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Proterozoikum

Erste Tiere

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Basiswissen


Das Proterozoikum ist ein Äon in der Erdgeschichte. Äonen sind die höchste Gliederungsstufe der Erdgeschichte: vor dem Proterozoikum liegt das Archaikum. Im Archaikum sind die Kontinente und das erste Leben entstanden. Es endete vor 2,5 Milliarden oder 2500 Millionen Jahren. Damit begann das Proterozoikum. Der Anfang des Proterozoikums ist definiert über den ersten Sauerstoff in der Atmosphäre. Zum Ende des Proterozoikums entwickelten die Tiere explosionartig mehrzellige Formen. Das Proterozoikum endete vor 541 Millionen und ging über ins Phanerozoikum.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Das Proterozoikum ist gekennzeichnet durch Sauerstoff in der Atmosphäre und im Wasser. Der Sauerstoff ermöglichte die Bildung mehrzelliger Lebewesen. Die aufrechten Farnwedelartigen Geschöpfe hier sind Tiere. Solche ähnlichen Formen werden als Vorfahren der Wirbeltiere - und damit auch von uns Menschen - gedeutet. © Ryan Somma ☛


Einordnung des Proterozoikums als Äon


Das Proterozoikum ist ein sogenanntes Äon. Die Geschichte der Erde ist in insgesamt 4 Äonen eingeteilt, von denen das Proterozoikum das dritte ist:


Die Unterteilung des Proterozoikums in Ären


Das Äon Proterozoikum wird weiter unterteilt in drei Ären. Diese sind:


Sauerstoff leitet das Proterozoikum ein


Das Äon Proterozoikum wird gegenüber dem vorangehenden Äon Archaikum dadurch abgegrenzt, dass erstmals in größerem Umfang molekularer Sauerstoff, also O2, in der Atmosphäre anzutreffen war. Als Ursache sind mit hoher Wahrscheinlichkeit photosynthetisierende Mikroorganismen anzunehmen. Sie waren wahrscheinlich vor etwa 3,2 bis 2,8 Milliarden entstanden und produzierten Sauerstoff als Abfallprodukt. Der Sauerstoff wurde zunächst von Mineralen und im Wasser gelösten Eisen gebunden. Das führte unter anderem zur Bildung großer Eisenerzlagerstätten, den sogenannten Bändereisenerzien. Dann, zum Beginn des Proterozoikums, gab es nicht mehr genug freie Stoffen, um den Sauerstoff chemisch zu binden. Er begann sich dann, in der Atmosphäre anzureichern. Das hatte drastische Folgen für die damalige Erde. In der Geologie spricht man von der Großen Sauerstoffkatastrophe.

Sauerstoff war ein katastrophales Umweltgift


Für fast alle damaligen Lebensformen war Sauerstoff ein gefährliches Umweltgift. Der sich ausbreitende Sauerstoff führte dadurch zu einem massenhaften Aussterben von anaeroben Lebewesen, die sich nicht schnell genug durch Evolution anpassen konnten. Man spricht heute von der Großen Sauerstoffkatastrophe.

Sauerstoff als Klimakiller


Methan ist ein sehr viel stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid. Die damalige Erdatmosphäre enthielt noch sehr viel mehr Methan als heute, hatte also auch einen stärkeren Treibhauseffekt. Der Sauerstoff in der Atmosphäre griff aber das Methan an und verwandelte es in Kohlendioxid und Wasser. Vermutlich dadurch wurde eine rund 400 Millionen Jahre lange Eiszeit ausgelöst, die möglicherweise die ganze Erdkugel umfasste (Schneeball-Erde). Mehr dazu unter huronische Eiszeit ↗

Was kam nach dem Proterozoikum?


Proterozoikum heißt ins Deutsche übersetzt so viel wie frühes Leben, es ist also die Frühzeit des Lebens. Das Leben war aber meist beschränkt auf mikroskopisch kleine Wesen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen gewesen wären. Erst zum Ende des Proterozoikums, im sogenannten Ediacarium bildeten sich erste größere aber noch zarte Lebensformen. Als das Leben dann explosionsartig größere und stabilere auch mit dem Auge sichtbare Formen, vor allem Tiere (z. B. Trilobiten) entwickelte, trat es sozusagen wirklich in Erscheinung. Die Zeit, in der das Leben dann sichtbar in Erscheinung trat ist das Phanerozoikum. Es beginnt mit dem Kambrium, vor 541 Millionen Jahren. Lies mehr unter Phanerozoikum ↗