Tellurik
Geophysik
Definition
Als Tellurik bezeichnet man heute Methoden zur Erforschung der oberen Erdkruste. Die Grundidee der Tellurik, speziell der Magnetotellurik ist die elektromagnetische Induktion: natürliche (z. B. Sonnensturm[2]) oder künstliche Magnetfelder erzeugen Ströme im Untergrund. Je nach Leitfähigkeit des Untergrundes, bilden diese Ströme wiederum eigene Magnetfelder aus (Oerstedsches Gesetz). Die Deutung verschiedener Messwerte der Magnetfelder erlauben Rückschlüsse auf die Leitfähigkeit des Untergrundes[1]. So sind zum Beispiel salzreiche Gewässer im Untergrund leitfähiger als salzarme Wässer. Siehe auch Geophysik ↗
Fußnoten
- [1] "Tellurik, [von lat. tellus=Erde], 1) Bezeichnung für induzierte erdelektrische (tellurische) Ströme und Felder (Magnetotellurik). 2) elektromagnetische Kartierungsmethode, die das elektrische Feld an einer Wanderstation mit dem an einer Basisstation in Beziehung setzt, um daraus Rückschlüsse auf die Leitfähigkeitsverteilung im Untergrund zu ziehen." In: Spektrum Lexikon der Geowissenschaften. Abgerufen am 22. September 2023. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/tellurik/16383
- [2] Sonnenfelcken erzeugen Ströme in der Erde: Sorokin, V.; Yaschenko, A.; Mushkarev, G.; Novikov, V. : Telluric Currents Generated by Solar Flare Radiation: Physical Model and Numerical Estimations. Atmosphere 2023, 14, 458. https://doi.org/10.3390/atmos14030458