Symbiogenese
Metaorganismus
Definition
Der Begriff wurde 1905 von dem Russen Konstantik Mereschkowski geprägt und in einer Veröffentlichung im Jahr 1910 dargelegt.[1] In einer weit gefassten Definition ist Symbiogenese ist die Verschmelzung von zwei oder mehreren verschiedenen Organismen zu einem einzigen neuen Organismus. Dabei entsteht ein neuer Über- oder Metaorganismus. Der Prozess läuft üblicherweise über viele Generationen in einem erdgeschichtichen Rahmen ab. In einem engeren Sinn steht er für die Entstehung eukaryotischer Zellen (also mit Kern) aus prokaryotischen (also kernlosen) Zellen.
Fußnoten
- [1] Konstantin Mereschkowski: Theorie der zwei Plasmaarten als Grundlage der Symbiogenesis, einer neuen Lehre von der Entstehung der Organismen. Biologisches Centralblatt (in German). 30 (8): 278–288. 1910.
- [2] Bei einer Symbiogenese entstehen oder emergieren neue Eigenschaften, die den Einzelteilen noch nicht zukamen: "When new entities are formed by the integration of individual organisms, these new entities possess characteristics which go beyond the sum of the individual properties of each element of the association, resulting in the development of new attributes and capacities as an integrated whole. " In: F. Carrapiço: How symbiogenic is evolution? Theory Biosci. 2010 Sep;129(2-3):135-9. doi: 10.1007/s12064-010-0100-1. Epub 2010 Jun 15. PMID: 20549382.
- [3] George B. Dyson: Darwin im Reich der Maschinen. Die Evolution der globalen Intelligenz. Wien und New York: Springer Verlag 2000, (Bd. XIII der Reihe Computerkultur, hrsg. von RolfHerken), 316 S., ISBN 3-211-83588-1 (orig.: AddisonWesley Publishing Company, 1997). Dort speziell das Kapitel 7 "Symbiogenese".