Höhenenergie
m·g·h
Definition
Die Höhenenergie ist oft - aber nicht immer - dasselbe wie potentielle Energie. Die Höhenenergie wird meistens in Joule angegeben. Berechnet wird sie über dieselbe Formel wie die Hubarbeit. Für einfache Fälle gilt die Formel: E=m·g·h. Höhenenergie ist nicht immer dasselbe wie potentielle Energie. Auch dieser Unterschied wird hier erklärt.
Wie ist Höhenenergie definiert?
- Das ist die Energie, die in der möglichen Fallhöhe gespeichert ist.
- Wenn etwas fällt, dann wird es von alleine schneller.
- Dabei gewinnt es an Bewegungsenergie.
- Die Energie war vorher Höhenenergie.
Formeln für die Höhenergie
- E = m·g·h
Legende
- E = Höhenenergie, z. B. in Joule
- m = Masse des Körpers, z. B. in kg
- g = Erdbeschleunigung, etwa 10 m/s²
- h = Höhe, die der Körper fallen kann, z. B. in m
- Siehe auch Höhenenergie berechnen ↗
Die Schreibweise mit ΔE
- Die Formel wird auch geschrieben als: ΔE = m·g·Δh
- Rechnerisch ist das dasselbe wie die Formel ohne das Δ.
- Das große griechische Delta Δ steht anschaulich für eine Differenz ↗
- Gemeint ist die Differenz der Höhenenergie zwischen zwei Zuständen.
- Wichtig für Rechnungen ist: horizontale Entfernungen werden vernachlässigt.
- Lies mehr zur Definition unter delta h ↗
Ein Rechenbeispiel in Worten
- Nimm die Masse m des Körpers, z. B. 120 kg.
- Multiplizieren diese Masse m mit 10 m/s².
- Das gäbe hier hier 1200 kg·m/s².
- Multipliziere dieses Ergebnis dann noch mit der möglichen Fallhöhe.
- Das gibt die Rechnung: 1200 kg·m/s²·5m = 6000 kg·m/s² = 6000 J
- Das Ergebnis ist die Höhenenergie in Joule.
Wann gilt die Formel E=mgh?
- Sie gilt für eine konstante Anziehungskraft zwischen Körpern.
- Die Anziehungskraft der Erde ist gedanklich im g enthalten.
- Nahe der Erdoberfläche liegt der Wert von g oft nah bei 9,81.
- Nahe der Erdoberfläche heißt: bis gut 20 km Höhe oder etwas mehr.
- Dort gilt E=mgh ↗
Wann gilt die einfache Formel nicht mehr?
- Wenn man aber höher Richtung Weltraum geht wird g deutlich kleiner.
- Das kommt daher, dass der Körper und die Erde dann weiter voneinander entfernt sind.
- Dann produziert die Formel E=mgh auch zunehmend größere Fehler.
- Es gibt alternative Berechnungsarten, sie sind aber aufwändig.
- Siehe mehr dazu unter g als Funktion der Höhe ↗
Was ist der Unterschied zur Hubarbeit?
- m·g·h
- Dieser Berechnungsterm gilt sowohl für die Hubarbeit wie auch die Höhenenergie.
- Von Energie spricht man bei einer ruhenden Fähigkeit.
- Von Arbeit spricht man wenn diese Fähigkeit in Aktion ist.
- Wenn ein Stein hoch gehoben wird, dann wird an ihm Arbeit verrichtet.
- Wenn er oben ist, dann hat er Energie, zum Beispiel Höhenenergie.
- Die Arbeit, die man braucht, um den Körper um h Meter anzuheben ist die Hubarbeit ↗
Wann spricht man von Arbeit, wann von Energie?
- Energie ist die ruhende oder vorhandene Fähigkeit zu arbeiten.
- Arbeit ist dann umgekehrt Energie in Aktion.
- Die übliche Einheite für Energie ist Joule ↗
- Die übliche Einheit für Arbeit ist Newtonmeter ↗
- Die Zahlenwerte sind aber immer austauschbar.
- Siehe mehr unter Arbeit oder Energie ↗
Ist Höhenenergie dasselbe wie potentielle Energie?
- Nein:
- Eine Höhenenergie ist immer eine potentielle Energie.
- Aber nicht jede potentielle Energie ist sinnvoll auch eine Höhenenergie.
- Potentielle Energie meint allgemein: in Kraftfeldern gespeicherte Energie.
- Man stelle sich zum Beispiel Gasmoleküle in einem Weltraum-Gas-Nebel vor.
- Aus solchen zunächst kalten Gasnebeln können von alleine Sterne entstehen:
- Die Moleküle ziehen sich gegenseitig an. Dadurch werden sie schneller.
- Kollidieren sie dann, wird ihre Geschwindigkeitsenergie zu Wärme.
- Ab einer bestimmten Temperatur beginnen dann Fusionsreaktionen.
- Die Moleküle im Gasnebel hatten am Anfang eine potentielle Energie.
- Aus dieser ist am Ende Wärmenenergie geworden, die einen Stern zündete.
- Man würde den Molekülen am Anfang aber keine Höhe zuschreiben.
- Von einer Höhe geht man bei festen Körper mit Oberflächen aus.
- Die Gasmoleküle waren aber frei im Nebel verteilt.
- Das war ein Beispiel für potentielle Energie,
- die aber vorher keine Höhenenergie war.
- Mehr unter Kontraktionsenergie ↗
Wo wird Höhenenergie in der Technik genutzt?
- Vor allem in Wasserkraftwerken:
- Man staut Flüsse auf: an den Staumauern entsteht ein großer Höhenunterschied.
- Am Fuß der Staumauer lässt man das Wasser auslaufen.
- Es steht dort unter hohen hydrostatischen Druck.
- Dieser treibt Wasserturbinen zur Stromgewinung an.
- Siehe auch Pumpspeicherkraftwerk Herdecke ↗
- Siehe auch Wasserkraftwerke ↗
Was ist ein Freier Fall?
- Ein Gegenstand fällt von alleine Richtung Oberfläche eines Himmelskörper.
- Wenn die einzige Kraft von außen die Anziehungskraft ist, nennt man Fall frei.
- Beim Fallen wird ständig Höhenenergie abgebaut und umgewandelt in Bewegungsenergie ↗
- Der Freie Fall endet spätestens an der Oberfläche des Himmelskörpers mit dem Impakt ↗
- Für Formeln siehe unter Freier Fall ↗
Was ist ein Beton-Akku?
Hebt man schwere Blöcke aus Beton an, ist in ihrer Höhe Höhenergie gespeichert. Lässt man die Blöcke später wieder über eine kontrollierte Bewegung nach unten ab, kann damit über einen Generator Strom erzeugt werden. Wie bei einem elektrischen Akkumulator kann so also elektrische Energie gespeichert werden. Lies mehr unter Beton-Akku ↗
Wie berechnet man die Höhenenergie?
Nahe der Erdoberfläche mit der Formel E=mgh. Für größere Höhen verwendet man die Integralrechnung, da der Wert für das kleine g mit der Höhe abnimmt. Praktische Tipps zur Verwendung der Formeln stehen im Artikel Höhenenergie berechnen ↗