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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Causa efficiens

Aristoteles

Basiswissen


Die causa efficiens (wirkende Ursache) kommt dem heute üblichen Ursachenbegriff der Naturwissenschaften am nächsten. Das ist hier näher erklärt.

Erklärung


Causa efficiens ist der lateinische Begriff für die aristotelische Bewegungsursache (auch Wirkursache genannt). Sie ist eine äußere Ursache, nämlich „die Quelle, worin die Veränderung oder die Ruhe ihren Ursprung hat“. Die causa efficiens bewirkt also, dass etwas erzeugt wird. So ist das Hämmern des Schmieds auf die Bronze eine der wirkenden Ursachen, die die Bronzestatue erzeugen. Auch der Schmied selbst kann als causa efficiens bezeichnet werden.

Was sind die vier Ursachen nach Aristoteles?



Beispiel Trägheitsgesetz


Das 1. Newtonsche Axiom der Mechanik, auch Trägheitsgesetz genannt, ist ein gutes Beispiel für eine causa efficiens im Sinne einer Wirkursache: ein Gegenstand bewegt sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit so lange geradeaus weiter, bis eine Kraft von außen auf ihn einwirkt. Diese von außen wirkende Kraft ist dann die Wirkursache der Bewegungsänderung. Siehe auch Erstes newtonsches Axiom ↗

Wozu und warum


Warum rauchen so viele Jugendliche im Alter von 16 Jahren Zigaretten? Antworter man mit dem Erfolg der Werbeindustrie gibt man eine causa efficiens an: die Werbeindustrie war die wirkende Ursache für den Tabakkonsum. Fragt man aber nach dem Wozu des Rauchens Jugendlicher kann man nicht antworten, dass sie der Werbeindustrie au fdne Leim gegangen sind. Eine mögliche Antwort auf die Frage nach dem Wozu des Rauchens wäre: dass sie ein angenehmenes Aroma-Erlebnis haben. Lies mehr unter wozu ↗

Zweifel an einer Causa efficiens


Bereits im 14ten Jahrhundert sol der englische Gelehrte Wilhelm von Ockham (1287 bis 1347) argumentiert haben, dass eine Causa efficiens bloß für eine regelmäßige Abfolge von Erscheinungen stehe und als eigenes Denkprinzip über die Regelmäßigkeit hinaus nicht nötig sei[1]. Im 18ten Jahrhundert zweiftelte dann der schottische Philosoph Hume wirkungsvoll das Kausalitätsprinzip an[2]

Fußnoten