Geozentrisches Weltbild
Astronomie
© 2016
- 2025
Basiswissen ·
Aufbau der Welt ·
Ideengeschichte ·
Probleme des geozentrischen Weltbildes ·
Schleifenbewegung ·
Helligkeitsschwankungen der Planeten ·
Phasen der Venus ·
Merkur und Venus ·
Fußnoten
Basiswissen
Als geozentrisch bezeichnet man die Vorstellung, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei: Geo steht als Silbe für die Erde, zentrisch für die Idee der Mitte: geozentrisch nennt man ein Weltbild, dass die Erde als ruhenden Mittelpunkt des Universums ansieht. Dieses Weltbild passt zu der sinnfälligen Beobachtung, dass sich Sonne, Mond, Sterne und Planeten um uns herum über den Himmel bewegen. Scheinbar bestätig wird diese Annahme auch durch das Fehlen jeder Bewegungsempfindungen bezüglich unserer Erde.
Aufbau der Welt
In der Mitte ruht die Erde, dann folgen in zunehmenden Abständen: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn und die Fixsterne.[4] Dabei bewegen sich die Himmelsörper auf festen Kugelbahnen[5], den sogenannten Himmelssphären.
Ideengeschichte
Das geozentrische Weltbild wurde unter anderem von Artistoteles formuliert (384 bis 322 v. Chr.) und später detailliert dargestellt von Claudius Ptolemäus (etwa 100 bis 160 n. Chr.). Es herrschte bis zur Zeit der Renaissance vor. Zwar gab es bereits seitder Antike einzelne Denkschulen (Griechenland, Indien, später auch islamischer Raum), die alternativ ein heliozentrisches Weltbild vorschlugen. Aber erst das jahrhundertelange Zusammentragen und Auswerten empirischen Daten von Personen wie Kopernikus, Galileo, Brahe, Kepler und Newton führte letztendlich zur Widerlegung des geozentrischen und zur Annahme des heliozentrischen Weltbildes. Die katholische Kirche hob erst im Jahr 1822 das Verbot zum Druck von Büchern auf, die ein heliozentrisches Weltbild als wahr beschrieben. Siehe auch Thomismus ↗
Probleme des geozentrischen Weltbildes
Schleifenbewegung
Beobachtet man einen Planeten, etwa den Jupiter, über mehrere Monate hinweg, dann kann man manchmal erkennen, dass er bei seiner Wanderung durch den Fixsternenhimmel seine Richtung ändern kann. Erst wandert er vorwärts, dann bleibt er scheinbar stehen, läuft rückwärts, und dann wieder für lange Zeit vorwärts. Im geozentrischen Weltbild versuchte man das über die sogenannten Epizykel zu erklären. Die Epizykel waren Kreisbahnen auf Kreisbahnen, die mathematisch sehr schwer handhabbar waren. Siehe auch Planetenschleife ↗