A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 9 Ω
Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Großrippel

Nordsee

© 2016 - 2025




Basiswissen


Vor allem aus der Luft kann man im Wattenmeer der Nordsee oft viele Zehnermeter große wellenartige Strukturen im Boden erkennen. Diese Strukturen nennt man Großrippel. Sie haben eine Höhe von 1 bis 2 Metern und/oder eine Länge von 0,6 bis 30 Metern.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Großrippel am äußersten südwestlichen Ende der Nordseeinsel Wangerooge, direkt westlich der Haufenausfahrt: die Rippel hier waren so groß, dass man als Wanderer deutlich ihre Steilheit und tiefe spürte. Beachte die schillartige Ansammlungen von Tierschalen. Möglicherweise wurde sie hier zusammengespült oder aus dem Untergrund freigelegt.☛


Wie groß sind Großrippel?


Rippeln können nur wenige Millimeter hoch sein aber auch mehr als 3 Meter Höhenunterschied und viele Zehnermeter weit auseinander liegen. Für die Nordseeküste werden Rippel oft nach der Höhe[2, Seite 68], Länge[1, Seite 99] und der Steilheit klassifiziert[2, Seite 68]:

  • Typ 1: weniger als 0,5 Meter hoch und/oder weniger als 0,6 Meter groß: Kleinform mit Rippelcharakter
  • Typ 2: 1 bis 2 Meter Höhe und/oder 0,6 bis 30 Meter groß: Großrippel
  • Typ 3: 2 Meter und mehr hoch und/oder mehr als 30 Meter groß: Groß- bis Riesenrippel

  • a) Reziproke Steilheit 12-75: steile Rippel
  • b) Reziproke Steilheit 75-150: mittelmäßig geneigt
  • c) Reziproke Steilheit 200-250: wenig geneigte Formen

Die reziproke Steilheit L/H ist der Kehrwert der Steilheit H/L. Dabei ist H die Höhe des Rippels und L die Länge, gemessen als Abstand zwischen zwei Kämmen oder Hochpunkten, analog der Wellenlänge ↗

Bilder zu Großrippeln


  • Bodenbild, vor 1982: ein Mann steht auf Rippeln eines Mehrfaches seiner Körpergröße.[5]

Fußnoten


  • [1] Hans-Erich Reineck: Das Watt. Ablagerungs- und Lebensraum. Verlag von Waldemar Kramer. Frankfurt am Main. Dritte Auflage. 1982. ISBN: 3-7829-1067-2. Dort Seiten 70 (Querschnitt), 72 (Arten), 76 (Anteil am Gesamtwattsediment), 95 (detaillierte Beschreibung verschiedener Formen), 175 (Rippelformen in fossilem Watt).
  • [2] Christian Winter, Alice Lefebvre, Markus Benninghoff, Verner B. Ernstsen : Die Verteilung und Eigenschaften von Bodenformen in der Deutschen Bucht, eine Rekonstruktion der Karten von Ulrich (1973). In: Die Küste, 83 (2015). Dort die Seiten 65 bis 76: Online: https://izw.baw.de/publikationen/die-kueste/0/k083104.pdf
  • [3] Hans-Erich Reineck, I. B. Singh, F. Wunderlich: Einteilung der Rippeln und anderer mariner Sandkörper. In: Senck Marit 3, 93-101, 1971.
  • [4] J. Ulrich: Die Verbreitung submariner Riesen- und GroƢrippeln in der Deutschen Bucht. Ergänzungsheft zur Deutschen Hydrographischen Zeitschrift., Reihe B (40). Nr. 14, 31, 1973.
  • [5] F. Werner, W. E. Arntz: Tauchgruppe Kiel: Sedimentologie und Ökologie eines ruhenden Riesenrippelfeldes. Meyniana 26, 39-62, 1974.
  • [6] Ein Photo zeigt einen Mann auf dem Kamm eines Rippels stehend. Die Senken zwischen Kämmen sind noch mit Wasser gefüllt gefüllt. Der Abstand zwischen zwei Kämmen kann auf dem Bild mit starker perspektivischre Verzerrung nur schwer abgeschätzt werden, scheint aber recht sicher im Bereich von vielleicht 5 bis 10 Metern zu liegen. In: Hans-Erich Reineck: Das Watt. Ablagerungs- und Lebensraum. Dritte Auflage. Senckenberg-Buch 50. Verlag Waldemar Kramer. Frankfurt am Main. 1982. ISBN: 3-7829-1067-2. Dort im Kapitel "6. Marken", verfasst von Friedrich Wunderlicher, Seite 101.