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Albert Einstein (Zitate)

Geschichte der Physik

Basiswissen


Albert Einstein hatte sich zu vielen Themen der Politik und des Weltgeschehens seiner Zeit geäußert: die Notwendigkeit eines jüdischen Staates, Nazi-Deutschland und vieles andere. Als Mensch soll er sehr schwierig gewesen sein, vor allem für seine Familie. Hier stehen einige Zitate, die neben seinen physikalischen Haltungen auch den Menschen Albert Einstein sichtbar machen sollen.

1918: Erster Weltkrieg


Das Jahr 1918 war das letzte Jahr des ersten Weltkrieges. Während der Kriegszeit lebte Albert Einstein in Berlin. Er hatte dort an seiner allgemeinen Relativitätstheorie gearbeitet, die er 1916 veröffentlichte. Im gleichen Jahr veröffentlichte er auch eine Betrachtung zur Quantenphysik[29]. Während sich andere Wissenschaftler, wie etwa Fritz Haber, Gustav Hertz oder James Franck aktiv in den Krieg einbrachten[30], blieb Einstein an den Feindseligkeiten in Europa unbeteiligt.

Stadtflucht


Einstein liebte die Stille, das Segeln auf dem Wasser und den Rückzug von Menschen. Dieser Zug findet sich in vielen seiner Briefe. Während seiner Berliner Zeit schreibt er über einen Urlaub an dem Ostseestädtchen Ahrenshoop:

ZITAT:

Hier ist es wundervoll, kein Telephon, keine Verpflichtung, absolute Ruhe. Ich kann es gar nicht mehr begreifen, wie man es in der großen Stadt aushält. […] Wenn ich wieder zurück bin, wollen wir alle wieder gemütlich zusammen hocken, daß Ihr mich wieder schonen einführt in das Getriebe der Menschen, von dem ich jetzt nichts merke.[10]

Einstein schreibt in dem Brief, dass er in Ahrenshoop Kants Prolegomena gelesen habe, letztendlich aber David Hume vorziehe. Der Brief enstand zum Ende des Ersten Weltkriegs, der indirekt über die Erwähnung des "Großen Generalstabs" angedeutet wurde.

1919: das Revolutionsjahr und Weimarer Optimismus


Quanten-Frust


In den frühen 1920er Jahren deutete sich immer stärker an, wie sehr die Quantenphysik das alte Gebäude der Physik unhaltbar machen wird. Einstein war das schon früh unsympathisch.

ZITAT:

"Die Quantentheorie löst bei mir ganz ähnliche Empfindungen aus wie bei Ihnen. Man müßte sich eigentlich der Erfolge schämen, weil sie nach dem jesuitischen Grundsatz gewonnen sind: »Die eine Hand darf nicht wissen, was die andere thut«[12]

Fragen der Physik spielen neben dem turbulenten Zeitgeschehen in Einsteins Briefwechsel mit Born eine oft große Rolle. Zum Ende der 1930er Jahre wird sich dann abzeichen, dass Einstein die Preisgabe des Bildes einer eindeutigen Realität durch die Quantenphysik nicht mittragen wird.

Bessere Zeiten


Von einer Postkarte aus Arosa in der Schweiz schrieb Einstein an Max Born in das revolutionäre Berlin einige Zeilen der Hoffnung, dass nun eine Wende zu besseren Zeiten käme:

ZITAT:

"Strahlende Landschaft und satte Bürger, die nichts zu fürchten haben. So sieht es hier aus [in der Schweiz]. […] Man kann die Gedanken kaum von dem verwandelnden Berlin loskriegen. ich glaube, es wird gut werden […] Die Jungen, die all das erlebt haben, werden nicht so bald Spießbürger."[10]

ZITAT:

ich glaube an die Entwicklungsfähigkeit des Völkerbundes und glaube auch, das die mit seiner Entstehung zusammenhängenden Härten sich nach einiger Zeit verlieren werden Schon jetzt sind die Interessengesensätze bei der Entente so groß, daß sich manches mildert."[14]

Der Völkerbund war ein früher Vorläufer der Vereinten Nationen und die Entente war die Koalition der Siegermächte des Ersten Weltktriegs. Einstein sollte sich schwer täuschen. Tatsächlich hielten im Max und Hedi Born über Jahrzehnte hinweg seine mangelnde Menschenkenntnis vor. Die erhoffte Milderung betraf unter anderem die Reparationszahlungen und sonstige Auflagen, die die damalige Weimarer Republik zu erfüllen hatte.

