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Klima

Langfristige Ausprägung von Wetter

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Basiswissen


Als Wetter bezeichnet man großräumige Atmosphärische Zustande, die sich üblicherweise innherhalb weniger Tage oder Wochen ständig ändern. Regenwetter dauert selten länger als wenige Tage. Als Klima hingegen bezeichnet man Mittelwerte atmosphärischer Zustände, die man über mehrere Jahre bildet.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Eine Klimaforschungsstation auf der Südseeinsel Samoa. © NOAA ☛


Fußnoten


  • [1] 1793, Gegenden gleicher Witterung: " Das Klīma, plur. ut nom. sing. oder die Klimata, aus dem Griech. und Lat. Clima, in der Geographie, ein Theil der Erdkugel, welcher zwischen zwey mit dem Äquator parallel gehenden Zirkeln lieget, besonders in Ansehung der Witterung; der Erdstrich, Himmelsstrich, Erdgürtel, und mit einem andern Griech. Worte, die Zone. In weiterer Bedeutung auch wohl eine jede Himmelsgegend in Ansehung der Witterung in derselben, ohne Rücksicht auf die geographische Breite." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1629. Online: http://www.zeno.org/nid/20000267422
  • [2] 1836, Klima nach Gegenden: "Klima. Die Bedingungen, von welchen das Klima abhängt, sind sehr verschieden. Hauptsächlich nimmt man zwei Verhältnisse an: die Höhe über der Meeresfläche und die Entfernung vom Aequator. So sind Gebirgsländer kälter, als nördlicher aber tiefer gelegene Gegenden. Das Hospiz auf dem St. Gotthard hat ein viel kälteres Klima als der hohe Norden von Europa, denn es liegt oberhalb der Schneegrenze. So ist Würtemberg 4« südlicher gelegen als die Mark, und deßhalb nicht wärmer als diese, weil es im Durchschnitt 2000 F. höher liegt. Einen dritten Einfluß bedingt das Meer, nämlich die Nähe desselben. Alle Küstenländer sind viel gemäßigter, in ihren Extremen einander viel näher, als die inmitten großer Continente gelegenen. Darum grünen in Irland, in dem nördlich gelegenen Schottland die Wiesen oft den ganzen Winter hindurch. Das Klima ist selten fest stehend; es bedarf zwar Jahrhunderte, um die Schwankungen bemerklich zu machen, allein sie treten alsdann auch deutlich hervor. Bekannt ist, daß Deutschland zur Römerzeit ein sehr rauhes, strenges Klima hatte; mehr bevölkert, seiner endlosen Urwaldungen beraubt, ist es so mild geworden, [155] daß die besten Weine dort wachsen, wo sonst nur Eichen standen, z. B. am Rhein, der Maas, Mosel etc. Man nimmt an, daß die höchste Hitze in Afrika 70« Réaumür erreicht, dagegen hat sich. die stärkste Kälte am Nordpol noch nicht ermitteln lassen." In: Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 155-156. Online: http://www.zeno.org/nid/20001743287
  • [3] 1838, Definition und auch Wandel: Klima (das) eines Ortes nennt man die allgemeinen Witterungsverhältnisse desselben, welche im Temperaturwechsel, in Winden, Regen, Schnee, Gewittern u.s.w. sich äußern." Und zum Klimawandel: "Das Klima einzelner Länder erleidet in Jahrhunderten keine Veränderung. Eine Menge von Thatsachen bezeugen aber, daß in noch längern Zeiträumen allerdings sehr bedeutende Veränderungen in dem Klima der meisten, wahrscheinlich aller Gegenden der Erde vorgegangen sein müssen. Man hat in kalten Gegenden Versteinerungen von Pflanzen und Thieren gefunden, welche einst hier gelebt haben müssen, die aber ihrer natürlichen Beschaffenheit nach nur in warmen, ja heißen Gegenden existiren können. Diese großartigen Veränderungen haben unstreitig darin ihren Grund, daß die Erde ihre Stellung auf ihrer Bahn verändert. Deutschland muß nach der Erzählung der Alten einst ein weit rauheres Land gewesen sein als gegenwärtig, und man sieht den Grund dieser Veränderung in dem Anbau des Bodens und der Ausrottung der Wälder." Und sehr ausführlich noch weiter. In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 615-617. Online: http://www.zeno.org/nid/20000838055
  • [4] 1855, vor allem die Temperatur: "Klima, die atmosphärischen Verhältnisse eines Ortes in Beziehung auf Temperatur, Feuchtigkeit, Barometerdruck, elektrische Spannung etc. Das vorzugsweise Kennzeichen des K.s bleiben immer die Temperaturverhältnisse, und man bestimmt diese näher durch Angabe der mittleren Jahrestemperatur in Verbindung mit dem jährlichen Spielraum zwischen der mittleren Winter- und Sommertemperatur oder auch zwischen den 2 Temperaturextremen." Und weiter noch zu den Wirkungen. In: Herrders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 612. Online: http://www.zeno.org/nid/20003400379
