Armillarsphäre
Astronomie
Basiswissen
Als Gerät diente eine Armillsphäre zur Vermessung[1] oder zur Veranschaulichung der Gestirne[2] am Nachthimmel, vor allem im geozentrischen Weltbild. Als reale Sphäre[3], das heißt Kugel- oder Schalenform, war es auch ein gedachter Bestandteil des Universums an sich. Als Mittel der Didaktik ähnlich war ein Tellurium ↗
Fußnoten
- [1] Jürgen Teichmann: Wandel des Weltbildes. Astronomie, Physik und Meßtechnik in der Kulturgeschichte. Mit Beiträgen von Volker Bialas und Felix Schmeidler. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1983. Dort wird ab Seite 169 die Armillsphäre in Ähnlichkeit zum Astrolabium als Messgerät beschrieben: "Sie bestand aus einer Reihe von Ringen […] welche die wichtigsten astronomischen Grundkreise wie Horizont, Äquator, Ekliptik und andere darstellten. Das Gerät besaß außerdem eine Visiereinrichtung; wenn diese auf einen Stern gerichtet wurde, konnten dessen Koordinaten in den Meßkreisen […] unmittelbar abgelesen werden."
- [2] Eine ausführliche Beschreibung der Armillar-Geräte findet sich im Kapitel "Armillarsphäre und frühe Globen vor 1492" ab Seite 360 in: Klaus Anselm Vogel: Sphaera terrae - das mittelalterliche Bild der Erde und die kosmographische Revolution. Dissertation zur Erlangung des philosophischen Doktorgrades am Fachbereich Historisch-Philologische Wissenschaften der Georg-August-Universität zu Göttingen. 1995. DOI: http://dx.doi.org/10.53846/goediss-4247
- [3] In einem mittelalterlichen Lehrbuch heißt es: "Wir unterteilen den Traktat über die Sphäre in vier Kapitel. Im ersten sprechen wir davon, was die Sphäre ist, was ihr Zentrum, was ihre Achse, was der Pol der Welt ist, wieviele Sphären es gibt und welches die Gestalt der Erde ist. Im zweiten [behandeln wir] die Kreise, aus denen diese Armillarsphäre gebildet wird und aus denen, wie wir erkennen, jene himmlische [Sphäre], die durch diese [Armillarsphäre] vorgestellt wird, besteht." In: Sacrobosco, Tractatus de Sphaera. Dort ab Seite 76.
- [4] Friedrich Nolte: Die Armillarsphäre. Mencke, Erlangen 1922 (Abhandlungen zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin. 2, ZDB-ID 537096-6), (Philosophische Dissertation, Erlangen 1922).