Blockuniversum
Kosmologie
Basiswissen
Als Blockuniversum, Blockzeit oder auch Eternalismus bezeichnet man die Vorstellung, dass das Universum nicht zeitlich abläuft. Vielmehr existieren alle Momente der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sozusagen gleichzeitig.[1] Lediglich unsere Wahrnehmung erzeugt beim Reisen durch diese vierdimensionale Raumzeit den Eindruck von Zeit.[2] Eine beliebte Metapher ist das zeitliche Erleben einer Geschichte die man in einem Buch liest, obwohl die Geschichte auf einen Schlag von Anfang bis Ende bereits existiert. Dass aber Zeit keine reine Illusion, kein bloß subjektives Erleben ist, sondern die Ereignisse im Universum eine Richtung aufweisen, eine Entwicklung, wird betrachtet im Artikel zum sogenannten Zeitpfeil ↗
Fußnoten
- [1] Eine "verblüffende Konsequenz der Speziellen Relativitätstheorie ist von Physikern Blockuniversum getauft worden. In diesem Blockuniversum existieren Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit gleichzeitig, wenn wir sie auch nicht in derselben Weise erleben." In: Sabine Hossenfelder: Mehr als nur Atome. Was die Physik über das Leben verrät. Englisches Original: Existential Physics: A Scientist's Guide to Life's Biggest Questions. Viking, New York. Deutsche im Pantheon Verlag, 2024. ISBN: 978-3-570-53500-2. Das Blockuniversum spielt in zwei Kapitel von Hossenfelders Buch eine Rolle: "Kapitel 1 Existiert die Vergangenheit im Jetzt?" Und "Kapitel 3 Warum wird niemals jemand jünger".
- [2] Wie das Gefühl von Zeit und Werden nur eine Illusion in einer Reise durch eine zeitlich statische vierdimensionale Raumzeit sein könnte, beschrieb im Jahr 1927 der Astrophysiker Arthur Stanley Eddington (1882 bis 1944): "for our ulterior conviction of the dynamic quality of time, it would be possible to take the view that 'becoming' is purely subjective—that there is no "becoming" in the external world which lies passively spread out in the time-dimension as Minkowski pictured it. My consciousness then invents its own serial order for the sense impressions belonging to the different view-points along the track in the external world, occupied by the fourdimensional worm who is in some mysterious way Myself; and in focussing the sensations of a particular view-point I get the illusion that the corresponding external events are 'taking place'. I suppose that this would be adequate to account for the observed phenomena. The objections to it hinge on the fact that it leaves the external world without any dynamic quality intrinsic to it". In: Arthur Stanley Eddington: The Nature of the Physical World. MacMillan, 1928 (Gifford Lectures). Dort die Seite 92. Siehe auch Zeitpfeil ↗