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Eiderente

Biologie

Basiswissen


Die Eiderente (Somateria mollissima) ist eine sehr große etwa 2 Kilogramm schwere Entenart, die ganz am und auf dem Meer lebt. Sie kommt unter anderem an der Nord- und Ostsee vor. Die Eiderente frisst ganze Muscheln, etwa Herz- und Miesmuscheln. Mit einem sogenannten Kaumagen knackt und zerkleinert sie die Muscheln dabei lebend.

Das Nahrungsverhalten der Eiderente


Daten und Fakten



Vor- und Nachteile der Nahrungsstrategie


Der Vorteil, vor allem lebende Muscheln zu fressen, besteht in dem reichhaltigen Angebot. Der Nachteil ist, dass die Enten sehr viel Energie benötigen, um mit ihrem Mägen die Muscheln zu knacken. Um sich von Muscheln ernähren zu können, darf die zum Knacken benötigte Energie nicht mehr als 35 % der Energie sein[2], die in der Muschel enthalten ist. Ist das nicht gegeben, ist die Nahrungsaufnahme ein "Minusgeschäft" und die Ente kann trotz vollen Magens verhungern.[1, Seite 80] Ideal für die Ente sind dünnwandige Muscheln mit viel Fleisch.

Herzmuscheln: die Trampelstrategie

Herzmuscheln leben nur wenige Zentimeter tief unter der Oberfläche des Watts. Durch Trampeln mit den Füßen können die Muscheln leicht an die Oberfläche gerüttelt werden. Physikalisch verwandt mit dieser Strategie sind übrigens die sogenannten Setzmaschinen aus der Aufbereitung von Steinkohle: rüttelt man ein Mischgut aus größeren und kleineren Gegenständen durch, so wandern die größeren Gegenstände - abhängig von den Dichten der beteiligten Materialien - oft an die Oberfläche. Diese Trampelstrategie wenden auch viele Führer von Wattwanderungen an, um an vorführbare Herzmuscheln zu gelangen.

Miesmuscheln: die Tauchstrategie


Miesmuscheln leben von Plankton. Je länger sie von Wasser überspült sind, desto länger können sie nach Plankton "jagen". Das trifft dann vor allem auf Muscheln zu, die unterhalb der Gezeitenzonen im sogenannten Sublitoral siedeln. Solche Muscheln werden dann oft auch besonders fleischig. Umgekehrt müssen sich Muscheln, die als Folge von Ebbe und Flut längere Zeit trocken liegen, besonders gut gegen Austrocknung schützen. Das tun sie unter anderem, indem sie eine dicke Schale ausbilden. Die für die Eiderenten idealen Muscheln mit dünnen Schalen und viel Fleisch leben also in etwas größeren Wassertiefen. Um an diese Beute zu gelangen, haben sich die Eiderenten zu guten Tauchern entwickelt.

Fußnoten