Prädestionationslehre
Theologie
Definition
Innheralb der christlichen Theologie steht das Wort Prädestinationslehre für den Gedanken, dass das Seelenheil des Menschen bereits bei seiner Geburt feststeht. Eine Hinführung zu diesem Schluss läuft über die Vorstellung, dass Gott allwissend ist und er auch deshalb schon jetzt weiss, wie die Zukunft aussieht. Die Prädestinationslehre ist eng mit dem Calvinismus verbunden, findet sich aber auch zum Beispiel im Islam[2]. Wenn die Vorherbestimmung nicht göttlicher oder schicksalshafter Art ist sonder rein naturwissenschaftlich gedacht wird, spricht man auch von Determinismus ↗
Fußnoten
- [1] S. Müller: Logik der Freiheit. Die Prädestinationslehre Wilhelms von Ockham im Rahmen seiner Theologie. Archa Verbi, [s. l.], v. 17, p. 194–197, 2020. Siehe auch Wilhelm von Ockham ↗
- [2] "Ziabaristen heißen bei den Mahomedanern eine gewisse Secte, welche behaupten, daß alles was in der Welt geschehe und vorgehe, durch eine Vorausbestimmung Gottes (Prädestination) geschehe, und daß also dem Menschen schlechterdings kein freier Wille zustehe." In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 515. Online: http://www.zeno.org/nid/20000808199