Imaginär
Vorgestellt
Basiswissen
Imaginär heißt zunächst so viel wie einbildet[1], erdacht oder ersonnen[2]. Der Gewinn einer Firma ist solange bloß imaginär, wie er noch reines Wunschdenken ist und sich in der Wirklichkeit noch nicht eingestellt hat. In der Mathematik bezeichnet man Zahlen als imaginär, die auch abseits der Zahlengeraden liegen können, deren Realteil genau 0 ist[8], insbesondere die Wurzel aus einer negativen Zahl[9]. Siehe auch imaginäre Zahl ↗
Fußnoten
- [1] 1854, eingebildet: "Imaginär, lat., eingebildet; imaginäre Größe heißen in der Algebra die geraden Wurzeln aus negativen Größen. Imagination, Einbildungskraft." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 396. Online: http://www.zeno.org/nid/20003380440
- [2] 1859, eingebildet: " Imaginiren (v. lat.), erdenken, ersinnen, wähnen. Daher Imaginant, der sich etwas einbildet, Schwärmer. Imaginabel, erdenklich. Imaginär, in der Einbildungskraft beruhend, vermeintlich, ein. gebildet. Imaginärer Gewinn der bei einer Unternehmung zu hoffende, aber nicht sichere Gewinn (bei Seeassecuranzen muß in der Police ausdrücklich bemerkt sein: mit so u. so viel imaginärem Gewinn). Imaginäre Größen, in der Algebra alle gerade Wurzeln aus negativen Zahlen, im Gegensatz zu reellen (wirklichen) Größen, welche in bestimmten Zahlen genau od. doch wenigstens annähernd ausgedrückt werden können. Imagination die Einbildungskraft; bes. die reproductive I.[829] im Gegensatz der productiven (Phantasie); auch irrige Vorstellung von Etwas." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 829-830. Online: http://www.zeno.org/nid/20010169504
- [3] 1904, mathematisch: "Imaginär (reinimaginär) heißen zunächst die Quadratwurzeln aus negativen Zahlen; ihnen gegenüber werden die positiven und negativen Zahlen als reell bezeichnet. Jede imaginäre Zahl ist das Produkt aus einer reellen Zahl in die Wurzel aus der negativen Einheit √–1; die letztere wird allgemein mit i bezeichnet." Der Artikel geht noch sehr ausführlich weiter. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 168. In: http://www.zeno.org/nid/20006048609
- [5] 1904, philosophisch: "Der metaphysische Seelenbegriff ist der »reine Wille« als Apperception, empirisch nicht gegeben, aber als letzte subjective Bedingung jeder Erfahrung vorauszusetzen, ein »imaginär Transcendentes«" Im Artikel zur Seele. In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 304-321. Online: http://www.zeno.org/nid/20001803247
- [6] Imaginär (lat.), nur in der Vorstellung beruhend, eingebildet." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 765. Online: http://www.zeno.org/nid/20006811906
- [7] 1911, eingebildet: "Imagĭnär (lat.), nur in der Einbildung beruhend, eingebildet. Imaginäre Größen, in der Algebra alle geraden Wurzeln aus negativen Zahlen." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 851. Online: http://www.zeno.org/nid/20001208799
- [8] 2001, mathematisch: "Imaginäre Zahl eine komplexe Zahl, deren Realteil gleich Null ist." In: Guido Walz: Spektrum Lexikon der Mathematik. Band 2: Eig bis Inn; 2001; ISBN: 3-8274-0437-7. Dort der Artikel "Imaginäre Zahl".
- [9] 2023, mathematisch: "Eine (rein) imaginäre Zahl (auch Imaginärzahl, lat. numerus imaginarius) ist eine komplexe Zahl, deren Quadrat eine nichtpositive reelle Zahl ist." In: Imaginäre Zahl. Wikipedia. Abgerufen am 10. November 2023. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Imaginäre_Zahl