Einzelspaltexperiment (Laser)
Optik
Basiswissen
Licht, etwa von einem Laser geht durch einen dünnen Spalt (z. B. von Schieblehre). In etwa 2 bis 3 Meter Entfernung kann man gut ein makroskopisches Beugungsmuster erkennen. Das ist hier kurz vorgestellt.
Grundidee des Einzelspaltexperiments mit Laserlicht
Schickt man Laserlicht durch einen dünnen Spalt, so zeigt das Licht Effekte, die sich nicht über eine rein geradlinige Ausbreitung des Lichts, etwa als Lichtstrahlen oder als geradeaus fliegende Lichtteilchen, erklären lassen. Diese Phänomene, die man nicht mehr mit der sogenannten Strahlenoptik erklären kann, bezeichnet man auch als Beugung ↗
Aufbau des Einzelspaltexperiments mit Laserlicht
Mit einer Schieblehre (Messschieber) wird ein sehr schmaler Spalt in der Größenordnung von einem Zehntel Millimeter hergestellt. Direkt auf den Spalt richtet man einen einfachen Laserpointer, wie sie etwa für Vorträge verwendet werden. In zwei bis drei Metern Entfernung sieht man deutlich ein klares Beugungsmuster auf die Wand projiziert. Das Beugungsmuster besteht aus einem sehr hellen Lichtfleck in der Mitte.
Phänomen I: Beugung
Das erst was auffällt ist, dass das helle Muste auf der Wand sehr viel größer ist, als man für einen dünnen Spalt erwarten würde. Die Größe des Lichtflecks kann nicht mehr damit erklärt werden, dass sich Licht nur in geraden Linien ausbreitet[1]. Bleibt man beim Bild von Lichtstrahlen, so könnte man sich vorstellen, dass die Lichtstrahlen an den Kanten eines Spaltes umgebogen werden, daher auch der Name des Effektes der Beugung ↗
Phänomen II: Interferenz
Spielt man etwas mit der Breite des Spaltes und der genauen Position des Laserlichtes, so treten irgendwann sehr deutlich erkennbare Muster aus abwechselnd hellen und dunklen Streifen oder Flecken auf der Wand auf. Man spricht von Interferenz[2]. Diese Muster sind auffällig symmetrisch und wirken sehr geordnet. Siehe mehr unter Interferenz ↗
Phänomen III: keine Dispersion
Aufschlussreich ist auch, was man bei dem Einzelspaltexperiment mit Laserlicht nicht beobachten kann: das Auftreten von Regenbogenfarben. Bei historischen Vorläufern des Experiments wurden schon früh, im 17ten Jahrhundert Farbeeffekte beschrieben und sie sind typisch für Beugungsexperimente[3]. Farbeffekte treten aber nur dann auf, wenn die Lichtquelle Licht verschiedener Farben aussendet. Die verschiedenen Farben werden dann unterschiedlich stark gebeugt. Man spricht von Beugungsdispersion[4] oder allgemein nur von Dispersion. Der Grund, dass das Laserlicht keine Dispersion zeigt, ist, dass es aus Licht nur einer einzigen Wellenlänge und damit nur einer einzigen Farbe (oft rot oder grün) besteht. Solches einfarbiges Licht nennt man in der Physik monochromatisch ↗
Was ist die Intensititäsformel?
- Sie gibt an, wie stark das Licht wo auf dem Schirm ist.
- Statt Licht kann es auch Röntgenstrahlung oder Elektronen sein.
- Der Zahlenwert ist proportional zur Wahrscheinlichkeitsdichte, ...
- in der Nähe von x ein Photon oder Elektron anzutreffen:
- Wahrscheinlichkeitsdichte P(x) mal ∆x = Wahrscheinlichkeit p
- ∆x = Breite eines kleinen Bereiches auf dem Beobachtungsschirm
- p = Wahrscheinlichkeit, im Bereich ∆x ein Teilchen anzutreffen.
- Die Zeit, für die man ∆x beobachtet kann mit in die ...
- Intensitätskonstante hineinmodelliert werden.
Was meint: Maximum nullter Ordnung?
- Die am intensivsten betrahlten Stellen auf dem Schirm heißen Maxima.
- Das stärkste Maximum liegt in der Mitte des Schirms.
- Man nennt es üblicherweise das Maximum nullter Ordnung.
- Nach links und rechts folgen dann die weiteren Maxima.
Das Einzelspaltexperiment mit Kerzenlicht
Für eine sehr einfache Variante des Einzelspaltexperimentes benötigt man lediglich zwei Bleistifte und eine ganz normale Kerze, etwa ein Teelicht. Man hält die zwei Bleistifte mit den Händen geschickt so nebeneinander, dass zwischen ihnen ein langer schmaler Spalt entsteht. Direkt vor die Augen gehalten kann man dann eine Kerze in Armesentfernung betrachten. Man erkennt dann verblüffend gleichmäßige Interferenzmuster sowie schöne Farbeffekte. Eine Anleitung zu diesem Versuch steht auf der Seite Einzelspaltexperiment (Kerze) ↗
Was ist das Babinetsche Prinzip?
- Ein dünner Spalt erzeugt mehr oder minder dasselbe Beugungsmuster wie ein dünner Stift.
- Isaac Newton zum Beispiel fürhte eine Art Einzelspaltversuch mit dünnen Stiften durch.
- Für ein praktisches Beispiel siehe unter Einzelhaarexperiment ↗
- Siehe auch Babinetsches Prinzip ↗
Fußnoten
- [1] 1857, Ausbreitung nicht nur geradlinig: "B. der Lichtstrahlen (Inflexio od. Diffractio luminis), die Eigenschaft der Lichtstrahlen, sich nicht nur in gerader Richtung, sondern auch nach beliebigen anderen Richtungen hin fortzupflanzen." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 697. Siehe auch Beugung ↗
- [2] 1911, Beugung ist mit Interferenz verbunden: "Beugung, Diffraktion oder Inflexion des Lichts, eine mit Interferenz (s.d.) verbundene Ablenkung des Lichts aus der geraden Fortpflanzungsrichtung, entsteht, wenn Licht durch einen schmalen Spalt geht, durch die seitliche Ausbreitung und Interferenz der durch den Spalt dringenden Ätherwellen" In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 197. Siehe auch Interferenz ↗
- [3] 1857, Beugung mit Farbeffekten verbunden: "Wenn man ferner durch einen schmalen Spalt nach einem leuchtenden Punkte blickt, so sieht man neben dem direct gesehenen hellen Streifen nach beiden Seiten im Schattenraume noch eine große Zahl farbiger Streifen." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 697. Man sieht üblicherweise alle Regenbogenfarben ↗
- [4] Beugung erzeugt Dispersion: "Neben der oben beschriebenen elektromagnetischen Dispersion, die bei der Zerlegung von einfallendem weißem Licht in seine Spektralfarben beim Durchgang durch ein Prisma beobachtet werden kann (Brechungsdispersion, Brechung), treten optische Dispersionsphänomene auch bei der Beugung von Licht auf, da der Ort der Beugungsmaxima von der Wellenlänge abhängt (Beugungsdispersion)." In: Spektrum Lexikon der Physik. Fertiggestellt im Jahr 2000. Online abgerufen am 21. Dezember 2023. Siehe auch Dispersion ↗