Kontinuum
Zusammenhang
Definition
Als Kontinuum bezeichnet man ganz allgemein einen lückenlosen Zusammenhang[1] von Dingen, wobei diese Dinge wieder teilbar sein müssen[2]. Unsere Sinne präsentieren und Raum und Zeit ohne solche Lücken, was aber auch angezweifelt wird.[3][6] In der Mathematik ist die Idee eines Kontinuums eng verbunden mit den reellen Zahlen[4], in der Physik spricht man auch von einem Raum-Zeit-Kontinuum.[5] Zur physikalischen Bedeutung siehe auch den Artikel zur Raumzeit ↗
Fußnoten
- [1] Die Definition von Kontinuum als "lückenloser Zusammenhang" findet sich in: der Artikel "Kontinuum". Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS). Stand 26. Dezember 2024. Online: https://www.dwds.de/wb/Kontinuum
- [2] "Kontinŭum, ein Zusammenhängendes; etwas, von dem jeder Teil wieder in Teile zerlegbar ist; kontinuierliche oder stetige Größen sind daher solche, deren Teilbarkeit unbeschränkt ist, wie Strecken, Zeiträume etc." In: der Artikel "Kontinuum". Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 441. Online: http://www.zeno.org/nid/20006926096"
- [3] "Daß Zeit und Raum physiologisch nur ein scheinbares Kontinuum darstellen und höchstwahrscheinlich aus diskontinuierlichen, aber nicht scharf unterscheidbaren Elementen sich zusammensetzen, soll hier noch hervorgehoben werden. Wie weit in Bezug auf Zeit und Raum in der Physik die Annahme der Kontinuität aufrecht erhalten werden kann, ist nur eine Frage der Zweckmäßigkeit und der Übereinstimmung mit der Erfahrung. Es sind bloße Ansätze zu Gedanken, Gedankenkeime, mit welchen ich hier schließen muß. Ob dieselben entwicklungsfähig sind, vermag ich nicht zu entscheiden." In: Ernst Mach: Ernst Mach: Erkenntnis und Irrtum. Leipzig 1917. Dort die Seiten Seiten 434-449 im Kapitel "Zeit und Raum physikalisch betrachtet". Online: http://www.zeno.org/nid/20009213597
- [4] In klarem Deutsch werden die philosophisch problematischen Themen der Schulmathematik behandelt: Hermann Weyl: Das Kontinuum – kritische Untersuchungen über die Grundlagen der Analysis, Leipzig, von Veit und Comp., 1918. (kann ich dir als pdf schicken).
- [5] Ein Raum-Zeit-Kontinuum "bezeichnet in der modernen Physik die stetige Mannigfaltigkeit von Raum-Zeit-Punkten, d. h. von Ereignissen, die durch Raum-und Zeitkoordinaten charakterisiert werden." In einem "weiteren Sinne", so das Lexikon, könne "man auch bereits in Bezug auf die Newton’sche Physik von einem Raum-Zeit-Kontinuum sprechen". ,In einem engeren Sinn aber "bezeichnet der Begriff [...] die sogenannte »Minkowski-Welt«". Diese Minkowski-Welt als diejenige Raum-Zeit, die der speziellen Relativitätstheorie von Albert Einstein entspricht. In: der Artikel "Raum-Zeit-Kontinuum". Metzler Philosophie Lexikon. Herausgegeben von Peter Prechtl und Franz-Peter Burkard. 2. überarbeitete Auflage. Stuttgart, Weimar, 1999. ISBN: 3-476-01679-X. Siehe mehr unter Raumzeit ↗
- [6] Das Gefühl einer kontinuierlichen Zeit stützt die Illusion von einem Ich: "Einige Zusammenhänge zwischen dem rätselhaften Gedächtnis und der ganz anders rätselhaften Zeit drängen sich der vorurteilslosen Selbstbeobachtung sofort auf. Das Gedächtnis steckt hinter der Illusion unseres Ichgefühls; das Ichgefühl aber stellt erst durch das Gedächtnis das Kontinuum Zeit her, den Strom der Zeit aus der Zukunft herunter, in die Vergangenheit hinab, durch die Gegenwart hindurch. Durch die scheinbare Gegenwart. Wie denn auch Aristoteles kindlich und naiv Zukunft und Vergangenheit als die Zeiten um die Gegenwart herum definierte. Die Gegenwart läßt sich in Wahrheit nicht definieren, weil sie niemals existiert, weil wir sie erst dann empfinden, wenn wir zu ihr ein Stückchen Zukunft und ein Stückchen Vergangenheit mit hinzu rechnen". In: der Artikel "Zeit", Abschnitt IX. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 2 1923, Band 3, S. 436-497. Online: http://www.zeno.org/nid/2000618183X