Raketenformel
🚀 Berechnet Endgeschwindigkeit einer Weltraumrakete
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- 2025
Basiswissen|
Formel|
Legende|
Ein Zahlenbeispiel|
Höchstgeschwindigkeit|
Geltungsbereich|
Historisch|
Fußnoten
Basiswissen
Mit der Raketenformel, auch Raketengrundgleichung genannt, kann man die Endgeschwindigkeit ve einer Rakete berechnen. Man benötigt dazu die Startmasse mo und die Restmasse mr sowie die Austrittsgeschwindigkeit vg der Gase. Die Gleichung ist hier mit Legende kurz vorgestellt.
Formel
- ve = vg mal ln (mo/mr)
Legende
- ve = Brennschlussgeschwindigkeit der Rakete
- vg = Austrittsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase
- ln = natürlicher Logarithmus (Basis e)
- mo = Masse der Rakete (mit Treibstoff) beim Start
- mr = Masse der Rakete nach Verbrennung des Treibstoffs
Ein Zahlenbeispiel
- Die erste voll einsatzfähig raumfähige Rakete war die deutsche Terrorwaffe V2.
- Die Gasaustrittsgeschwindigkeit vg lag bei etwa: 2000 m/s
- Ihre Startmasse mo lag bei: 13500 kg
- Ihre Restmasse mr lag bei: 4075 kg
- Einsetzen: ve = 2000 m/s mal ln(13500/4075)
- Ausrechnen: 2395 m/s
- Umrechnen: 8624 km/h
Tatsächlich erreichte die V2 eine Endgeschwindigkeit von "nur" 5500 km/h. Der Unterschied von gut 3000 km/h erklärt sich möglicherweise durch a) den Luftwiderstand, b) die Hubarbeit nach dem Start, c) Verluste durch Wirkungsgrade d) nicht ganz zutreffende Angaben. Lies mehr unter V2 ↗
Höchstgeschwindigkeit
Die von einer Rakete höchstens erreichbare Geschwindigkeit ist gleich dem Produkt aus der Ausströmgeschwindigkeit der Verbrennungsgase (oder Photonen) und dem natürlichen Logarithmus (ln) des Quotienten aus der Anfangsmasse und der Endmasse der Rakete.[4]
Geltungsbereich
- einstufige Raketen ↗
- den leeren Weltraum ohne Reibung ↗
- den Weltraum ohne irgendein Schwerkraftfeld ↗
- eine Rakete ohne jegliche äußere Kräfte ↗
- ohne Einstein-Effekte, also nichtrelativistisch ↗
Historisch
- Die Gleichung wurde entwickelt von Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski ↗
- Die Gleichung wurde erstmals im Jahr 1903 veröffentlicht.
- Ernsthafte Praxisversuche begannen ab den 1920er Jahren.
Fußnoten
- [1] Sinngemäß zitiert nach: Oskar Höfling: Physik. Lehrbuch für Unterricht und Selbststudium. Fünfzehnte Auflage. 1994. ISBN: 3-427-41045-5. Dort im Kapitel "2.8.3 Die Ziolkowski-Raketenformel", Seite 181. Die maximale Geschwindigkeit erreicht man, wenn die Ausströmgeschwindigkeit gleich der Lichtgeschwindigkeit ist. Das geht nur mit einem sogenannten Photonenantrieb (externer Link)