Versailler Vertrag


Am 4. Juni, gut drei Wochen vor der Unterzeichnung des Versailler Vertrages, relativiert Albert Einstein die sich abzeichnenden Härten des Versailler Friedensvertrags. Sehr viel härter aber als die Bedingungen, die die Franzosen und die anderen Siegermächte den Deutschen auferlegen wollten, waren nämlich die Bedingungen, die Deutschland dem 1917 besiegten Rußland im Frieden von Brest-Litowsk auferlegt hatten.

ZITAT:

"Die politische Lage sehe ich nicht so pessimistisch wie Sie. Die Bedingungen sind hart, werden aber niemals realisiert werden […] Der Ludendorff war zweifellos viel schlimmer als die Pariser. Die Franzosen handeln nur aus Angst. Ludendorff aber hatte Napoleons-Gelüste.[13]

Erich Ludendorff hatte von 1916 bis 1918 militärisch weitgehend das Sagen in Deutschland. Sein Einfluss auf die Politik war groß. Die Pläne, die das noch 1917 im Osten siegreiche Deutschland für diese Gebiete hatten, nahm in groben Zügen bereits die brutrale Ostraumpolitik des Dritten Reiches voraus.

Weltstaat-Hoffnung


Einstein setzte große Hoffnungen auf den Völkerbund. Nicht die Menschen müssten sich ändern, sondern die Art und Weise, wie die Staaten miteinander umgehen. Am 1. September 1919 schreibt er:

ZITAT:

"Ich glaube nicht daran, daß sich die Menschen als solche wesentlich ändern können, aber ich glaube, daß es möglich und soagr notwendig ist, der Anarchie in den zwischenstaatlichen Verhältnisen ein Ende zu machen, auch wenn das Opfer an Selbständigkeit für die einzelnen Staaten ein bedeutendes sein wird."[15]

Ähnlich große Hoffnungen auf einen Weltstaat setzten unter anderem der südafrikanische Staatsmann Jan Smuts[16] wie auch der englische Pionier der Science Fiction, Herbert George Wells[17].

Ernüchterung


Aber schon am 9. Dezember 1919, bald ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Versailler Vertrages, wirkt Einstein ernüchtert. An Max Born schreibt e:

ZITAT:

Das Verhalten der Entente fängt nun auch für meinen Geschmack an ekelhaft zu werden. Meine Hoffnungen auf den Völkerbund scheinen sich nicht verwirklichen zu wollen. […] Bei uns werden Mobilien und Immobilien von Ausländern aufgekauft, biw wir angloamerikanische Kolonie sind. Gut, daß wir unser Gehirn nicht verkaufen oder reichsnotopfern müssen."[23]

Kausalität


Einstein hielt stets am Glauben an eine strenge Kausalität im Weltgeschehen fest. Dem sich daraus ergebenenden Widerspruch zu einem freien Will wich er dabei mehr oder minder stark aus. In einem Brief an Hedi Born schreibt Einstein:

ZITAT:

"Was Sie »Maxens Materialismus« nennen, das ist einfach die kausale Betrachtungsweise der Dinge. Diese Betrachtungsweise antwortet immer nur auf die Frage »Warum?« aber nie auf die Frage »Wozu?«"[18]

Der Materialismus als Weltanschauung wird vielfach gleichbedeutend mit einem Determinismus verwendet, der Idee dass alles in der Welt durch strickt kausale Gesetze abschließend geregelt ist. Maxens bezieht sich hier auf den Philosophen Karl Marx, der die Idee einer kausalen Entwicklung auch in der Gesellschaft und Geschichte wirken sah.

