Implizites Wissen
Soziologie
Basiswissen
Man kann sicher einen Freund auf Photographien erkennen, kann aber nicht sagen, an welchen Gesichtszügen man das Gesicht erkennt. Das Wissen ist implizit, verborgen, aber dennoch sicher nutzbar. Das ist hier kurz vorgestellt.
Zum Beispiel Gesichtserkennung
Ich kann ziemlich zuverlässig Bekannte Person auf Bildern oder in der Wirklichkeit an ihrem Gesicht erkennen. Dennoch weiß ich nicht aus dem Gedächtnis, welche Haar- oder Augenfarbe die Person hat, wie ihre Frisur aussieht oder ob sie normalerweise Ohrringe trägt oder nicht. Auch kann ich keinerlei erkennbare Skizzen von Personen anfertigen. Woran also erkenne ich sie, wenn ich es selbst doch nicht sagen kann? Man scheint in sich selbst eine Form von Wissen zu haben, dessen man sich nicht bewusst ist oder das man nur schwer verbalisieren oder formalisieren kann. Solches Wissen nannt der ungarische Chemiker und Philosoph Michael Polanyi implizit.[1][2]
Verwandte Konzepte
- Raumgegenstände werden zu Wissensträgern Erweiterter Geist ↗
- Implizites Wissen in Insektenstaaten Stigmergie ↗
- Wissen in Strukturen Neuronales Netzwerk ↗
Fußnoten
- [1] Michael Polanyi: Personal Knowledge: Towards a Post-Critical Philosophy. 1964, ISBN 0-226-67288-3.
- [2] Michael Polany: Implizites Wissen. (The tacit dimension. 1966). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-28143-7.
- [3] Vance Packard: The Hidden Persuaders. 1957. Hier das Kapitel: The Bomb of Psychology.