Harmonia mundi
Weltharmonie
Basiswissen
Harmonia mundi steht in der Philosophie für die Idee einer harmonisch, wohlgeordnet eingerichteten Welt, etwa im Bezug auf die Seele[2], die Bewegung der Himmelskörper[3] oder die Veträglichkeit verschiedener Ideen und Konzepte[4]. Die Idee einer harmonisch geordneten Welt geht mindestens zurück bis in die griechische Antike. Siehe mehr dazu im Artikel zur Weltharmonie ↗
Fußnoten
- [1] 1536, als philosophisches Weltbild: "Venĕtus, Franz Georg, Franciscaner zu Ende des 15. u. Anfang des 16. Jahrh., entwarf aus mannigfachen heterogenen Vorstellungsarten ein neues philosophisches System, dargestellt in dem Werke: De harmonia mundi totius canticatria, Vened. 1525; er schr. außerdem: Problematt. in script. sacr., ebd. 1536, u.a.m." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 430. Online: http://www.zeno.org/nid/20011202106
- [2] 1549, die Welt als Harmonie: "Nach FRANZ. ZORZI ist alles in der Welt nach Zahlen geordnet. Zwischen irdischer und himmlischer Welt besteht eine Harmonie. Die Seele ist eine vernünftige Zahl (De harmonia mundi, 1549)." In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 811-818. Dort der Artikel "Zahl". Online: http://www.zeno.org/nid/2000181107X
- [3] 1619, in Keplers Astronomie: "Die mannigfachsten Versuche wurden gemacht und selbst die harmonischen Verhältnisse nach Weise der Pythagoreer mit herangezogen; so wollte K. gefunden haben, daß sich die Geschwindigkeiten im Aphel und Perihel beim Saturn und Jupiter wie 4: 5, beim Mars aber wie 2: 3 verhalten, entsprechend den Schwingungszahlen bei der großen Terz und Quinte, und daraus schloß er nun, daß jeder Planet in seiner Bahn ein musikalisches Intervall durchlaufe, u. dgl. Endlich, im März 1618, kam er auf das richtige Gesetz, und 15. Mai war es, nach Beseitigung eines Rechenfehlers, festgestellt. Es wurde als das dritte der drei Gesetze der Planetenbewegung 1619 in der Schrift »Harmonices mundi libri V« veröffentlicht." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 840-841. Online: http://www.zeno.org/nid/2000688556X
- [4] Andreas Cellarius: Harmonia macrocosmica seu atlas universalis et novus. Amsterdam: Johannes Janssonius, 1661; Reprint des Exemplars der Landesbibliothek Darmstadt, hrsg. und komm. von Jürgen Hamel. Berlin 2006. Im Vorwort schreibt Cellarius: "Die Harmonie der großen Welt oder allgemeiner und neuer Atlas darstellend die allgemeine und neue Kosmographie des gesamten erschaffenen Universums In welchem die harmonische Verbindung aller Weltkreise nach den widerstreitenden Meinungen verschiedener Autoren auch die Himmelsbeschreibung oder der ganze Himmelskreis die Theorie der Planeten und der Erdkugel in der Ebene und in szenischer Darstellung sowie in neuen Beschreibungen vor Augen gestellt werden." Siehe auch Weltharmonie ↗