
- [4] Howard Bloom: The Lucifer Principle : A Scientific Expedition into the Forces of History. New York, NY: Atlantic Monthly Press, 1995.
- [5] Christian Vogel: Vom Töten zum Mord. Das wirkliche Böse in der Evolutionsgeschichte. Hauser, München/Wien. 1989.