Halit
Salzkristall
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- 2025
Basiswissen|
Basiswissen|
Was ist der Unterschied zu Natriumchlorid?|
Bearbeitbarkeit|
Pakistan-Schmucksalz|
Bestimmung|
Was ist das Zechstein?|
Fußnoten
Basiswissen
Halit ist eine von vielen Salzarten. Halit ist der vorwiegende oder gänzliche Bestandteil von Steinsalz, also der Hauptanteil von Steinsalz. Steinsalz ist der mineralogische Name für das kristallisierte Natriumchlorid.
Basiswissen
- Farbe: farblos, weiss, grau, rot, gelb, blau
- Strichfarbe: weiss
- Mohshärte: 2 [sehr weich]
- Dichte (g/cm³): 2,1 bis 2,2
- Glanz: Glasglanz
- Bruch: muschelig, spröde
- Brechungszahl: n = 1,5443
- Doppelbrechung: keine, da optisch isotrop
- Schmelzpunkt: 804 Grad Celsius
- Chemisches Verhalten: gut wasserlöslich
- Fluoreszenz: möglich
- Sonstiges: salziger Geschmack
Was ist der Unterschied zu Natriumchlorid?
Steinsalz kann zu 100 % aus Natriumchlorid bestehen, kann aber auch in kleinen Mengen andere Bestandteile wie Anhydrit, Ton, Sylvin oder Gips enthalten. Von Steinsalz spricht man, wenn das Natriumchlorid auskristallisierte gesteinsartige Schichten, Brocken oder Kristalle gebildet hat. Von Natriumchlorid spricht man, wenn die Ausbildung keine Rolle spielt und man rein nur auf die chemischen Eigenschaften abzielt. Siehe auch Natriumchlorid ↗
Bearbeitbarkeit
Halit, auch mit schönen Rotfärbungen, kann im Handel für wenig Geld in schönen und auch größeren Stücken gekauft werden. Damit kann man dann als Heimwerker recht einfach kreativ werden. Halit als Salzstein lässt sich gut sägen, feilen oder auch Bohren. Man kann es zu ziegeln formen und damit von innen beleuchtete Häuser bauen, mit Bohrungen zu Ketten zusammenfügen oder mit Feilen zu Figuren gestalten. Auffällig ist dabei eine interessante Farbänderung: das Bohr- und Sägemehl von rotem Halit ist blütenweiß.
Pakistan-Schmucksalz
In Fachgeschäften für Mineralien oder Dekorationsmaterial sowie auch auf Weihnachts- und Handwerkermärkten findet man oft orange bis rötliche Schmucksalzsteine. Als Herkunftsort wird oft Pakistan angegeben. Dort gibt es ein Revier (Bergbaugegend) mit dem Namen Salt-Range. Und dort wiederum gibt es das unterirdische Bergwerk Kherwar. In Kherwar wird seit Jahrhunderten Steinsalz abgebaut. Die meisten der in Europa verkauten Schmucksteine aus Pakistan kommen aus diesem Bergwerk.
Bestimmung
Das Pakistan-Schmucksalz aus der Salt Range, aber auch Schmucksalze anderer Herkunftsorte, ist praktisch immer Halit (Natriumchlorid, NaCl). Theoretisch kommen dort zwar auch andere Evaporit-Minerale vor, etwa Sylvin (Kaliumchlorid, KCl), Kainit (KCl·MgSO₄·3H₂O) oder Carnallit (KMgCl₃·6H₂O). Vom Ansehen lassen sich die verschiedenen Minerale nicht sicher unterscheiden. Aber einen guten Hinweis geben der Geschmack sowie vor allem die Beständigkeit in normaler Raumluft.
