Die vier Kantischen Fragen
Philosophie
Basiswissen
1) Was kann ich wissen? 2) Was soll ich tun? 3) Was darf ich hoffen? 4) Was ist der Mensch? Das sind die vier Kantischen Fragen. Dazu sehen hier kurz die Originalzitate.
Die ersten drei Fragen
Die ersten drei Fragen finden sich bereits in der Kritik der reinen Vernunft in der Ausgabe von 1781. Dort schreibt Kant wörtlich: "Alles Interesse meiner Vernunft (das spekulative sowohl, als das praktische) vereinigt sich in folgenden drei Fragen: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen?"[1]
Die vierte Frage
Die vierte Frage hat Kant dann später hinzugefügt: "Das Feld der Philosophie […] lässt sich auf folgende Fragen bringen: 1) Was kann ich wissen? 2) Was soll ich thun? 3) Was darf ich hoffen? 4) Was ist der Mensch?"[2]
Wissenschaftsgebiete zu den vier kantischen Fragen
Die vier kantischen Fragen durchziehen viele Gebiete der Wissenschaft und Philosophie. Hier stehen noch zu jeder Frage je ein Wissenschaftsgebiet, das zumindest Antworten vorschlägt oder Lösungsansätze sucht:
- 1) Was kann ich wissen Erkenntnistheorie ↗
- 2) Was soll ich tun Ethik ↗
- 3) Was darf ich hoffen Eschatologien ↗
- 4) Was ist der Mensch Anthropologie ↗
Womit beschäftigte sich Immanuel Kant?
Kant gilt als Universalgelehrter, insbesondere als Naturphilosoph. Er entwickelte eine Theorie zu Entstehung des Sonnensystems, die auch heute noch als wegweisen gilt, er beschäftigte auf wissenschaftliche Weise sich mit den Kratern im Mond und den großen Erdbeben in Lissabon im Jahr 1755. Vor allem aber gilt er heute als bahnbrechender Erkenntnistheoretiker. Systematisch und konsequent ging er der Frage nach, welche Erkenntnisse man durch Denken alleine erlangen könne und was das zum Beispiel auch für Ethik und Moral bedeutet. Siehe mehr zur Person im Artikel zu Immanuel Kant ↗
Fußnoten
- [1] Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft. 1781.
- [2] Vorlesungen über Logik. Herausgegeben von Gottlob Benjamin Jäsche. 1800. Dort unter: III. Begriff von der Philosophie überhaupt.