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Quantenradierer

Physik

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Basiswissen


Als Quantenradierer[1] bezeichnet man eine Versuchsanordnung, die einen Sonderfall eines Delayed-Choice-Experiments[2] darstellt: Ein Strahl aus Quantenobjekten, etwa Photonen, erzeugt im Sinne eines klassischen Doppelspaltexperiments[3] entweder ein Interferenzmuster oder ein klassisch erwartetes Bild, wie es etwa analog Gewehrkugeln zeigen würde. Prägt man nun den Objekten beim Durchgang durch die Spalten eine Markierung auf, mit der man theoretisch bestimmen könnte, durch welchen Spalt sie gegangen sind, verschwindet das Interferenzmuster. Das eigentümliche am Quantenradierer ist aber, dass man durch ein späteres Entfernen der Markierung das Interferenzmuster wieder herstellen kann. Damit ist der Quantenradierer ein Sonderfall von einem Delayed-Choice-Experiment ↗

Fußnoten


  • [1] Michael Springer: Welle oder Teilchen - ein Test mit dem Quantenradierer. In: Spektrum der Wissenschaft. Band 1/1996. Spektrum der Wissenschaft Akademischer Verlag, 1996.
  • [2] Der Quantenradierer als Delayed-Choice-Experiment: Scully, M.O., Drühl, K.: Quantum eraser: a proposed photon correlation experiment concerning observation and “delayed choice” in quantum mechanics. Phys. Rev. A 25, 2208–2213 (1982). Siehe auch Delayed-Choice-Experiment ↗
  • [3] Beim klassischen Doppelspaltexperiment zeigen hypothetische Lichtteilchen oder auch Elektronen oder ganze Atome und Moleküle ein Verhalten, das völlig vom Verhalten analog als Teilchen gedachter fliegender Kugeln abweicht. Es entsteht ein Interferenzmuster, dass sich unter anderem erklären lässt, wenn man die Teilchen rechnerisch wie Wellen behandelt. So entsteht ein tiefgehender Gegensatz von verschiedenen Modellen, was diese Teilchen eigentlich wirklich sind. Siehe auch Doppelspaltexperiment ↗