Färbung
- Halit: "rein ist es farblos, durch Verunreinigungen rot, gelb (Eisenoxide),grau (Bitumen,Ton), das blaue bis violette Steinsalz mit of ungleichmäßiger Farbverteilung war im Erdinneren einer radioaktiven Strahlung ausgesetzt."[1] Oder: "farblos, weiß, grau, braun, rot, schwarz"[2]
- Sylvin: "chemisch rein ist es farblos, kann durch Spuren von Verunreinigungen gefärbt sein (rötlich, gelblich, selten blau"[1] oder auch "farblos, viele Farbtöne"[2]
- Kainit: "farblos, weiß, grau, gelb, rot"[2]
Geschmack
- Halit: salzig, aber nicht bitter
- Kainit: "Salzig bitter schmeckend"[2]
Man könnte also eine Geschmacksprobe machen. Dazu ein kleines Stückchen abbröseln und auf der Zunge zergehen lassen. Wenn das nicht möglich ist, gibt es noch ein weiteres, fast unschlagbares Argument dafür, dass verkaufte Schmucksalz aus Halit sind.
Hygroskopie
Steine aus Sylvin oder Kainit wären als Dekomaterial schlicht ungeeignet. Der Grund ist recht einfach: Diese K- und Mg-Salze sind stark hygroskopisch, sie ziehen Wasser aus der Luft, werden feucht, zerfallen oder zerfließen regelrecht.
- Sylvin: "Kristalle müssen vor Luftfeuchtigkeit geschützt werden, da sie durch die Wasseraufnahme aus der Luft zerfließen. Diese unangenehme Eigenschaft erhalten sie durch die häufige Beimengung von Magnesiumchlorid."[1] Die Kristalle sind "bei Verunreinigung hygroskopisch"[2].
- Kainit: auch Kainit wird als hygroskop beschrieben.[3]
Halit dagegen ist mechanisch stabil, kaum hygroskopisch, gut säg- und polierbar – genau deshalb kann man daraus Lampen und Schmuck machen. Die rosa bis rötliche Farbe kommt nicht von Kalium oder Magnesium, sondern von Eisen(III)-Oxiden (Fe³⁺, z. B. Hämatit) in Spuren im Halitgitter. Geologisch ist die Lagerstätte ein klassisches kambrisches Halit-Evaporit, der Massenbestand ist NaCl. In Spuren können zwar Sylvin, Gips (CaSO₄·2H₂O) oder Anhydrit (CaSO₄) mit drin sein, aber makroskopisch bestehen die handelsüblichen Salzlampen praktisch immer aus Halit – alles andere würde im Wohnzimmer schlicht zerfließen.
Was ist das Zechstein?
In der Zeit, als aus den ersten Reptilien langsam die Dinosaurier entstanden lag Deutschland inmitten des untergegangenen Urkontinents Pangäa. Das Klima war extrem heiß und trocken. In der Zeit gab es immer wieder Vorstöße des Meeres in diese Gegend. Wurden diese Meere vom Weltozean abgeschnitten, verdunstete das Wasser dann vollständig. Die im Wasser gelösten Salze - darunter viel Steinsalz - blieben dann als Ablagerung zurück. Sie wurden später von angewehten Tonen und anderen Schichten überlagert. Diese Zeit nennt man das Zechstein. Heute liegen die Steinsalz-Schichten oft viele hunderte bis tausende Meter tief unter der Erde und bilden dort riesige Steinsalz-Lagerstätten. Siehe auch Zechstein ↗
Fußnoten
- [1] Olaf Medenbach, Cornelia Sussieck-Fornefeld: Steinbachs Naturführer Mineralien. Mosaik Verlag. Münche, 1982. ISBN: 3-576-10561-1. Dort auf Seite 88.
- [2] Walter Schumann: Der neue BLVSteine- und Mineralienführer. BLV Verlagsgesellschaft. München, 1994. ISBN: 3-405-14722-0. Dort auf Seite 66.
- [3] Ayoub Bouazza et al.: Kainite crystallization from RO bittern: A novel approach using discontinuous evaporation. In: Desalination. Volume 582, 5 August 2024, 117652