Niederschlag (Chemie)
Physik
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Definition
Seit den 1830er Jahren[1] bezeichnet das Wort Niederschlag in der Chemie Stoffe, die sich aus einer flüssigen Lösung in fester Form[2] abscheiden. Da die Stoffe oft zu Boden sinken[3] spricht man von Niederschlag oder Präzipitat[4]. Jedoch sollte die Idee des Herabsinkens nicht als wesentlich verstanden werden. Es kann auch vorkommen dass die abgesonderten[2], das heißt abgeschiedenen[5] Stoffe an der Oberfläche der Lösung schwimmend Kristalle bilden.[6] Ein gutes Beispiel für die Bildung eines Niederschlags ist die Fällung (Natriumsulfat) ↗
Fußnoten
- [1] "Niederschlag oder Präcipitat wird der Stoff genannt, der sich von selbst oder nach erfolgtem Zusatze eines Scheidungsmittels, in fester Gestalt aus einer Flüssigkeit bildet, die ihn vorher aufgelöst enthielt." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 290. Online: http://www.zeno.org/nid/20000848727
- [2] "Niederschlag, Präcipitat, in der Chemie Stoffe, die in Flüssigkeiten aufgelöst, sich in fester Form wieder absondern" In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 341-342. Online: http://www.zeno.org/nid/20003448509
- [3] Niederschlag, 1) der bei der Operation der Fällung sich ausscheidende u. zu Boden fallend Körper. Um ihn von der Flüssigkeit zu trennen, wird das Ganze auf ein Filtrum gebracht, welches der Flüssigkeit den Durchgang gestattet, den N. aber zurückhält, u. der N. hierauf ausgewaschen, indem man ihn auf dem Filtrum mit einer Flüssigkeit (gewöhnlich Wasser, Alkohol od. Äther) übergießt, in welcher er nicht löslich ist. Das Trocknen des N-s erfolgt gewöhnlich auf dem Filter". In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 937. Online: http://www.zeno.org/nid/20010517030
- [4] "Präzipitāt (lat.), Niederschlag; roter P., alter Name für rotes Quecksilberoxyd, der als Mercurius praecipitatus ruber und Mercurius praecipitatus per se schon den ältern Chemikern bekannt und offizinell war. Weißer P., s. Quecksilberchlorid." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 271. Online: http://www.zeno.org/nid/20007285302
- [5] "Niederschlag, Präzipitat, in der Chemie alles, was sich aus einer Flüssigkeit in fester Form von selbst oder durch Zusatz einer andern Flüssigkeit (des Fällungsmittels) abscheidet. Gefärbte N. von kristallinischer, pulveriger, flockiger, käsiger, dichter, gelatinöser Beschaffenheit dienen in der analytischen Chemie zur Erkennung der Körper. Sehr fein verteilte N. (Trübungen), die sich nur langsam absetzen, bringt man durch Erwärmen oder Zentrifugieren zum Zusammenballen. Man trennt die N. von der Flüssigkeit durch Abgießen oder Filtrieren." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 272. Online: http://www.zeno.org/nid/20001392034
- [6] So wurde in einem Laborversuch eine Lösung von Calciumacetat in Essigessenz durch Kochen langsam eingdampft. Dabei bildete sich nach etwa einer halben Stunde eine dicke und gut sichtbare Schicht weißer Kristalle, die zunächst auf der Oberfläche der Lösung schwamm, am Ende aber eine gelatinöse Schicht von Niederschlag oder Präzipitat auf dem Boden bildete. In diesem Fall kann man neutraler besser von Ausscheidung als von Fällung sprechen. Siehe auch Kristallzüchtung (Calciumacetat) ↗