Strandwellenparadoxon
Wasserwellen
Basiswissen
Steht man am Strand einer kleinen Insel, so beobachtet man stets Wellen, die fast senkrecht auf das Ufer zulaufen. Man beobachtet nie parallel zum Ufer laufende Wellen. Wenn aber auf der offenen See die Wellen alle in diese selbe Richtung laufen, wie kann es dann sein, dass sie vom Ufer aus gesehen von verschiedenen Richtungen auf die Insel treffen? Dieses Paradoxon wird hier aufgeklärt.
Lösung: die Wassertiefe
Die Geschwindigkeit einer Wasserwelle hängt (unter anderem) von der Tiefe des Wassers ab: in tiefem Wasser sind Wellen schnell, wird das Wasser flacher, werden die Wellen langsamer. Oder besser gesagt: die Teile von Wellen, die in flachem Wasser laufen werden langsamer, die anderen Teile bleiben schneller. Dadurch kann eine Welle als ganzes ihre Richtung ändern.
Wie ändert eine Welle ihre Richtung?
- Man stelle sich dazu einen Strand vor, der gerade von West nach Ost verläuft:
- Auf einer Karte wäre das von links nach rechts. Der Strand: -----------------
- Nun kommt von oben links eine lange und gerade Welle von der offenen See her an.
- Der linke untere Teil kommt früher in Strandnähe, er wird dann auch früher langsamer.
- Der rechte obere Teil bleibt noch eine Zeit lang etwas schneller.
- Dadurch schwenkt die Welle wie ein Uhrzeiger zum Strand hin ein.
- Bei langsam abfallendem Grund läuft die Welle am Ende parallel zum Ufer.
- Dieser Effekt tritt mehr oder minder stark bei allen leicht geneigten Ufern auf.
- Das ist der Grund, warum man vom Ufer aus Wellen immer auf sich zukommen sieht.
- Siehe auch Strandwellen ↗
Was ist das Huygenssche Prinzip?
- Ein einfaches Denkmodell, das das Paradoxon der Strandwellen erklären kann.
- Die grundlegende Idee ist: es werden ständig neue Elementarwellen erzeugt.
- Damit können Wellen um Hindernisse wandern, etwa Bunen oder Bodenerhebungen.
- Siehe auch Huygenssches Prinzip ↗