Wahrscheinlichkeitsfeld
Physik
Einordnung
Ein Feld in der Physik ist eine eindeutige Zuordnung von Eigenschaften für jeden Punkt eines Raumes zu einer bestimmten Zeit. Ordnet man entsprechend eine Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Ereignis jedem Raum-Zeit-Punkt zu, könnte man in diesem Sinne von einem Wahrscheinlichkeitsfeld sprechen. Obwohl sinngemäß korrekt, ist der Begriff dennoch unüblich und wird nur selten [1] verwendet.
Sinn des Begriffes des Wahrscheinlichkeitsfeldes
Ein Feld in seiner allgemeinsten physikalischen Deutung ist eine Eigenschaft des Raumes, die sich als Wirkung auf Körper im Raum zeigt [3]. Zeigt sich die Wirkung als Kraft, spricht man auch von einem Kraftfeld. Zeigt sich die Wirkung als Wahrscheinlichkeit, kann man verallgemeinernd von einem Wahrscheinlichkeitsfeld sprechen.
Der Begriff ist in der Physik unüblich
Nur wenige Physikbücher verwenden den Begriff des Wahrscheinlichkeitsfeldes, und auch dann nur ohne weitere Erläuterung [1], die große Mehrzahl von Physikbüchern [2][3][4][5] führt den Begriff des Wahrscheinlichkeitsfeld nicht in ihrem Register. Stattdessen werden die Begriffe der Wahrscheinlichkeitsverteilung [3] oder der Wellenfunktion [3][4] verwendet. Die nächste Entsprechung eines physikalischen Wahrscheinlichkeitsfeldes liefert der Begriff der Wellenfunktion ↗
Beispiel: Atomorbital
Als Atomorbital bezeichnet man eine Funktion, die jedem Punkt in Raum und Zeit im Bezug zu einem Atom eine Wahrscheinlichkeit zuordnet, dort ein Elektron anzutreffen, falls man eine Messung durchführen sollte. Da jedem Raum-Zeit-Punkt eine Eigenschaft - hier eine Wahrscheinlichkeit - zugeordnet wird, handelt es sich um ein Feld im physikalischen Sinn. Lies mehr unter Atomorbital ↗
Fußnoten
- [1] Das Spektrum Lexikon der Physik verwendet den Begriff Wahrscheinlichkeitsfeld: https://www.spektrum.de/lexikon/physik/feld/4834 [10. März 2021]
- [2] Richard Feynman: Feymnan-Vorlesungen über Physik. Band 3. Quantenmechanik. Oldenbourg Verlag. 2007. ISBN: 978-3-486-58109-6. Seite 338.
- [3] Oskar Höfling: Physik. Lehrbuch für Unterricht und Selbststudium. Fünfzehnte Auflage. 1994. ISBN: 3-427-41045-5. Seite 147 (sinngemäß).
- [4] Richart T. Weidner; Robert Sells: Elementare moderne Physik. Verlag Friedrich Vieweg & Sohn, Ausgabe von 1982. ISBN: 3-528-8415-4.
- [5] T. Mayer-Kuckuk: Atomphysik. Teubner Studienbücher Physik. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. 1985. ISBN: 3-519-2342-9. Seite 63.