A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 9 Ω
Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Multikausalität

Logik

© 2016 - 2025

Basiswissen


Multikausalität steht für die Idee, dass ein Phänomen mehrere Ursachen haben kann[8], um es zustande zu bringen. Dabei bleibt in den Definition oft offen, ob mehrere Ursachen zusammenwirken müssen[1][2] oder nur dürfen[3]. So kann man etwa etwa einen soziologischen Fragebogen zu den Ursachen von politischer Radikalisierung so anlegen, dass er multikausale Erklärungen finden würde, es aber offen lassen, ob die Erklärung am Ende vielleicht nur monokausal ist[4][6] oder mehrere Einflussfaktoren zusammenwirken[5][7]. Eine eindeutige Unterscheidung verschiedener Möglichkeiten bieten hier die Rechtswissenschaften mit der Unterscheidung von alternativer und kumulativer Kausalität. Siehe dazu auch alternative Kausalität ↗

Fußnoten


  • [1] Mehrere Ursache können möglich sein: "Ein Sachverhalt wird durch mehrere Ursachenfaktoren erklärt. Es wird davon ausgegangen, dass viele soziale Sachverhalte jeweils durch mehrere Ursachen und deren Zusammenwirken hervorgerufen werden, weshalb multikausale Erklärungen den monokausalen meist überlegen sind." In: Der Artikel "Multikausale Erklärung". Springer Lehrbuch der Psychologe. Aberufen am 5. März 2024. Online: https://lehrbuch-psychologie.springer.com/glossar/multikausale-erklärung
  • [2] Ursache auch als Teil einer Kausalkette: "An­nahme multi­faktori­el­ler Ent­ste­hung von Störun­gen und Erkrankungen im Sin­ne ei­nes Ur­sachen­bün­dels oder ei­ner Ur­sachenkette." In: Der Artikel "Multikausalität". Pschyrembel. Zuletzt aktualisiert im Jahr 2018. Online: https://www.pschyrembel.de/Multikausalität
  • [4] Monokausal heißt, dass eine (mono) Ursache genügt, dass eine bestimmte Wirkung eintritt. Siehe auch monokausal ↗
  • [5] Ein Effekt, der in der Stärke seiner Ausprägung von mehrere Einflussfaktoren geprägt wird, nennt man multivariat ↗
  • [6] Nur eine Ursache ist eher nicht wahrscheinlich: Multicausality "is the philosophical position which explains that a single cause is unlikely to be the result of a single cause, instead multiple causes are likely to be involved." In: N., Sam M.S., "MULTIPLE CAUSATION," in PsychologyDictionary.org, April 7, 2013, https://psychologydictionary.org/multiple-causation/
  • [8] So benötigen Pflanzen für ein maximales Wachstum verschiedene Ressourcen in ausreichender Menge. Der Wachstumswerfolg ist multikausal bedingt durch das Vorhandensein verschiedener Ressourcen. Siehe dazu das biologische Minimumgesetz ↗