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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Credo ut intelligam

Theologie

Basiswissen


Ich glaube, dass ich verstehe: dieser lateinische Ausspruch stammt von dem mittelalterlichen Scholastiker Anselm von Canterbury. Er meint, dass ein echtes Wissen grundlegende Glaubenssätze gar nicht möglich ist. In seiner ursprünglichen Version bezog sich der Satz auf die Glaubenssätze des Christentums. Hier steht mehr zur aktuellen Bedeutung.

Heute


Auf die moderne Wissenschaftstheorie übertragen ließe er sich so interpretieren, dass jedes Aussage über die Welt bereits unbeweisbare Glaubenssätze voraussetzt. Wenn man beispielsweise sagt dass Sonnenblumen gelbe Blüten haben, dass setzt man damit unter anderem voraus, dass es Sonnenblumen wirklich gibt. Möglich wäre auch, dass die ganze Welt nur eine künstlich erzeugte Sinnestäuschung ist. Ob Sonnenblumen wirklich existerien oder nur eine Art virtuelle Realität sind lässt sich weder beweisen noch wiederliegen. Will man also Aussagen über die Farbe von Sonnenblumen treffen, dann muss man zunächst daran glauben, dass es überhaupt Sonnenblumen gibt: credo ut intelligam.

Umkehrung


Die Umkehrung des Satzes wäre: intelligo ut credam: ich verstehen (weiß), um zu glauben. Damit könnte man die Denkbewegung eines zunächst nüchternen wissenschaftlichen Denken hin zu religiösen Inhalten meinen. Siehe dazu intelligo ut credam ↗