Hans Christian Oersted
Dänischer Physiker, Entdecker des Elektromagnetismus
Basiswissen
Hans Christian Oersted lebte von 1777 bis 1851. Er war ein dänischer Physiker und Chemiker. 1799 erlangte er den Doktorgrad mit einer Dissertation über Kants Naturphilosophie mit dem Titel: Über die Architektonik der Naturmetaphysik. 1820 entdeckte Oersted die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes und[4] gilt als Mitbegründer der Elektrizitätslehre und der Elektrotechnik. Seine weit gespannten Gedanken folgen der Idee einer romantischen Physik[2][3], der zufolge es auch eine enge Verbindung von Geist und Natur gebe.[5]
Fußnoten
- [1] 1856, Elektromagnetismus: "Oersted, Hans Christian, Bruder des Vorigen, einer der berühmtesten neuern Naturforscher, geb. 1777, ward 1806 Professor der Physik, 1829 Rector der polytechnischen Schule in Kopenhagen, 1840 Conferenzrath, 1850 Geh. Conferenzrath; st. 1851. Seinen hohen Ruf als Naturforscher aber verdankt er hauptsächlich seiner (1819) Entdeckung des Elektromagnetismus (s. d.). Schriften: »Experimenta circa efficaciam conflictus electrici in acum magneticam« 1820; »Naturlärens mechaniske Deel« Kop. 1844, deutsch Braunschweig 1851; »Aanden i Naturen« Kop. 1850, deutsch von Kannegießer, 3. Aufl. 1852; »Die Naturwissenschaften in ihrem Verhältniß zur Dichtkunst u. Religion«. deutsch von Kannegießer, Leipz. 1850; »Die Naturwissenschaft und die Geistesbildung«, deutsch von Kannegießer, Leipzig 1850." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 381. Online: http://www.zeno.org/nid/20003453618
- [2] 1912, Pantheist: "Oersted, Hans Christian, 1777-1851, der Entdecker des Elektromagnetismus (Däne), Prof. in Kopenhagen. Oersted gehört zu den Anhängern der Schellingschen Naturphilosophie. Die Körper sind nach ihm krafterfüllte Räume. Nirgends gibt es absolute Ruhe, alles ist wirksam und entwickelt sich. Die verschiedenen Kräfte sind Modifikationen einer einheitlichen Kraft. Zeit und Raum sind notwendige Formen der Sinnlichkeit, »Endlichkeitstheorien«. Die Welt und der Menschengeist sind nach denselben Gesetzen hervorgebracht. »Wären unsere Vernunftgesetze nicht in der Natur, würden wir vergebens streben, sie ihr aufzudringen; wären die Naturgesetze nicht in unserer Vernunft, würden wir sie nicht fassen.« Wir sind »selbstlebende, selbstbewußte Gottesgedanken«. Naturgesetze sind »Naturgedanken«, »Gottesgedanken«. Das Wesen eines Dinges ist dessen lebende, verwirklichte Idee; jedes Individuum ist eine eigentümliche Ausführung der Grundidee des Gegenstandes. Die Unendlichkeit der Idee ist inbegriffen in einer wirkenden Idee, einer unendlich lebenden Vernunft. »Das Körperliche und das Geistige sind ungetrennt vereint in dem wirksamen Gottesgedanken, dessen Werk jedes Ding ist.« Durch sein Selbstbewußtsein ist der Mensch frei. Schriften (deutsch): Der Geist in der Natur, 1850 (dänisch 1849-50); 6. A. 1874. – Neue Beiträge zu dem Geist in der Natur, 1851. – Die Naturwissenschaft in ihrem Verhältnis zur Dichtkunst und Religion, 1850. – Die Naturwissenschaft und die Geistesbildung, 1850, u. a. – Gesammelte Schriften, deutsch von Kannegießer, 6 Bde., 1851-53." In: Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 512. Online: http://www.zeno.org/nid/20001829793
- [3] Als romantische Physik bezeichnet man heute eine Haltung, die in allen physikalischen Erscheinungen einen "Zusammenhang aller Naturkräfte" vermutete. Oersted kam mit dieser Denkströmung unter anderem bei Aufenthalten in Deutschland um 1804. Als Oersted seine Entdeckung des Elektromagnetismus haben ablehnende französische Physiker um Laplace, die mehr zu einer Mathematisierung neigten, die als „encore une reverie allemande“ - noch so ein deutscher Traum - abgetan. In: Friedrich Steinle: „Electrischer Conflict“ mit Potential. Ørsteds Entdeckung des Elektromagnetismus stieß ganz unterschiedliche Entwicklungen an. In: Physik Journal 20 (2021) Nr. 3. Wiley-VCH Verlag Weinheim. 2021. Siehe auch Naturphilosophie ↗
- [4] Hans Christian Oersted: Experimenta circa effectum conflictus electrici in acum magneticam, Eigenverlag 1820.
- [5] Hans Christian Oersted: Der Geist in der Natur. Deutsche Originalausgabe des Verfassers, München 1850.
- [6] Hans Christian Oersted: Der mechanische Theil der Naturlehre. Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1851.