Antisemitismus


Der Antisemitismus war in Deutschland und Österreich des frühen 20ten Jahrhunderts weit verbreitet. Und er hatte auch einen starken Einfluss auf die Lebensgestaltung der Betroffenen, etwa bei der Vergabe von Professuren:

ZITAT:

"Den Antisemitismus muß man schließlich begreifen als eine auf wirklichen erblichen Qualitäten beruhende reale Sache, wenn es für uns Juden auch oft angenehm wird. Ich könnte mir auch denken, daß ich einen Juden zu meinem Genossen erwählte, wenn ich die Wahl hätte. Dagegen würde ich es für vernünfig halten, wenn die Juden Geld sammelten, um jüdischen Forschern außerhalb der Universitäten Unterstützung und Lehrgelegenheit zu bieten."[19]

Dass Einstein den Antiemitismus in einem biologisch rassistischen Sinn auffasst passt einerseits in den Zeitgeist[20], andererseits aber vielleicht auch zu Einsteins Glauben an eine strenge Kausalität, die dann eben auch den Geist im Wesentlichen als Wirkung erblicher Ursachen auffassen könnte.

Familiensorgen


In dem Briefwechsel von 1916 bis 1953 kommt Einsteins Familie nur selten und dann auch meist nur in einem technischen Sinn behandelt vor.

ZITAT:

"Meine Mutter kommt sterbenskrank zu uns ins Haus - meine Kinder muß ich über kurz oder lang mit meiner geschiedenen Frau in Deutschland unterzubringen suchen. Schwierigkeiten und Sorgen an allen Enden."[24]

Einsteins geschiedene Frau war Mileva Maric. Seine beiden Söhne waren Hans Albert, geboren, im Juli 1910 sein zweiter Sohn, Eduard. Eine uneheliche Tochter gilt als belegt, über sie weiß man heute aber nichts.

Familien-Diktatur


Mit seiner ersten Frau, Mileva, schloss Albert Einstein kurz vor der Scheidung einen Ehevertrag. Man muss sich die harten Worte einmal bewusst machen, vielleicht dadurch, dass man sich selbst in die Rolle der Adressatin begibt. Man beachte auch Einstein Anerkennung "gesellschaftlicher Gründe" zur (vorübergehenden) Aufrechterhaltung der Beziehung:

ZITAT:

"Du verzichtest auf alle persönlichen Beziehungen zu mir, soweit deren Aufrechterhaltung aus gesellschaftlichen Gründen nicht unbedingt geboten ist. […] Du hast weder Zärtlichkeiten von mir zu erwarten noch mir irgendwelche Vorwürfe zu machen. [...] Du hast mein Schlaf- bzw. Arbeitszimmer sofort ohne Widerrede zu verlassen, wenn ich darum ersuche."[21]

Diese dunkle Seite Einsteins wurde in verschiedenen Biographien dargestellt[22]. Die Kühle, die sich dort zeigt, wurde wohl auch seinen Söhnen zuteil. In den Briefen mit Borns zeigt sich nirgends eine Drängen zu menschlicher Nähe oder der Wunsch nach einer guten Beziehung zu seiner alten Familie. Die Distanz überwiegt stets auf eine befremdliche Weise. Dazu passt vielleicht auch, dass Einstein im Briefwechsel mit dem Physiker Max Born trotz des Dus nie die Anrede mit dem Vornamen Max verwendete sondern stets den Nachnamen Born.

1920: Quantenphysik


Quanten-Kontinuum


An mehreren Stellen in dieser Zitatsammlung wird Einsteins Frustration mit der Quantenphysik deutlich. Die gemeinsame Wurzel seiner Vorbehalte scheint die drohende Preisgabe einer anschaulich vorstellbaren Realität zu sein:

ZITAT:

"Daran, daß mandie Quanten lösen müsse durch Aufgeben des Kontinuums glaube ich nicht. analog hätte man denken können, die allgemeine Relativität durch Aufgeben des Koordinatensystems zu erzwingen. Prinzipiell könnte ja das Kontinuum aufgegeben werden. Wie soll man aber die relative Bewegung von n Punkten irgendwie beschreiben ohne Kontinuum?"[25]

Kausalitätsverzicht ist unsympathisch


Immer wieder betont Einstein, wie sehr er an der Kausalität festhalten möchte, der Idee, dass alle Veränderung in der Welt eine klare Ursache haben:

