Goethes Zweikerzenversuch
Anleitung
Basiswissen
„Man nehme zur Nachtzeit zwei brennende Kerzen und stelle sie gegeneinander auf eine weiße Fläche; man halte einen dünnen Stab zwischen beiden aufrecht, so daß zwei Schatten entstehen, Man nehme ein farbiges Glas und halte es vor das eine Licht, also daß die weiße Fläche gefärbt erscheine, und in demselben Augenblick wird der von dem nunmehr färbenden Lichte geworfene, und von dem farblosen Lichte beleuchtete Schatten die geforderte Farbe zeigen.“[1]
Tipps
- Der Untergrund muss weiß sein.
- Statt Glas kann man auch farbige Folien nehmen.
- "Geforderte Farben" meint hier Komplementärfarben.
Fußnoten
- [1] Goethes Farbenlehre, didaktischer Teil, Paragraphen 68.
- [2] 1774, Schatten als Bereich veränderter Farbeffekte: " Wir verstehen nämlich die Stellen eines erleuchteten Körpers darunter, wo das Licht so schwach ist, daß die Art der auf denselben liegenden Farben, nicht mehr bestimmt ist, sondern in eine andere Farbe übergeht, wo z. E. das Schwefelgelbe, wegen Mangel des Lichtes nicht mehr schwefelgelb ist, wo das Meergrün aufhört meergrün zu seyn; wo das Weiße aufhört weiß zu seyn." In: Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 2. Leipzig 1774. Online: http://www.zeno.org/nid/20011449020