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Instationär

Physik

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Definition


Als Instationär im Hinblick auf einen bestimmten Parameter bezeichnet man einen Prozess, wenn sich der betrachtet Parameter über die Zeit verändert.[1] Wenn man zum Beispiel die Stromstärke misst, die sich zwischen einem Plus- und einem Minuspol zweier eingetauchter Pole einer Batterie in Leitungswasser[2] bei Raumtemperatur einstellt, so kann man sie dadurch verändern, dass man dem Wasser einen Esslöffel Salz oder Natriumsulfat zugibt. Man kann dann beobachten, dass die Stromstärke über mehrere Minuten hinweg ansteigt. Der Grund dafür ist, dass sich das Salz oder das Natriumsulfat langsam im Wasser auflöst und damit das Wasser zu einem immer besseren elektrischen Leiter wird.[3] Solange sich die Stromstärke ändert, ist der Prozess instationär (im Bezug auf die Stromstärke). Wenn sich irgendwann die Stromstärke nicht mehr ändert, ist der Prozess stationär[4] ↗

Fußnoten


  • [1] Das Spektrum Lexikon der Geowissenschaften definiert instationäre Strömungsverhältnisse "im Gegensatz zu den stationären Strömungsverhältnissen in einem Grundwasserleiter" darüber, dass "bei den instationären Strömungsverhältnissen die Wassermenge, die pro Zeiteinheit in ein definiertes rechtwinkliges Volumenelement des durchströmten Grundwasserleiters eintritt, nicht gleich der austretenden Wassermenge" ist. In: Spektrum Lexikon der Geowissenschaften. Abgerufen am 12 April 2025. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/instationaere-stroemungsverhaeltnisse/7567
  • [2] Leitungswasser ist ein sehr schlechter elektrischer Leiter: hat man zwei Elektroden (Metallstäbe), die beide parallel zueinander und in einem Abstand von 4 cm rund 2 cm tief in Leitungswasser eingetaucht sind, und legt man dann eine Gleichspannung von 28 Volt an diese Elektroden an, so stellte sich in einem selbst durchgeführten Versuch eine recht geringe Stromstärke von nur 0,09 Ampere ein. Siehe dazu auch den Versuch Lösungskinetik (Natriumsulfat) ↗
  • [3] Salz und Natriumsulfat lösen sich im Wasser auf und bilden dabei sogenannte Ionen, das heißt elektrisch geladene Teilchen. Erst diese elektrisch geladenen Teilchen, die sogenannten Ionen, leiten den Strom. In reinem Leitungswasser hingegen gibt es nur sehr wenige solcher Ionen. Siehe dazu auch Stromteilchen ↗
  • [4] Instationäre als Gegenteil von stationär: "instationär, nicht-stationär". In: der Artikel "Instationär". Spektrum Lexikon der Physik. 6 Bände. Greulich, Walter (Hrsg.) Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg, Berlin. 1998-2000. Siehe auch stationär ↗