ZITAT:

"Das mit der Kausalität plagt auch mich viel. Ist die quantenhafte Licht-Absorption und Emission wohl jemals i Sinne der vollständigen Kausalitätsforderung erfaßbar oder bleibt ein statistischer Rest? ich muß gestehen, daß mir da de Mut einer Überzeugung fehlt. Ich verzichte aber sehr sehr ungern auf die vollständige Kausalität."[26]

Antisemitismus


Im Jahr 1920 fand in Bad Nauheim eine Tagung statt, in der Albert Einstein von dem Physiker Philipp Lenard schwer mit antisemitischem Tenor angegriffen wurde [27]. Lenard sollte später für die Entfernung jüdischer Physiker an deutschen Hochschulen sorgen. Über Lenard und seinen Kollegen Starke schrieb Einstein abmildernd, sie "stänkern aus Liebe zur Stänkerei". Einsteins Reflex auf Widrigkeiten in menschlichen Dingen war stets der Rückzug in die Rolle des Betrachters.

ZITAT:

"Ich werde alles, was meiner wartet, erleben wie ein unbeteiligter Zuschauer und mich nciht mehr wie in Hauheim in Erregung versetzen lassen. Es ist mir ganz unbegreiflich, daß ich mich durch schlechte Gesellschaft so tief in Humorlosigkeit verloren haben."[28]

Dieser Drang nach Rückzug in die Abgeschiedenheit vom "Getriebe der Menschen" war ein authentischer Zug Einsteins. Auch nach seinem Gang ins Exil in die USA lebte er bescheiden und unauffällig. Über die Meinung der Menschen über ihn schien er sich äußerlich nicht gekümmert.

1924: Quantenphysik


Quantenfrust


Obwohl Einstein seit dem Jahr 1905 ein wesentlicher Mitgestalter der neuen Quantentheorie war, blieb der den Konsequenzen daraus stets skeptisch.

ZITAT:

"Meine Versuche, den Quanten greifbare Gestalt zu geben, sind allerdings immer wieder gescheitert, aber die Hoffnung gebe ich noch lange nicht auf."[4]

Einstein lehnte vor allem den Zufallscharakter der Quantenphysik ab, sowie insbesondere auch den sich aufrdrängenden Verzicht auf ein realistisches, anschauliches Bild dessen, was Quanten überhaupt sein könnten.

1926: Quantenphysik


Würfelgott I


Dieser Satz wird oft zitiert. Er findet sich in einem Brief aus dem Jahr 1926, geschrieben an seinen Freund Max Born. Max Born stand genau für jene Interpretation der Quantenphysik als eine Welt des Zufalls, die Einstein stehts ablehnte.

ZITAT:

"Die Quantenmechanik ist sehr achtung-gebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, daß das doch nicht der wahre jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der nicht würfelt."[5]

Das Jahr 1926 ist auch die Zeit, in der vor allem Niels Bohr und Werner Heisenberg in Kopenhagen die Grundzüge ihrer sogenannten Kopenhagener Deutung der Quantenphysik entwickelten. Dieser Deutung stand Einstein stets ablehnend gegenüber.

1933: im Schatten des Nationalismus


Wassermenschen


Einstein war auf der einen Seite Pazifist und Menschenfreund, andererseits hatte er zu kaum Menschen tieferen Beziehungen, zu seiner Familie und seinen Kindern aus erster Ehe sogar ein eher sehr distanziertes Verhältnis.

ZITAT:

"Die Menschen sind wie das Meer. Manchmal glatt und freundlich, manchmal stürmisch und tückisch - aber eben in der Hauptsache nur Wasser."[2]

In dieser Zeit musste Albert Einstein als Jude Deutschland verlassen. Dabei erfuhr er wenig Unterstützung, zum Beispiel auch nicht von seinem Weggefährten Max Planck, der damals Direktor der einflussreichen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft war. Planck war willens "sich systematisch in den Dienst des Reiches hinsichtlich der rassenhygienischen Forschung zu stellen.[3]" Einstein war eines der ersten Opfer dieser Politik. Siehe auch Max Planck ↗

Deutschenfrust


Ein bemerkenswerter Brief vom 30. Mai 1933, von Einstein an Max Born. Einstein hatte in Deutschland schon seit dem Jahr 1920 offenen Antisemitismus erfahren, unter anderem von seinem Physik-Kollegen Philipp Lenard. Ende Januar, mit der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten, war Deutschland für den gebürtigen Ulmer keine Heimat mehr.

