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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

James Franck

Physiker

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Basiswissen


James Franck lebte von 1882 bis 1964. Er war ein deutsch-amerikanischer Experimental-Physiker. Im Jahr 1925 erhielt er zusammen mit Gustav Hertz den Nobelpreis für Physik für den gemeinsam durchgeführten und 1914 veröffentlichten Versuch zur Quantelung von Energie[1].

Berufliche Stationen


Im Jahr 1914 veröffentlichte Franck zusammen mit Gustav Hertz über einen Versuch zur Quantelung von Energie bei Zusammenstößen von Elektronen mit Gasatomen[1]. Dafür erhielt Franck im Jahr 1925 den Nobelpreis. Im Ersten Weltkrieg arbeitete James Franck als Kriegsfreiwilliger zusammen mit Fritz Haber an der Entwicklung und dem Einsatz von Gaswaffen. Im Jahr 1920 erhielt er eine Professor für Physik in Göttingen, wo er unter anderem mit Max Born[2] wirkte. Einer seiner Schüler war Robert Oppenheimer[3], der später maßgeblich am Bau der Atombombe in den USA mitwirkten sollte.

MERKSATZ:

James Franck ist heute vor allem bekannt für seinen Versuch zur Quantelung von Energie.

Im Jahr 1933 bat Franck den Rektor der Universität Göttingen um seine Entlassung. Der Grund dafür waren die Angriffe der deutschen Justiz und Verwaltung gegen jüdische Mitbürger.[4] Eine große Anzahl von Göttinger Kollegen Francks griffen diesen dann in antisemitischer Weise öffentlich an. Sie warfen ihm unter anderem vor, dem Ansehen Deutschlands im Ausland zu schaden.

MERKSATZ:

Aufgrund des weit verbreiteten Antisemitismus, auch unter seinen Hochschulkollegen[7], wanderte Franck in die USA aus und wurde später auch US-Staatsbürger.

Im Jahr 1934 wanderte Franck in die USA aus, wo er sofort eine neue Professor in Baltimore erhielt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sprach Frank sich gegen Abwurf der Atombombe über einer japanischen Stadt aus.[5] Nach dem Krieg verblieb Franck in den USA und arbeitete dort unter anderem an der Photosynthese.[6]

Fußnoten


  • [2] Max Born knüpfte seine eigene Berufung an der Universtität Göttingen an die Berufung von James Franck. Born Wertschätzung für Franck kommt in Borns Briefwechsel mit Albert Einstein zum Ausdruck. Born schildert auch die schon früh in der Weimarer Zeit erlebten Anfeindungen jüdischer Physiker durch Kollegen. In: Albert Einstein Max Born Briefwechsel 1916-1955. Ullstein Buch, Frankfurt am Main, 1986. ISBN: 3-548-3445-7. Zu den relevanten Stellen zu Franck siehe dort im Namensregister am Ende des Buches. Siehe auch Max Born ↗
  • [3] Der spätere Spiritus Rector des Amerikanischen Atombombenprojektes im zweiten Weltkrieg, Robert Oppenheimer, wirkte in den Jahren 1926 und 1927 in Göttingen. Siehe auch Robert Oppenheimer ↗
  • [4] James Franck in einem kurzen Anschreiben vom 17. April 1933 an den Rektor der Georg-August-Universität Göttingen: "Wir Deutsche jüdischer Abstammung werden als Fremde und Feinde des Vaterlandes behandelt. Man fordert, daß unsere Kinder in dem Bewußtsein aufwachsen, sich nie als Deutsche bewähren zu dürfen. […] Unter den heutigen Umständen Staatsbeamter zu bleiben, verbietet mir eine innere Notwendigkeit." Ein herausragender Antisemit, an den Franck hier vielleicht mitgedacht haben könnte, war der Physiker Carl Ramsauer ↗
  • [6] James Franck, W. E. Loomis: Photosynthesis in Plants. A Monograph of the American Society of Plant Physiologists. Herausgegeben von der The Iowa State College Press, Ames/Iowa, 1950.
  • [7] Herausragende Antisemiten unter Physikern zur Zeit Francks waren etwa Philipp Lenard und sein Schüler Carl Ramsauer ↗