Vertikalwinkel
Definition | Arten
Basiswissen
Vertikalwinkel, auch Höhenwinkel genannt, geben an, wie weit etwas nach oben oder unten von der Horizontalen abweicht. Anschaulich: wie viele Grad man den Kopf nach oben oder unten drehen muss. Hier sind einige Vertikalwinkel kurz vorgestellt.
Definition von Vertikalwinkel
- Es gibt verschiedene Vertikalwinkel.
- Sie sagen immer, wie weit etwas nach oben oder unten gedreht wird.
- Sie unterscheiden sich darin, wo diese Drehung beginnt, oben oder unten.
- Die Schenkel der Winkel liegen immer in einer vertikalen Ebene[1], dahe der Name.
Zenitwinkel
- Man blickt am Anfang senkrecht nach oben.
- Dann dreht man den Blick etwas nach unten.
- Wie weit, das sagt der Zenitwinkel, kurz z.
- Siehe auch Zenitwinkel ↗
Höhenwinkel allgemein
- Man blickt am Anfang in waagrechter Richung zum Horizont.
- Dann dreht man den Blick nach oben in die Höhe.
- Wie weit, das sagt der Höhenwinkel, kurz h.
- Siehe auch Höhenwinkel ↗
Höhenwinkel in der Astronomie
- Der momentane Höhenwinkel über dem Horizont ist die Elevation[3].
In der Astronomie ist die Elevation, auch Altitude genannt, der Winkel, unter dem ein Objekt zur Zeit der Beobachtung über dem Horizont steht. Gemessen werden kann das zum Beispiel über einen einfachen Pendelquadranten. Die übliche Abkürzung ist ein kleines lateinisches h.
Tiefenwinkel
- Man blickt am Anfang in waagrechter Richtung zum Horizont.
- Dann dreht man den Blick nach unten in die Tiefe.
- Wie weit, das sagt der Tiefenwinkel, kurz t.
- Siehe auch Tiefenwinkel ↗
Nadirwinkel
- Man blickt am Anfang senkrecht nach unten (Richtung Erdmitte).
- Dann dreht man den Blick langsam nach oben.
- Wie weit, das sagt der Nadirwinkel, kurz n.
- Siehe auch Nadirwinkel ↗
Gegenteil eines Vertikalwinkels
Das Gegenteil von einem Vertikal- ist der Horizontalwinkel. Bei eine Horizontalwinkel liegen die beiden Schenkel beide in der Horizontebene. Der Winkel gibt also anschaulich gesprochen an, wie weit man den Blick von links nach rechts (oder umgekehrt) wenden muss, um von einem Schenkel aus in Richtung des anderen zu sehen. Mehr dazu unter Horizontalwinkel ↗
Wie misst man einen Vertikalwinkel?
In der Seefahrt wurde dazu früher der Jakobstab benutzt. Später wurden genauere Quadranten und Sextanten verwendet. Das klassische Messinstrument in der Geodäsie ist der Theodolit. Damit aber lassen sich keine Entfernungen direkt messen. Ein modernes Nachfolgegerät, das auch Entfernungen quer durch den Raum messen kann, ist das Tachymeter ↗
Fußnoten
- [1] 1912, Benennung der Winkel: "Die Winkel werden nach der Ebene, in der ihre Schenkel liegen" In: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10. Berlin, Wien 1923, S. 405-415. Online: http://www.zeno.org/nid/20011432217
- [2] Ein Lexikon von 1854 definiert Elevation "in der Astronomie: die Höhe eines Sternes über dem Horizont" In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 539. Online: http://www.zeno.org/nid/20003315142
- [3] 1909: "Vertikalwinkel, veralteter Ausdruck für Scheitelwinkel (s. d.)." Dort heißt es dann: "Scheitelwinkel (veraltet Vertikalwinkel), zwei Winkel, die den Scheitel gemein haben, und bei denen jedesmal die Schenkel des einen durch Verlängerung der Schenkel des andern entstehen." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 113. Online: http://www.zeno.org/nid/2000764793X