Inselbewusstsein
Psychologie
Grundidee
Als Inselbewusstsein bezeichnet der Psychologe Stefan Ruf „ein tiefes Gefühl von kosmischer Einsamkeit und Isolation“. Ruf sieht es als Folge eines typischen Denkschems der Moderne, in dem der Mensch „abgekapselt“ von seiner Umwelt ist[1]. Die Wurzeln dieses Schemas der Moderne sieht er in der „Neuzeit“: wenn ein Mensch „versagt, so ist es nicht mehr die Wirkung von Saturn, es ist auch nicht der Zauberspruch einer Hexe oder gar des Teufels selbst, der einen Einfluss auf das Schicksal nehmen kann. Und wenn er etwas leistet, so liegt es nicht am geweihten Amulett des heiligen Hieronymus, das er am Hals trägt, sondern an ihm selbst[2]". Ein solches Denken, so Ruf sei typisch für die Zeit der sogenannten Moderne ↗
Fußnoten
- [1] Der Psychologe Stefan Ruf spricht von einem Inselbewusstsein und meint damit "ein tiefes Gefühl von kosmischer Einsamkeit und Isolation". Für Ruf ist eine Folge eines Denkschemas das er "Schema der Moderne" nennt. Dieses Schema der Moderne ist gekennzeichnet von einer "Freiheit von Gott und Natur, dem Wissen "die Wirklichkeit ist unbelebt", einem "Expansionsdrang", einer "Seelenhaltung" von "Stolz", "Einsamkeit" und "Leere" und einer "abgekapselten" Haltung. In: Klimapsychologie. Atmosphärisches Bewusstsein als Weg aus der Krise. Info3 Verlag. 2019. ISBN: 978-3-95779-109-2. Dort die Seiten 163 (Schema der Moderne) und die Seite 171 (Inselbewusstsein). Ein solches tiefe Gefühl kosmischer Einsamkeit nannte der Schriftsteller H. P. Lovecraft Indifferentismus ↗
- [2] In: Klimapsychologie. Atmosphärisches Bewusstsein als Weg aus der Krise. Info3 Verlag. 2019. ISBN: 978-3-95779-109-2. Dort das Kapitel "Der abgekapselte Mensch wird eine Insel", speziell die Seiten 80 und 81. Siehe auch Moderne ↗