Staatsorgan
Analogie
Basiswissen
Die Regierung als Gehirn, das Militär als bewaffnete Hand oder die Polizei als Immunsystem: die Idee, dass Staaten in enger Analogie zu Lebewesen funktionieren geht bis in die Antike zurück und wurde bis zum frühen 20ten Jahrhundert zum Teil detalliert ausgearbeitet[1]. Dabei wurden biologische Organe mit Organisationen innerhalb der Staatsgebilde funktional gleichgesetzt[2]. Im späten 20ten Jahrhundert fand die Idee von Staatsorganen eine konkrete Ausbildung in der Metaphor von einem weltweiten Gehirn, dem Global Brain ↗
Fußnoten
- [1] René Worms: Les principes biologiques de l’evolution sociale. V. Giard et E. Brière, Paris 1910. Seite 73 ff: hier spricht Worms davon, dass sich Individuen im Volkskörper (corps social) an Funktionen anpassen (adapter a des fonctions) und sich dabei differenzieren (differencier).
- [2] G. Jellinek: Die Staatsorgane. In: Allgemeine Staatslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. 1929. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50936-0_16
- [3] Winfried Süß: Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945 (Studien zur Zeitgeschichte, 65, Band 65). De Gruyter Oldenbourg. 2003. ISBN: 978-3486567199. Siehe auch Volkskörper ↗