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Behaviorismus

Psychologie

Basiswissen


Biologisch-psychologische Annahme, der Mensch sei nur eine Reflex-Maschine: der Behaviorismus entstand in den 1920er und 1930er Jahren aus dem Wunsch, die Psychologie zu einer empirischen Wissenschaft zu machen, die alles auf messbare Dinge zurückführen kann. Dazu hier kurz eine Beschreibung.

Der Mensch als Reflex-Maschine


Sieht man etwas leckeres zu essen "läuft einem gleich das Wasser im Munde zusammen". Der Anblick von Essen kann direkt den Speichelreflex auslösen. Solche Reflexe hat man im menschlichen Verhalten viele entdeckt. Der Gedanke wurde dann erweitert: letztendlich besteht unsere gesamte Gehirntätigkeit nur aus reflexartigem Feuern von Nervenzellen. Der Mensch ist nicht mehr als eine Reflexmaschine. Als symptomatisch kann der Titel eines 1936 erschienenen Buches des Londoner Arztes John Yerbury Dent (1888 bis 1962) angesehen werden: Reactions of The Human Machine ↗

Würdigung des Behaviorismus


Eine gesunde Wurzel hat der Bevaviorismus in der naturwissenschaftlich gebotenen Beschränkung von Forschung auf empirisch überprüfbare Fakten. Wenn es keine Möglichkeit gibt, etwa die Aufrichtigkeit der Reue eines Mörders zu überprüfen, dann sollte man diese Frage (zunächst) naturwissenschaftlich nicht weiter verfolgen. Zu einer unerlaubten Sünde wird diese Selbstbeschränkung, wenn mit der empirischen Unfassbarkeit eine gleichzeitige Verneinung der Existenz von Reue einhergeht. Diese Auslassung wurde dem Behaviorismus als wissenschaftliche Strömung vorgeworfen. Der Behaviorismus ist eng verwandt mit dem Positivismus ↗

Wie geht es weiter?


Seine Blütezeit hatte der Behaviorismus von etwa 1930 bis in die 1960er Jahre. Seitdem wird er eher als historische Sackgasse bezeichnet. Unklar ist aber, durch welch neues Menschenbild er ersetzt worden sein soll, welchem "Ismus" im Bezug auf den Menschen folgen wir heute? Zumindest in einem statistischen Sinn behavioristisch scheint die Werbe- und Webdesign-Industrie den Menschen aufzufassen: setzte diese und jenen Reiz, und das Klickverhalten wird in diese oder jene Richtung gesteuert. Typische Gegenpositionen, die der Behaviorismus provoziert ist die ur-philosophische Frage nach dem Freien Willen des Menschen, die Teilhabe des menschen metaphysisch Göttlichen, etwas Geistartiges am Mensch. Siehe dazu als Einstig zum Beispiel den Artikel Freier Wille ↗

Fußnoten