Lotrecht
Mathematik
Basiswissen
Senkrecht nach unten: das Wort lotrecht wird in der Geometrie und Mathematik oft als synonym für senkrecht benutzt. Es deutet damit immer einen 90°-Winkel an. Dabei muss man aber einige Sonderfälle unterscheiden.
Was meint lotrecht im engeren Sinn?
Ein Lot ist ein Stück Faden mit einem schweren Metallgewicht am unteren Ende. Hält man den Faden am freien Ende (das ohne Metall) in der Hand, dann zeigt der Faden mit dem Gewicht senkrecht nach unten. Diese Richtung nennt man auch die Lotrichtung. Der Faden hängt dann lotrecht. Alles, was parallel zu diesem Faden ist, ist dann auch lotrecht.
Woher kommt der Bezug zu einem 90°-Winkel?
Es gibt die Formulierung "lotrecht auf": man kann bei einem Schnurlot zum Beispiel sagen, dass es lotrecht auf dem Boden steht. Das meint: es geht senkrecht nach unten und wenn der Boden horizontal (waagrecht) ist, dann bildet das Lot einen 90°-Winkel mit dem Boden. Kurz: es steht lotrecht auf dem Boden.
Wie wird lotrecht in der Geometrie verwendet?
In der Geometrie sind Redewendungen üblich wie: "steht lotrecht auf" oder "das Lot fällen". In beiden Fällen wird das Lot hier als senkrechter Strich im Bezug zu irgendeinen anderen senkrechten Strich gedacht. Bei dem Buchstaben T kann man sagen, dass der obere recht Querbalken lotrecht auf dem senkrechten Strich steht. Lotrecht auf etwas stehen meint also: einen 90°-Winkel damit bilden.
Fußnoten
- [1] Lotrecht im Sinne von nach unten gerichtet, am Beispiel einer aus drei Teilen zusammengesetzen Blechscheibe: "Auf jeden der drei Teilkörper wirkt die Erdanziehung mit den parallelen Teil-Gewichtskräften FG1, FG2 und FG3 lotrecht nach unten." In: A. Böge, W. Böge, Technische Mechanik. Springer Fachmedien Wiesbaden 2015. Dort das Kapitel "2.1 Begriffsbestimmung für Schwerlinie, Schwerebene und Schwerpunkt" auf Seite 77. DOI 10.1007/978-3-658-09155-2_2