Historizismus
Geschichte
Definition
Als Historizismus oder Historismus[1] bezeichnet man den unterstellten „Totalitätsanspruch“ der Geschichtswissenschaften. Unterstellt wird dabei auch oft der Anspruch, den Gang der Weltgeschichte vorhersagen zu können[2][3] oder ihm im Sinne eines Weltprozesses ausgeliefert zu sein[4]. Der Historizismus ist damit eine Spielart des Empirismus, indem vermeintlich oder wirklich erkannte Tendenzen der Vergangenheit in die Zukunft extrapoliert werden. Diese Methode hat der Historizismus gemeinsam mit der Futurologie ↗
Fußnoten
- [1] Historismus. In: Metzeler Philosophie Lexikon. Herausgegeben von Peter Prechtl und Franz-Peter Burkard. 2. überarbeitete Auflage. Stuttgart, Weimar, 1999. ISBN: 3-476-01679-X. Seite 237. Siehe auch Metzler Philosophie Lexikon ↗
- [2] Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 2, Falsche Propheten: Hegel, Marx und die Folgen. A. Francke Verlag. Bern 1958.
- [3] Karl Popper: Das Elend des Historizismus. Tübingen 1971, S. 59–73. (Popper kritisiert dort die Idee großer Entwürfe).
- [4] Friedrich Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen. Zweites Stück: Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben. 1874.