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Fermi-Problem

Physik

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Definition


Als Fermi-Problem bezeichnet man eine Frage, die sich recht einfach und schnell mit Allgemeinwissen, einigen vernünftigen Annahmen, Intuition, Kreativität und überschlägigem Rechnen zumindest näherungsweise gut beantworten lässt. Oft ist die exakte Antwort gar nicht nötig, unmöglich oder sehr aufwändig. Geschick im Umgang mit Fermi-Problemen ist in der Physik und den Ingenieurwissenschaften, aber nicht nur dort, oft von großem praktischem Nutzen.

Historie


Die heutige Bezeichnung Fermi-Problem geht auf eine Anekdote bei der ersten erfolgreichen Zündung einer Atombombe zurück. Im Juli 1945, Deutschland hatte schon kapituliert, kämpften die US-Amerikaner noch verlustreich gegen das japanische Kaiserreich im Pazifik. Der Besitz von funktionsfähigen Atombomben, so das damalig Kalkül, könnte den Krieg sehr viel schneller und zugunsten der USA beenden. Beim Test der ersten Bombe in der Wüste von Arizona ließ der Physiker Enrico Fermi Papierschnipsel aus der Höhe seine Kopfes herunter rieseln. Diese wurden durch die Druckwelle der Bombe etwa 2,5 Meter weit fortgetragen, bevor sie auf dem Boden landeten. Fermi hatte sich vorher einige Werte notiert und schloss dann sehr schnell auf die Sprengkraft der Bombe. Er kam bis auf 50 % an den wahren Wert heran, was enorm hilfreich und als Abschätzung gut war. Die Berechnung des exakten Wertes dauerte dann noch Wochen.[1]

Fußnoten


  • [1] Die Anekdorte ist wieder gegeben nach: Hans Christian von Baeyer: Fermis Lösung. In: Spektrum Lexikon der Physik. Abgerufen am 25. Juli 2025.