Flugsand
Geologie
Basiswissen
Wird feiner Sand vom Wind transportiert, spricht man von Flugsand[1]. Die Korngrößen liegen dabei meist zwischen einem Achtel und einem Viertel Millimeter Größe[2]. In der Landwirtschaft kann abgelagerter Flugsand Äcker unfruchtbar machen[2]. An Küsten hingegen trägt er zum Aufbau von Dünen bei[3]. Siehe dazu auch Embryonaldüne.
Flugsand beobachten
Wer zwischen der Kanalküste bei Calais und dem dänischen Jütland Urlaub an der Nordseeküste macht, wird schon bei mäßigem Wind der Stärke 5 am Strand Flugsand sehen und erleben können. An den Füßen spürt man oft deutlich die schneidende Wirkung des Sandblasens.
Flugsand am Oststrand der Nordseeinsel Wangerooge, im Juli 2023. Im Vordergrund sieht man, wie hinter einer kleinen Erhebung der Sand im Windschatten abgelagert wird.
Wo der Flugsand an der Küste in den Winschatten von kleinen Bodenerhebungen kommt, wird er abgelagert. In der Geologie spricht man einer Sedimentation[4]. So entsteht oft eine erste kleine Embryonaldüne ↗
Fußnoten
- [1] 1858: "Flugsand, der feine Sand, der außer Quarz oft Kalk- u. Thontheile enthält, leicht vom Wind über Äcker u. Wiesen geführt wird u. diese oft hoch überschüttet u. unfruchtbar macht. Enthält er 90 Procent Sand, so ist er zum Pflanzenbau untauglich, mit Hülfe des Wassers läßt er sich aber verbessern u. durch allerlei angesäete u. angepflanzte Pflanzen, bes. Sandhafer, Riedgräser, Rohr, Quecken, Schwingel etc. befestigen. Letzteres geschieht auch durch Coupirzäune, d.h. 3–4 F. hohe, locker geflochtene Zäune, die rechtwinkelig mit dem gewöhnlichen Sandfluge aufgerichtet werden; hierdurch wird das Weitertreiben des F-s von den mit Sand überdeckten Grundstücken (Sandschollen, Sandschellen) verhindert. Auf schiefen Flächen werden diese Zäune, 20–30 Schritte, auf der Ebene 70 bis 80 von einander entfernt, die Sandschollen aber rundum mit einem Zaune umgeben. Solche Stellen baut man nun mit Kiefern, auch mit Gras an. Vgl. T. Hartig, Über Bildung u. Befestigung der Dünen etc. u. über den Anbau der Sandschollen mit Holz, ebd. 1831; J. v. Pannewitz, Anleitung zum Anbau der Sandschollen etc., Marienwerd. 1832." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 389. Online: http://www.zeno.org/nid/20009937625
- [2] Das Spektrum Lexikon der Geographie definiert Flugsand" als "vom Wind transportiertes Material der Sandkorngröße, wobei der Hauptanteil meist aus Körnern mit Durchmessern zwischen 125-250 μm besteht." 125 bis 256 µm, das heißt Mikrometer, entsprechen einem Achtel bis einem Viertel Millimeter Korngröße. In: der Artikel "Flugsand". Spektrum Lexikon der Geographie. Abgerufen am 7. Mai 2024. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/flugsand/2556
- [3] Eine erste, meist durch Flugsand aufgewehte Miniatur-Dünen nennt man auch Embryonaldüne ↗
- [4] Im Fall von Windablagerungen spricht man in der Geologie von sogenannten äolischen Sedimenten. Aus äoloschischen Sandsedimenten kann später massiver Sandstein entstehen. Siehe auch Sediment ↗