ZITAT:

"Ich glaube, Du weiß, daß ich nie besonders günstig über die Deutschen dachte (in moralischer und politischer Beziehung). Ich muß aber gestehen, daß sie mich doch einigermaßen überrascht haben durch den Grad ihrer Brutalität - und Feigheit." Sowie: "Ich bin in Deutschland zur bösen Bestie avanciert und man hat mir alles Geld genommen. Ich tröste mich aber damit, daß letzeres doch bald hin wäre."[6]

Dass Einstein alles Geld genommen worden war traf in der folgenden Zeit viele Juden in Deutschland. Dem Völkermord ging eine beispiellose juristisch scheinlegitimierte wirtschaftliche Ruinierung der jüdischen Deutchen voraus.

1944: Physik in Kriegszeiten


Würfelgott II


Den würfelnden Gott greift Einstein im Jahr 1944 und damit rund 18 Jahre nach seiner ersten Erwähnung, noch einmal auf.

ZITAT:

"Du [Max Born] glaubst an den würfelnden Gott und ich an volle Gesetzlichkeit in einer Welt von etwas objectiv Seiendem, das ich auf wild spekulativem Wege zu erhaschen versuche. Ich glaube fest, aber ich hoffe [sic], daß einer einen mehr realistischen Weg, bezw. eine mehr greifbare Unterlage finden wird, als es mir gegeben ist. Der große anfängliche Erfolg der Quantentheorie kann mich doch nicht zum Glauben an das fundamentale Würfelspiel bringen, wenn ich auch wohl weiß, daß die jüngeren Kollegen dies als Folge der Verkalkung auslegen."[7]

Einstein lebte seit 1933 nicht mehr in Deutschland. Seinen Lebensabend verbrachte er in den USA. In Princeton ging er weitgehend als Einzeldenker seinen Forschungen nach.

1953: Lebensende


Mörderdeutsche


Albert Einstein in einem Brief an Max Born, anlässlich dessen Rückkehr aus seiner schottischen Wahlheimat ins deutsche Bad Pyrmont, im Jahr 1953:

ZITAT:

"Wenn es jemanden gibt, der für Deine Übersiedlung in das Land der Massenmörder verantwortlich gemacht werden könnte, so ist es allenfalls Dein für seine Sparsamkeit allberühmtes Adoptiv-Vaterland. Aber wir wissen ja zur Genüge, daß das Kollektiv-Gewissen ein ganz lausiges Pflänzchen ist, daß derweilen dann einzugehen pflegt, wenn es am nötigsten gebraucht wird."[8]

Max Born, der Adressat von Einsteins Brief, musste als Jude ebenfalls Deutschland verlassen. Er fand eine neue Heimat in England und Schottland, kehrte aber für seine letzten Lebensjahre nach Bad Pyrmont in Deutschland zurück. Nur dort erhielt er eine auskömmliche Rente.

Großherzigkeit


Der Engländer Sir Edward Whittaker hatte ein Buch über die "History of the Theory of the Ether" geschrieben. Darin wird nicht Einstein als Urheber der Relativitätstheorie gewürdigt, sondern Lorentz und Poincare. Dazu bemerkt Einstein:

ZITAT:

"… ich halte es nicht für ein verständiges Geschäft, meine paar Ergebnisse als >Eigentum< zu verteidigen wie ein alter Geizhals die paar Kröten, die er mühsam zusammengerackert hat. Ich nehme ihm nichs übel […] Ich brauche ja das Ding nicht zu lesen."[9]

Tatsächlich zieht sich wie ein roter Faden durch Einsteins Briefe, dass dieser keinen Wert auf die Verteidigung seiner Reputation legte.

Fußnoten