Hendrik Antoon Lorentz
Definition
Basiswissen
Der Niederländer Hendrik Antoon Lorentz (1853 bis 1928) war ein Pionier auf den Gebieten des Elektromagnetismus[1] und der kinetischen Gastheorie[2] sowie ein Vordenker der Relativitätstheorie[3]. Lorentz und Albert Einstein waren in tiefer Freundschaft und gegenseitiger Anerkennung miteinander verbunden. Siehe auch Lorentzkraft ↗
Fußnoten
- [1] An ihn erinnert die Benennung der magnetischen und elektrischen Kräfte auf elektrische Ladungen, die Lorentzkraft ↗
- [2] Die kinetische Gastheorie geht von einem sehr einfachen Teilchenmodell für Gase aus und leitet daraus die Betrachtung von zum Beispiel Druck und Temperatur ab. Siehe auch kinetische Gastheorie ↗
- [3] Mit der nach ihm benannten Transformation von Zeit-Punkten von einem in ein anderes Koordinatensystem nahm er die mathematische Grundidee von Einsteins Relativitätstheorie vorweg. Lorentz sah aber in Einstein den alleinigen Urheber der Relativitätstheorie. Lorentz schrieb: "Ich betrachtete meine Zeittransformation nur als eine heuristische Arbeitshypothese. Die Relativitätstheorie ist also allein Einsteins Arbeit. Und es kann keinen Zweifel geben, dass er sie gefunden hätte, selbst wenn die Arbeit all seiner Vorgänger zur Theorie dieses Gebietes überhaupt nicht getan worden wäre. Seine Arbeit ist in diesem Sinne unabhängig von den vorherigen Theorien." In: Hendrik Antoon Lorentz: Vorlesungen über theoretische Physik an der Universität (1910–1912) Leiden. Band 4. Akad. Verl.-Ges, Leipzig 1929, Die Relativitätstheorie für gleichförmige Translationen. Siehe auch Lorentz-Transformation ↗
- [4] "Lorentz, Hendrik Antoon, Physiker, geb. 18. Juli 1853 in Arnheim (Niederlande), studierte in Leiden, ward 1872 Lehrer an der Burgeravondschool in Arnheim und 1878 Professor an der Universität Leiden. Er arbeitete besonders über kinetische Gastheorie und die Maxwellsche elektromagnetische Lichttheorie und wurde durch seine Untersuchungen über die Anwendbarkeit der letztern auf bewegte Körper der Begründer der Elektronentheorie, durch die sich eine Erklärung des Zeemannschen Phänomens ergab. Er erhielt mit Zeemann 1902 den Nobelpreis. L. schrieb: »La théorie électromagnétique de Maxwell et son application aux corps mouvants« (Leiden 1892); »Versuch einer Theorie der elektrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern« (das. 1895); »Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung und der Anfangsgründe der analytischen Geometrie« (deutsch von Schmidt, Leipz. 1900); »Sichtbare und unsichtbare Bewegungen« (deutsch von Siebert, Braunschw. 1902); »Ergebnisse der Elektronentheorie«, Vortrag (Berl. 1905)." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 712. Online: http://www.zeno.org/nid/20007016727