Richtiger Wert
Messung
Definition
Ein wilkürlich - aber gut begründeter - Wert für eine Messgröße, die dem wahren Wert für alle praktischen Zwecke ausreichend nah genug kommt. Das Internationale Wörterbuch der Metrologie definiert: „Größenwert, der durch Vereinbarung einer Größe für einen gegebenen Zweck zugewiesen wird.[1]“. Und eine Norm zur Messtechnik[2] präzisiert den richtigen Wert der Messgröße als „bekannter Wert“ für Vergleichszwecke, dessen Abweichung vom wahren Wert für den Vergleichszweck als vernachlässigbar betrachtet wird. Das ist hier mit einem Beispiel kurz erläutert.
Theoretische und empirische Wahrscheinlichkeiten
Angenommen, man betrachtet einen würfelförmigen Körper von dem man annimmt, dass er geometrisch sehr gleichmäßig geformt ist und seine Masse überall die gleiche Dichte hat. Solche Körper enstehen zum Beispiel durch ungestörtes Kristallwachstum. Theoretisch müsste die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Seite oben liegt, genau 1/6 sein. Diese theoretische Wahrscheinlichkeit ist dann auch der wahre Wert der Wahrscheinlichkeit. Führt man nun sehr viele Messungen durch, so erhält man eine relative Häufigkeit, die sehr nahe an diesen wahren Wert herankommen kann. Diese empirische Wahrscheinlichkeit kann man dann festlegen als den richtigen Wert. Siehe auch auch empirische Wahrscheinlichkeit ↗
Fußnoten
- [1] JCGM 200:2012 Internationales Wörterbuch der Metrologie https://www.bipm.org/utils/common/documents/jcgm/JCGM_200_2012.pdf International vocabulary of metrology — Basic and general concepts and associated terms (VIM), Nr. 2.11.
- [2] DIN 1319-1, Grundlagen der Messtechnik – Teil 1: Grundbegriffe, 1995, Nr. 1.3 und 1.4