Lamarckismus
Evolution
Basiswissen
Der Name des Soldaten und Biologen Jean-Baptiste Lamarck (1744 bis 1829) steht heute für die Idee, dass sich biologische Arten über die Weitergabe individuell erlangter Eigenschaften an die nächste Kindergeneration weiterentwickeln[1][2]. Lamarck zufolge mussten aber beide Elternteile die Veränderung aufweisen, sollte sie an die Nachfahren weitergegeben werden.[4] Tatsächlich finden solche Prozesse statt, man betrachtet sie heute unter dem Stichwort der Epigenetik[5]. Darüberhinaus vermutete Lamarck auch, dass Organismen eine innere Tendenz hin zu mehr Komplexität haben[2]. Siehe auch Höherentwicklung ↗
Fußnoten
- [1] Jean-Baptiste Lamarck: Philosophie zoologique. 1809.
- [2] Jean-Baptist Histoire naturelle des animaux sans vertèbres, présentant les caractères généraux et particuliers de ces animaux. 1815.
- [3] "Lamarckismus, die Theorie Lamarcks (s.d.) über die Entstehung der Arten im Tier- und Pflanzenreiche, läßt die höhern Tiere aus den niedern, einfachern entstehen; die dabei stattfindenden Veränderungen sollen auf das Maß des Gebrauchs oder Nichtgebrauchs der betreffenden Teile und auf die verschiedenen Lebensbedingungen zurückzuführen sein. Der L. nimmt nur die Anpassung an, kennt aber, im Gegensatz zum Darwinismus, weder die Vererbung noch den Begriff des Kampfes ums Dasein." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 8. Online: http://www.zeno.org/nid/20001287869
- [4] Dass Lamarck zufolge beide Elternteile eine erworbene Eigenschaften haben müssen, um sie an die Nachkommen weiterzugeben, steht in: Stephan S. W. Müller: Theorien sozialer Evolution. Zur Plausiblität darwinistischer Erklärungen sozialen Wandels. transcript Verlag. Bielefeld. 2010. ISBN: 978-3-8376-1342-1. Dort die Seite 18.
- [5] Penny D. Epigenetics, Darwin, and Lamarck. Genome Biol Evol. 2015 May 29;7(6):1758-60. doi: 10.1093/gbe/evv107. PMID: 26026157; PMCID: PMC4494054.