  • [5] 1860, Definition, Belege und Gründe für einen Klimawandel: "Klima (gr.), 1) eigentlich die Neigung der Horizontalebene eines Orts gegen die Sonne, die letztere in ihrer Culmination bei der Tag- u. Nachtgleiche, also im Äquator gedacht; 2) die physische Beschaffenheit der Atmosphäre in einer gewissen Erdgegend, in wiefern solche auf die Entwickelung des vegetativen u. animalischen Lebens Einfluß hat. Vor Allem kommen dabei die Temperaturverhältnisse in Betracht, u. zwar sowohl die Höhe der mittleren Temperatur für das ganze Jahr, als die Unterschiede der Temperatur für die verschiedenen Jahres- u. Tageszeiten. Demnächst gewinnt der Feuchtigkeitszustand der Atmosphäre den beträchtlichsten Einfluß." Und: "Was die Veränderungen des K-s anlangt; so kann man dieselben eintheilen in solche, welches die ganze Erde gleichmäßig betreffen, u. solche; welche nur in gewissen beschränkten Strecken auftreten. Wenn man sagt, die Erde kühle sich nicht mehr ab, so meint man damit jedenfalls nur, daß dies um ein kaum Merkbares geschehe; denn abkühlen muß sie sich, so lange sich noch eine Temperaturabnahme nach Innen wahrnehmen läßt. Und wenn sich auch nach Fouriers Berechnungen die Erdoberfläche in 2000 Jahren um weniger als, 1/160° u. nach Bischoffs Versuchen mit einer 2 F. im Durchmesser enthaltenden erhitzten Basaltkugel die Erde in 2000 Jahren nur um 1/236° abkühlt; so ist doch nach Studers Berechnung diese durch die Erdoberfläche abfließende Wärme hinreichend, um jährlich eine Eisrinde von 7 Millimeter Dicke um die Erde zu schmelzen. Im Laufe von Millionen von Jahren kann daher die Erde sich immer noch um viele Grade abkühlen, u. so die Existenz des Menschengeschlechts unmöglich gemacht werden. Weit auffallender u. in, viel kürzerer Zeit merkbar sind die klimatischen Änderungen, welche gewisse einzelne Länder betreffen. Denn wenn auch die Gesammtmenge der der Erde zukommenden Wärme unveränderlich bliebe, so steht doch thatsächlich fest, daß die Vertheilung der Wärme auf der Erde u. in die verschiedenen Jahreszeiten sich oft ändert u. eine Umgestaltung, der ganzen Physiognomie des Landes verursacht. Bes. hat Fuster rücksichtlich Frankreichs hierüber Zusammenstellungen gemacht, nach denen das dortige K. zu Cäsars Zeit sehr streng war, doch von Jahrhundert zu Jahrhundert milder wurde, so daß die Cultur des Weinstockes, des Feigen- u. Ölbaums nach Isle de France, Elsaß u. Lorraine vorrückte. Hiermit war im 12. Jahrh. das Maximum erreicht, die Olive u. Orange wichen wieder nach Süden zurück, die Zahl der strengen Winter nimmt zu, die Gletscher, welche die aus viel früheren Zeiten stammenden Endmoränen bei weitem nicht mehr erreichten, rücken nach Agassiz u. Charpentier in neueren Zeiten wieder allmälig weiter vor. Das Ähnliche läßt sich von Deutschland sagen, u. wenn auch der Vergleich der jetzigen milden Rheingegenden mit den vormaligen, wo nach dem Berichte des Tacitus nie eine Kirsche reisen konnte, für die Gegenwart günstig ausfallen würde, so erinnert doch ein Blick auf die jetzt baum- u. wasserarmen u. doch früher so fruchtbaren u. bewaldeten Landschaften Ägyptens u. Persiens daran, daß auch Europa solchen Veränderungen unterliegen könne. Der Grund dieser auffallenden Wechsel ist vor allem in dein Vernichten der Waldungen zu suchen, welches mit der wachsenden Civilisation verbunden zu sein pflegt, da hierdurch zwar anfänglich ein mildes K. u. ein besseres Gedeihen zarter Pflanzen bewirkt wird, zugleich aber auch u. allmälig immer mehr ein Mangel an Feuchtigkeit der Atmosphäre; ein Trockenwerden des Sommers, welches ein dauerndes Gedeihen der Vegetation untergräbt." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 577-580. Online: http://www.zeno.org/nid/20010248048
  • [6] 1904, Definition, kein Klimawandel in aktueller Zeit erkennbar: "Klima, der jährliche Verlauf der Witterung über einem kleineren oder größeren Gebiet, als ein Ganzes aufgefaßt. Das Klima ist konstant, d.h. von der Zeit unabhängig und steht insofern im Gegensatz zu der Witterung oder dem Wetter, das durch den steten Wechsel der Vorgänge in der Atmosphäre steter Veränderung unterworfen ist und mit all seinen Verschiedenheiten eben das Klima ausmacht." Und zu einem möglichen Wandel des Klimas in aktueller Zeit: "Zumal geologische Forschungen lassen auf mehrfache und in entgegengesetztem Sinne erfolgte Umwälzungen des Klimas seit dem Erstarren der Erdoberfläche schließen, doch sind generelle Umwälzungen des Klimas innerhalb unsrer Zeitrechnung als kaum mit Sicherheit nachgewiesen anzusehen. Anderseits darf wohl angenommen werden, daß gewisse lokale Veränderungen des Klimas in kleineren Gebieten durch Menschenhand, Ausrodung von Wäldern, Austrocknung von Sümpfen u.s.w. herbeigeführt worden sind." In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 510-512. Online: http://www.zeno.org/nid/2000606079X
  • [7]